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Bekommt Marchesa die Chance auf ein Comeback?

Von Don-Alvin Adegeest

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Das Modelabel Marchesa verdient ein Comeback. Zumindest, wenn es nach Anna Wintour geht.

Die Chefredakteurin der amerikanischen Vogue entschied sich dafür, ihren Einfluss zu nutzen, um mit einem offenen Brief in der Juni-Ausgabe der amerikanischen Vogue zur Unterstützung der Mitgründerin von Marchesa, Georgina Chapman, der inzwischen entfremdeten Ehefrau von Harvey-Weinstein, aufzurufen.

Chapman sollte nicht für Weinsteins Verhalten verantwortlich gemacht werden

In ihrem Brief schreibt Wintour, Chapman trage keine Verantwortung für den Missbrauchsskandal um Harvey Weinstein: „Ich bin fest davon überzeugt, dass Georgina keine Ahnung vom Verhalten ihres Mannes hatte. Sie zu tadeln, wie zu viele in unserem kämpferischen Digitalzeitalter es nun tun, ist falsch. Ich glaube, dass man niemanden für die Handlungen seines Partners verantwortlich machen sollte. Was Georgia verdient, ist unser Mitgefühl und Verständnis."

Leider ist Chapman, und mit ihr das Modelabel Marchesa, das sie 2004 mit Keren Craig gegründet hatte, über Weinstein eng mit Hollywood verbunden.

Kleider von Marchesa sind kaum wegzudenken vom roten Teppich, Kreationen des Labels wurden oft auf hochkarätigen Veranstaltungen von bekannten Schauspielerinnen wie Anne Hathaway, Sandra Bullock, Mila Kunis, Sienna Miller und Blake Lively, um nur einige zu nennen, getragen. Viele, die die Marke in der Vergangenheit trugen, haben im Zusammenhang mit dem Weinstein-Skandal angegeben, dass sie von Weinstein dazu gezwungen wurden. So auch die Schauspielerin Jessica Chastain, "ein weiteres Symbol für den Machtmissbrauch von Herrn Weinstein", schrieb die New York Times.

Hat Weinstein das Modelabel seiner Frau auf dem Gewissen?

Unterstützung für Marchesa sank nach den Enthüllungen der scheinbar endlosen Weinstein-Saga gegen Null. Viele Prominente ließen das Label fallen und die Marke setzte auch ihren Laufsteg zur Fashion Week für eine Saison aus. Die Mitarbeiter verließen des Label ebenfalls, und ein Artikel im Daily Beast vom letzten Oktober fragte: „Hat Weinstein das Modelabel seiner Frau auf dem Gewissen?"

Es wäre nicht falsch gewesen zu glauben, Marchesa hätte seine Blütezeit hinter sich. Zumindest bis zur Met Gala letzte Woche, als die Schauspielerin Scarlett Johansson in der jährlichen Spendenaktion des Metropolitan Museum ein kardinalrotes Degradé-Kleid von Marchesa mit applizierten Blumen entlang des Dekolletés und blass gestreiften Rosenblättern am Saum trug. Eine mutige Erklärung ihrer Unterstützung für Chapman und deren Marke. Johansson ist damit die erste Berühmtheit, die das Label seit dem Skandal im letzten Jahr öffentlich unterstützt.

Über die Abwesenheit der Marke vom roten Teppich während der Award-Saison sagte Chapman in einem Interview in derselben Ausgabe der Vogue: "Wir hielten es angesichts der Situation nicht für angemessen. Alle Frauen, die verletzt wurden, verdienen Würde und Respekt, also wollte ich ihnen die Zeit geben, die sie verdienen. Es ist eine Zeit der Trauer, wirklich."

Johansson sagte: „Ich trage Marchesa, weil ihre Kleider Frauen helfen, sich selbstbewusst und schön zu fühlen und es ist mir eine Freude, eine Marke zu unterstützen, die von zwei unglaublich talentierten und wichtigen Designerinnen geschaffen wurde." Eine Erwähnung Weinsteins wurde nicht benötigt.

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.uk veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

Anna Wintour
Georgina Chapman
Harvey Weinstein
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