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Dänische Modebranche verschärft Ethik-Charta für Models

Von Jan Schroder

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Mode

Der dänischen Modebranche geht es mittlerweile nicht mehr nur um nackte Zahlen und schöne Kleider: Kriterien wie ökologische Nachhaltigkeit und menschenwürdige Arbeitsbedingungen spielen inzwischen eine wachsende Rolle. Auch das Wohlergehen der Models liegt den wichtigsten Branchenorganisationen schon seit einer Weile am Herzen: Angesichts der allgegenwärtigen Diskussionen über Essstörungen und unrealistische Körperideale hatte das Danish Fashion Institute (DAFI) bereits 2007 zusammen mit der Hilfsorganisation LMS eine Ethik-Charta für Models erarbeitet, die faire Arbeitsbedingungen und gesundheitliche Mindeststandards gewährleisten soll. Die wurde nun substantiell verschärft. Am Dienstag stellten die beteiligten Verbände das erweiterte Regelwerk vor.

Die neue Charta wurde vom DAFI und dem Branchenverband Dansk Mode & Textil in Zusammenarbeit mit acht großen Modelagenturen, der Interessenvertretung der dänischen Models (DAMO), dem Wirtschaftsverband WEAR und der LMS erarbeitet. Nach langen Diskussionen hätten sich alle Beteiligten auf eine „deutlich stärkere Charta“ geeinigt, erklärte Eva Kruse, die Vorsitzende des DAFI. Anders als bisher sollen die Regeln nun nicht nur während der zweimal jährlich stattfindenden Copenhagen Fashion Week, sondern das ganze Jahr über kontrolliert werden. Zudem wurden neue Sanktionsmöglichkeiten eingeführt.

Dänische Models müssen sich nun einmal jährlich einem Gesundheitscheck unterziehen. So sollen Essstörungen und andere Probleme verhindert werden. Es gehe darum, „die geistige und körperliche Gesundheit“ der Models zu schützen, sagte Jacqueline Friis-Mikkelsen von der Agentur Unique Models. Models dürften „schlank, ja sogar dünn, aber nicht krank“ sein, erklärte sie. In der Charta wird außerdem eine angemessene Entlohnung festgeschrieben.

Um den Regeln zu Erfolg zu verhelfen, setzten die Initiatoren auf Öffentlichkeitsarbeit: Unternehmen, die der Charta beitreten, dürfen ein entsprechendes Logo führen und werden in einer Positivliste geführt. Gleichzeitig wird auch eine Negativliste von Firmen veröffentlicht, die sich den Regeln verweigern. Zudem sollen Verstöße öffentlich angeprangert werden.

Foto: ©Copenhagen Fashion Week
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