Black Friday: Kritik von NGOs und Gegenkampagnen von Mode-Brands
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Schnäppchenjäger freuen sich auf den Black Friday. Nichtregierungsorganisationen warnen aber vor Problemen durch billige Aktionsware, ebenso haben sich nachhaltigere Modelabels Aktionen gegen den Konsumrausch ausgedacht.
Faire Produkte sollen Bedingungen verbessern
Bei Kleidung verleite der Schnäppchentag viele Verbraucherinnen und Verbraucher zum Kauf. „Wer sich an Tagen wie dem Black Friday etwas kaufen möchte, sollte dabei auf Nachhaltigkeit achten", teilte Fairtrade Deutschland mit. Fair gehandelte Kleidung schone die Umwelt und verbessere die Bedingungen für Produzenten vor Ort, etwa beim Anbau von Baumwolle.
Seinen Ursprung hat der Black Friday, für dessen Bezeichnung es mehrere mögliche Erklärungen gibt, in den USA. Neben den Adventssamstagen zählen die Verkaufstage rund um den Black Friday zu den wichtigsten des Jahres für den Einzelhandel in Deutschland.
Anti-Black-Friday
Während viele Läden und Modemarken mit Rabatten zum Einkaufen in der Vorweihnachtszeit am Black Friday locken, wenden sich andere mit Aktionen gegen Schnäppchen, die zu Fehlkäufen verleiten. Die Kölner Marke Armedangels wirbt mit einem Banner “No Fomo Friday” für besonnenes Einkaufen. Ein Link auf dem Banner führt zu mehr Informationen darüber, wie Rabatte das Gehirn austricksen können.
Auch das Label Ecoalf bietet keine Rabatte am Black Friday an, weil diese Menschen zu Überkonsum verführen. Kleidungsstücke werden gekauft, die gar nicht gebraucht und genutzt werden. Der Gründer des Labels Javier Goyenche reiste dieses Jahr zum Black Friday in die chilenische Atacama-Wüste, einer der größten Müllhalden für Bekleidung weltweit. Dort drehte er eine Dokumentation, um die “wahren Kosten von Wegwerfmode” zu zeigen.
Umweltschützer warnen vor Schnäppchenjagd
Zum Aktionstag Black Friday warnen Umweltschützer vor negativen Folgen der Schnäppchenjagd für Kunden, Hersteller und Umwelt. Viele über Online-Marktplätze im Ausland erworbenen Produkte würden illegal importiert und entsprächen nicht den geltenden Umwelt-oder Sicherheitsstandards, teilte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) mit. Sie warnt vor gefälschten Elektronikartikeln, gepanschten Kosmetika oder mit Schadstoffen belastetem Kinderspielzeug.
Einen Großteil des Umsatzes am Black Friday machen laut DUH Online-Plattformen wie Amazon, Temu oder Ebay. Nach Rabattaktionen würden Produkte dann oft massenhaft zurückgegeben, hieß es. Diese Retouren würden häufig vernichtet, was eine Verschwendung von Ressourcen sei. Die kommende Bundesregierung müsse sich dafür einsetzen, die Vernichtung von Retouren per Gesetz zu stoppen, forderte die DUH. (dpa/FashionUnited)