Celine: Kein Bruch sondern Evolution unter neuem Kreativchef Michael Rider
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Wenige Debüts in der jüngeren Vergangenheit waren so selbstbewusst oder so fein auf die Realitäten des Luxusgeschäfts abgestimmt wie Michael Riders erster Auftritt für Celine während der Paris Men’s Fashion Week am Sonntag. Die Kollektion, die im Atelier des Hauses in der Rue Vivienne 16 präsentiert wurde, behandelte Celines Erbe als lebendiges Archiv und nicht als Museumsstück. Sie verband Phoebe Philos pragmatischen Minimalismus mit Hedi Slimanes messerscharfem, bourgeoisem Stil. Das Ergebnis: eine Garderobe, deren kommerzielle Absicht unmissverständlich, aber niemals zynisch war.
Kontinuität als Wettbewerbsvorteil
Rider übernimmt eine Marke, die ihren Umsatz während Slimanes Amtszeit auf geschätzte 2,5 Milliarden Euro mehr als verdoppelt hat. Dies ist vor allem Accessoires, Herrenmode und Duft-Linien zu verdanken, die nun einen wichtigen Kern von Celines Gewinnpool bilden. Anstatt die Weichen neu zu stellen, konzentrierte sich der neue Designer auf todsichere Hits. Dazu gehören neue Triomphe-Taschen, schwerere Schmuckstücke und Vermeil, witzige Logo-T-Shirts und flache Loafer: Artikel, die alle ein hohes Volumen erreichen könnten. In einem Markt, in dem für Soft-Luxus in diesem Jahr ein Wachstum im niedrigen einstelligen Bereich prognostiziert wird, erscheint eine solche produktgetriebene Kontinuität als umsichtiges Risikomanagement.
Designsprache: weniger Auslöschung, mehr Ergänzung
Slimanes Rebranding, das damals von einigen aufgrund der Entfernung des Akzent aigu in „Céline“ als polarisierend empfunden wurde, bleibt bisher unangetastet. Riders Entscheidung, das schnörkellose Logo beizubehalten, ist eine stillschweigende Anerkennung, dass hart erarbeitetes Markenkapital nicht geopfert werden sollte, um einen Regimewechsel zu signalisieren. Der Ansatz steht im Gegensatz zu dem jüngsten Logo-Hin-und-Her bei anderen Marken: Burberry wechselte innerhalb von fünf Jahren von Peter Savilles Helvetica-Block zu Daniel Lees kalligrafischem Schnörkel. Demnas Balenciaga reduzierte seine Wortmarke 2017 auf nahezu städtische Strenge.
Evolution statt Revolution
Riders Methodik spiegelt Jonathan Andersons Dior-Debüt wider, bei dem der irische Designer wiederholt hat, dass eine Markenauffrischung die Vergangenheit nicht auslöschen sollte. In beiden Fällen erkennt der Kreativdirektor an, dass Traditionshäuser heute in börsennotierten Konzernen angesiedelt sind: Sowohl Celine als auch Loewe und Dior sind bei LVMH angesiedelt, dessen Investoren die Konsistenz der EBIT-Marge über einen ästhetischen Bruch stellen. Die Ergebnisse von LVMH für 2024 unterstreichen diesen Punkt: Mode und Lederwaren brachten 41 Milliarden Euro bei stagnierendem organischem Wachstum ein, sodass wenig Appetit auf kostspielige Marken-Neustarts vorhanden ist.
Die Kollektion selbst bewies, dass kommerzielles Management nicht auf Kosten der Attraktivität von Mode gehen muss. Lange Mäntel, sowohl zweireihig als auch einreihig geknöpft, erinnerten an die befreite Leichtigkeit, die Philo zum Kult machte. Schmale Röhrenhosen, getragen unter taillierten Jacken, kanalisierten Slimanes Rock-Bourgeois-Signaturen, jedoch ohne die Strenge, die einst an Askese grenzte. Die Accessoires waren besonders stark, mit vielen neuen Taschenformen, die die Kundschaft anlocken. Das zeigt, dass in einem Umfeld, in dem Luxuskonzerne ihre Prognosen zurücknehmen und die Frequenz in Stores in China und den USA nachlässt, die Strategie der "Evolution statt Auslöschung" so modern ist wie jede Silhouette auf dem Laufsteg.
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