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Coronavirus: Die Nachrichten aus der Modebranche vom 30. März

Von FashionUnited

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Wie wirkt sich die aktuelle Lage um den neuartigen Coronavirus auf die Modeindustrie aus? FashionUnited sammelt täglich die Nachrichten zu Covid-19 in einem Überblick.

Modewochen in Paris und Mailand für den Sommer abgesagt

Die Covid-19-Epidemie reisst weiter große Lücken in den traditionellen Terminkalender der Modebranche. Inzwischen wurden auch die für den Sommer geplanten Männermodenschauen in Mailand und Paris abgesagt. Auch die Haute-Couture-Shows in der französischen Hauptstadt fallen in der kommenden Saison aus. Lesen sie hier weiter.

Deutsche Textilindustrie fordert zusätzliche schnelle Staatshilfen

Nach Ansicht des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V. (Textil+Mode) reichen die bisher von der Bundesregierung beschlossenen Hilfsmaßnahmen nicht aus: „Die vergangenen Tage haben gezeigt: Kredite sind für uns Rettungsanker, an denen wir ertrinken. Mit langwierigen Kreditverhandlungen ist unseren Unternehmen nicht geholfen“, erklärte die Verbandspräsidentin Ingeborg Neumann am Montag in einer Mitteilung. „Unseren Unternehmen läuft die Zeit davon! Wenn sie keine Umsätze mehr haben und auf nicht verkaufter Ware sitzen bleiben, aber die Kosten weiterlaufen, bleibt ihnen nichts anderes als die Insolvenz.“

Konkret fordert die Branchenorganisation unter anderem „eine Milliarde Sofortmittel zur direkten Auszahlung für Unternehmen, die durch die Schließung der Läden und dem Stopp der Autoproduktion oder anderer Industrien (z. B. Luftfahrtindustrie) keinen Absatz mehr haben“, sowie eine „Senkung der Umsatzsteuer auf Bekleidung und Textilien für 18 Monate auf 7 Prozent“.

Deichmann und Adidas reagieren auf Kontroverse um Ladenmieten

Nach Berichten, denen zufolge einige Einzelhändler angesichts der aktuellen Ladenschließungen ihre Mietzahlungen aussetzen wollten, hagelte es Kritik. So hatte Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) solche Bestrebungen als „unanständig und nicht akzeptabel“ bezeichnet. Daraufhin reagierten nun einige der kritisierten Händler: „Unsere Unternehmensphilosophie ist darauf ausgerichtet, den Menschen zu dienen. Dass uns jetzt unterstellt wird, wir würden uns in der Krise bereichern wollen, das trifft mich sehr hart. Das ist überhaupt nicht der Fall“, sagte Heinrich Deichmann, der Inhaber der Schuhhandelskette Deichmann, der Deutschen Presse-Agentur (Dpa). „Wir haben nie gesagt, dass wir keine Mieten mehr zahlen. Wir haben unsere Vermieter gebeten, unsere Mieten zu stunden“, so Deichmann weiter.

Auch Kasper Rorsted, der CEO von Adidas, betonte in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), dass der Sportartikler lediglich eine Stundung der April-Mieten für bestimmte Standorte anstrebe. Die Vermieter der Adidas-Stores seien „in der Regel große Immobilienvermarkter und Versicherungsfonds“, erläuterte Rorsted gegenüber der FAZ. Diese hätten für die Maßnahme bereits „überwiegend Verständnis gezeigt“. Ausnahmen will Adidas zudem dort machen, wo die Vermieter Privatpersonen sind: „Sie werden ihre April-Miete wie gewohnt erhalten. Wir sind uns unserer Verantwortung durchaus bewusst“, so Rorsted. Dabei handele es sich aber ohnehin nur um vier Fälle.

Keine Stornierungen: Armedangels lässt Zulieferer nicht hängen

Der nachhaltige Bekleidungsanbieter Armedangels verkündete am Montag eine beruhigende Botschaft für seine Lieferanten: „Es ist Zeit, Verantwortung zu übernehmen. Wir können unsere Probleme nicht einfach abwälzen. Deshalb hat Armedangels sich entschieden, die Aufträge bei seinen Produktionspartnern nicht zu stornieren“, erklärte CEO Martin Höfeler in einem Statement. Ziel sei es, „die Existenz der Lieferkette aufrecht zu erhalten“. Das Unternehmen könne so handeln, weil es anders ausgerichtet sei als klassische Bekleidungsunternehmen: „Wir entwickeln keine Kollektionen, die auf aktuellen Trends aufbauen, sondern ein Sortiment, das sich stetig weiterentwickelt. Unsere besten Produkte verkaufen wir seit Jahren. Wir setzen darauf, diese Produkte stetig weiter zu entwickeln und besser zu machen“, betonte Höfeler. „Deshalb können wir unsere Aufträge weiter produzieren lassen. Denn unsere Produkte sind gut und bleiben gut. Nicht nur im Sommer 2020, sondern auch im Sommer 2021.“

LVMH erwartet erhebliche Umsatzeinbußen im ersten Quartal

Die Auswirkungen der Coronavirus-Krise haben das stetige Wachstum des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH abrupt gestoppt. Das wird sich in den Umsatzzahlen für das erste Quartal 2020 niederschlagen, die das Unternehmen am 16. April vorlegen will. „Die genaue Summe ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unbekannt, aber es kann vernünftigerweise erwartet werden, dass der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zehn bis zwanzig Prozent sinken wird“, erklärte der Konzern am Freitag in einer Mitteilung.

Weitere Bekleidungsunternehmen produzieren Schutzausrüstungen

Angesichts der rapiden Ausbreitung der Covid-19-Epidemie mangelt es in den betroffenen Regionen weiterhin an Atemschutzmasken und Kitteln. An der Herstellung der dringend benötigten Ausstattung beteiligen sich nun immer mehr große und kleine Bekleidungsunternehmen. Dazu zählt inzwischen auch das britische Luxusmodehaus Burberry. Das Unternehmen kündigte am Samstag an, seine Produktionsstätte in Castleford, in der normalerweise Trenchcoats gefertigt werden, entsprechend umzustellen. Außerdem will Burberry insgesamt 100.000 Schutzmasken an das britische Gesundheitssystem liefern und die Universität Oxford bei der Forschung an einem Impfstoff finanziell unterstützen.

Auch in Deutschland produzieren inzwischen zahlreiche Textilunternehmen Schutzmasken und -kleidung. Dazu zählen mittlerweile Großkonzerne wie Gerry Weber ebenso wie kleine Anbieter. Laut einer Meldung der Deutschen Presse-Agentur (Dpa) werden etwa im Atelier der Dresdener Modemacherin Dorothea Michalk nun Mundschutz-Masken hergestellt: Pro Tag fertigten ein Dutzend Schneiderinnen 600 Stück „für Mitarbeiter in Apotheken oder Supermärkten, aber auch Rechtsanwaltskanzleien, Bauarbeiter oder Drogerien“, berichtete die Dpa am Montag.

Österreich verhängt Mundschutz-Pflicht beim Einkaufen

In Österreich müssen die Bürger künftig Schutzmasken tragen, wenn sie einkaufen gehen. „Ich bin mir vollkommen bewusst, dass Masken für unsere Kultur etwas Fremdes sind und eine große Umstellung bedeuten. Aber dieser Schritt ist notwendig, um die weitere Ausbreitung stärker zu reduzieren“, erklärte Bundeskanzler Sebastian Kurz auf einer Pressekonferenz am Montag.

Die Masken würden ab Mittwoch am Eingang von Supermärkten verteilt, so Kurz. „Ab dem Zeitpunkt der Masken-Aushändigung ist das Tragen der Masken während des Einkaufs Pflicht“, erklärte er. Das soll aber nur ein Anfang sein: Die mittelfristige Zielsetzung sei, „die Masken nicht mehr nur im Supermarkt, sondern auch darüber hinaus zu tragen, überall dort, wo ein Kontakt zwischen Menschen stattfindet“, betonte Kurz.

Nach Ladenschließungen: Schöffel-Lowa startet Online-Service

Angesichts der angeordneten Ladenschließungen im Rahmen der laufenden Schutzmaßnahmen gegen die Covid-19-Epidemie geht auch der Outdoor-Ausstatter Schöffel-Lowa Sportartikel GmbH & Co. KG neue Wege. Unter dem Motto „Bleib zu Hause, wir kommen zu dir!“ bietet das Unternehmen nun einen Beratungs- und Versandservice an. Die Kunden können Produkte per E-Mail bestellen und sich versandkostenfrei liefern lassen. Außerdem bietet der Einzelhändler eine telefonische Beratung an. „Die Zusammenstellung und Lieferung der bestellten Produkte übernehmen die jeweiligen Schöffel-Lowa-Stores in den jeweiligen Regionen“, erläuterte das Unternehmen.

Levi’s streamt digitales Unterhaltungsprogramm

In Zeiten der Ausgangsbeschränkungen will das Denim-Label Levi’s für Ablenkung sorgen. „Täglich um 17:01 Uhr wird Levi’s eine Vielzahl von Sessions über Social Media veranstalten, darunter Musikaufführungen, Style-Sessions, Workshops und vieles mehr“, teilte das Unternehmen mit. Mit der Initiative hofft Levi’s nach eigenen Angaben, „die Menschen dazu ermutigen zu können, zu Hause zu bleiben und ihnen die Tage zuhause zu erleichtern“. Außerdem will das Label so die Kreativwirtschaft unterstützen.

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