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Bots kaufen limitierte Sneaker und Kollektionen: Probleme für Kundschaft und Marken

Von Don-Alvin Adegeest

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Bild: Monaco Ducks, Limited Edition

Der Hype und die Nachfrage um Sneaker-Drops und limitierte Produkte zeigen keine Anzeichen einer Abkühlung. Eine Studie von Ypulse, einem in New York ansässigen Analyseunternehmen für Gen Z und Millennials, zeigt, dass zwei von fünf Personen in dieser Altersgruppe schon einmal ein Produkt in limitierter Auflage gekauft haben.

Die Strategie der Drops, also der zeitlich eingeschränkte Verkauf beispielsweise von Streetwear- und Sneakern, wird heute auch in anderen Branchen mit ähnlichen Marketing- und Verkaufsstrategien angewandt. Es werden Sondereditionen oder limitierte Artikel herausgebracht, um die Aufmerksamkeit der Kundschaft zu gewinnen.

Für diese haben die Drops ihren Preis. Limitierte Editionen sind oft teurer als die ‚normalen‘ Kollektionen. Außerdem sind sie schwieriger zu bekommen, nicht nur, aber neuerdings auch, weil Bots die Websites durchforsten, um sie in großen Mengen aufzukaufen.

Um sich die neuesten Angebote zu sichern, haben einige Käufer:innen die Hilfe von Bots, die mit künstlicher Intelligenz (KI) arbeiten, in Anspruch genommen, die speziell für den Kauf von limitierter Ware entwickelt wurden. Diese Bots sind nicht illegal. Tatsächlich werden Bots eingesetzt, um viele der Websites des alltäglichen Gebrauchs zu crawlen, also sie nach Begriffen oder Bildern abzusuchen. Allerdings werden diese Bots vor allem eingesetzt, um die erworbenen Produkte zu einem viel höheren Preis weiterzuverkaufen, was in der Sneaker- und Streetwear-Community für Verärgerung sorgt.

Nutzung von Bots zum Erwerb von Limited Edition Produkten

Obwohl viele Unternehmen, wie Adidas und Nike, ihre Websites sichern, um diese Bots im Interesse ihrer Kundschaft zu blockieren und sich vor ihnen zu schützen, können die Programme dennoch gelegentlich durchkommen.

„Diese Bots sind ein wunder Punkt für viele Sneaker-Fans, die begehrte Produkte nicht kaufen können. Die Bots können sowohl für die Marken als auch für die Kundschaft Probleme verursachen, beispielsweise eine geringere Markentreue und Umsatzeinbußen“, so Josh Herbert, Direktor von Captain Creps, einer Website, die Sneaker-News und den Verkaufsstart von neuen Drops publiziert, gegenüber FashionUnited.

„Wenn Kund:innen ihre Sneaker an Bots verlieren, ist es unwahrscheinlicher, dass sie es in Zukunft noch einmal probieren. Es kann auch sein, dass sie mit der Marke unzufrieden sind, da sie es zulassen, dass diese Bots auftauchen. Das führt zu geringeren Einnahmen für die Unternehmen und kann sie letztlich in ein schlechtes Licht rücken. Es ist unklar, was im Moment getan wird, um dieses Problem zu bekämpfen, aber die großen Marken haben versichert, dass sie sich des Problems bewusst sind und ihr Bestes tun, um es zu verhindern.“

„Der Wiederverkauf von Sneakern ist an sich nicht unbedingt ein Problem, aber wenn Leute das ausnutzen und Bots einsetzen, um große Mengen zu kaufen, gibt das dem Markt einen schlechten Ruf.“

Wenn ein Label einen Artikel in limitierter Auflage online veröffentlicht, in Online-Marketing investiert und genug Vorfreude und Hype erzeugt hat, um einen Ausverkauf zu garantieren, sind die realen Kund:innen im Nachteil, wenn ein paar Bots den Großteil des Bestands erwerben. Da Sneaker- und Retail-Bots noch nicht illegal sind, ist es schwierig, sie zu stoppen.

Die Website des Labels mache zwar immer noch Umsatz, aber die Marke könne keine langfristigen Beziehungen zu ihrer Kundschaft aufbauen, da Bots die Menschen ausbooten, informiert Kasada, eine Plattform, die Bots aufspüren und abhalten will.

Unternehmen wie das in Australien gegründete Kasada bieten Anti-Bot-Lösungen und Schutz an, um Verkäufe an echte Menschen zu sichern und Rufschädigungen und mögliche Website-Abstürze zu verhindern.

Dennoch boomt die Bot-Industrie, und auf YouTube gibt es DIY-Videos, die erklären, wie sie erstellt werden können. Für Marken gilt also, den Programmen immer einen Schritt voraus zu sein.

Dieser Artikel wurde auf FashionUnited.com veröffentlicht. Übersetzung und redaktionelle Bearbeitung: Barbara Russ

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