Bikkembergs kickt mit Gosha Rubchinskiy
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Bikkembergs kollaboriert für eine Kapsel mit dem umstrittenen Designer Gosha Rubchinskiy.
Fußball-inspirierte Sneakers liegen im Trend. Das weiß auch die einst von Dirk Bikkembergs gegründete Marke, die mittlerweile den Vornamen des belgischen Designers abgelegt hat und den Sport tief in der DNA trägt. Nun bringt die Marke eines ihrer ikonischen Sneaker-Modelle in einer neuen Version zurück.
Zusammen mit dem russischen Modeschöpfer Rubchinskiy, der für seine von Fußball-Kultur inspirierte Streetwear bekannt ist, legt die Marke ihren „Soccer Sneaker“ neu auf, teilte Bikkembergs am Dienstag mit.
Der ursprünglich Ende der 90er lancierte Schuh kehrt nun mit einem modernen Twist zurück, der die Y2K-Nostalgie, Fußball-Referenzen und aktuellen Streetwear-Trends vereint. Rubchinskiy bringe eine „einzigartige Mischung aus postsowjetischem Stil, Jugendsubkulturen und ästhetischer Avantgarde in diese Kollaboration ein“, so die Mitteilung. Details wie eine übergroße Schuhlasche und die Namensschriftzüge der Marken runden die Zusammenarbeit ab.
Die Schuhe, die in den Farbvarianten Weiß, Grün und Schwarz erhältlich sind, werden erstmals bei der Pitti Uomo in Florenz lanciert. Bei der Herrenmodemesse können Besuchende die Schuhe ab dem 17. Juni per “See Now, Buy Now"-Prinzip für 215 Euro erwerben. Anschließend werden sie auch über den eigenen Onlineshop sowie bei ausgewählten Händler:innen erhältlich sein.
Comeback des umstrittenen Designers?
Die Kollaboration ist Rubchinskiys erste Kooperation mit einer Marke, nachdem sich seine und Yeezys Wege Anfang des Jahres getrennt haben. Rubchinskiy war bis dato rund zwei Jahre Designer bei der Streetwear-Marke des ebenfalls umstrittenen US-Künstlers Kanye West aka Ye. Er übernahm die Position, nachdem Adidas die Partnerschaft mit West Ende 2022 nach antisemitischen Äußerungen beendete.
Rubchinskiys Zusammenarbeit mit dem Herzogenauracher Sportartikler stoppte bereits sechs Jahre früher. Der Designer geriet in die Kritik, nachdem “unangemessene Nachrichten”, die er mit einem Minderjährigen ausgetauscht haben soll, in den Sozialen Netzwerken auftauchen. Damals erklärte seine gleichnamige Marke, der Austausch stamme aus dem Casting-Prozess und sei aus dem Zusammenhang gerissen worden. Anschließend wurde es ruhig um die Marke Gosha Rubchinskiy, die der Designer nun zurückbringen will, wie er in einem Instagram-Post im Februar ankündigte.
Rubchinskiy, der in seinen eigenen Kollektionen eine postsowjetische Ästhetik integrierte und auch Symbole wie die russische Fahne oder kyrillische Schrift nutzte, geriet erst vergangenen Monat bei der Vorstellung seines neuen Buches „Victory Day“ in die Kritik. Die darin zu sehenden Fotografien würden post-sowjetische und russische Symbolik ästhetisieren, während das Land seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine weiterführt, warf ihm das ukrainische Onlinemedium The Kyiv Independent vor.
Das Buch sei eine “unparteiische Darstellung des post-sowjetischen Militärs auf dem Roten Platz in Moskau und am Wolgograd-Mahnmal” aus den Jahren 2018 und 2019, heißt es auf Rubchinskiys Website. Die Fotografien seien eine “zutiefst persönliche Repräsentation des Individuums jenseits von Ideologie und Propaganda".
Wie es nun für das gleichnamige Modelabel weitergeht und ob oder wie er an die damalige Ästhetik anknüpft, bleibt abzuwarten.