Berlin: Dawid Tomaszewski eröffnet die neue MBFW
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Da war er also, der Neustart: Am Dienstagabend begann für den Modestandort Berlin die Zukunft. Im Veranstaltunszentrum E-Werk feierte das neue Laufstegkonzept namens MBFW mit der Show von Dawid Tomaszewski seine Premiere. MBFW steht verkürzt für Mercedes-Benz Fashion Week, die neue Veranstaltung will aber anders sein als das Event gleichen Namens, das im vergangenen Sommer nach zehn Jahren verabschiedet wurde.
Der Titelsponsor Mercedes-Benz ist noch dabei, verantwortlich für die Organisation ist nach dem Ausstieg der US-amerikanischen Agentur IMG nun aber die Berliner Firma Nowadays. Zum Konzept gehört die gezielte Verknappung, die sich schon im Namen widerspiegelt. Nur noch ganze zehn Schauen umfasst das Format, am Mittwochabend ist schon wieder Schluss. Dabei sind neben dem Wahlberliner Tomaszewski auch Labels wie Ivanman, Ewa Herzog, Riani, Sportalm und Bogner sowie die österreichische Marke Callisti, die vom schwäbischen Autobauer und dem Modemagazin Elle als Gast eingeladen wurde. Natürlich sind es nicht die einzigen Schauen, die in dieser Woche in Berlin stattfinden werden. Der Berliner Salon veranstaltet neben einer großen Gruppenschau auch Catwalkshows und Präsentationen einiger teilnehmender Designer, zudem organisieren Marken wie Marc Cain eigene Events.
Bei der Premiere der MBFW überzeugte vor allem die Mode
Am Dienstag merkte man der MBFW noch an, dass es ein Premierenabend war. Einlass und Seating liefen nicht wirklich reibungslos. Dafür überzeugte die neue Location: Den rauen, typisch berlinerischen Charme des Kaufhaus Jandorf, in dem die Mercedes-Benz Fashion Week zum Abschied Station gemacht hatte, verband die behutsam restaurierte Industriehalle des E-Werks mit dem Komfort des Veranstaltungszelts, in dem in früheren Jahren die Modenschauen stattgefunden hatten.
Und mit etwas Verspätung bekamen die Besucher dann auch modisch etwas geboten: Dawid Tomaszewski setzte erneut auf opulente Stoffe, die er raffiniert drapiert oder wuchtig geschichtet zu zeitlosen Kreationen verarbeitet. Sie lenken den Blick mit zahlreichen japanisch inspirierten Details weit über westeuropäische Modekonventionen hinaus, ohne je den Anschein eines zu gewollten Exotismus aufkommen zu lassen. Das ist ebenso souverän wie schön, und wurde verdientermaßen vom Publikum mit kräftigem Applaus und einigen Jubelrufen bedacht.