• Home
  • Nachrichten
  • Mode
  • Auch Rapper können weinen: 4 Dinge, die man von den Herrenschauen in Paris lernen konnte

Auch Rapper können weinen: 4 Dinge, die man von den Herrenschauen in Paris lernen konnte

Von AFP

Wird geladen...

Scroll down to read more

Mode

Die Pariser Modewoche für Herren ging am Sonntag zu Ende. Vier Dinge konnte man an den emotionsgeladenen und manchmal emotionalen Tagen über Menswear lernen:

Männer müssen keine Männer sein

Der Druck ist raus, Jungs. Der Mann von heute darf sich so kleiden, wie das Kind in ihm, das sich bei der Garderobe seiner Mutter bediente, wie es gerne will. Das scheint die große Botschaft einer Modewoche zu sein, in der die Geschlechtertrennlinien verschwommener denn je waren.

Es gab hatten Männer in Kleidern zu sehen - keine Neuheit, schon klar. Aber so auffällig, wie die männliche Garderobe in dieser Saison feminisiert wurde, war das doch beachtlich. “Girls & Boys" könnte der Soundtrack für die Woche gewesen sein, in der geschlechtslos bedeutete, dass Männer sich die besten Stücke von den Frauen borgten, um sie zu ihren Anzügen, Hemden und Hosen anzuziehen.

Margielas Designer John Galliano sagte, es sei an der Zeit, die Männer von ihren textilen Fesseln zu "befreien". Für ihn bedeutete das Seidenstoffe und Satins, die waghalsig und lässig waren und zum Beispiel ohne Hemd unter einen Anzug kombiniert wurden und vor allem Kleidung, die im schrägen Fadenlauf zugeschnitten war - die Technik, für die er seit Jahren seine Frauenkleidung nutzte, um diese so fließend und sinnlich zu machen, wie sie es ist.

“Geschlecht spielt keine Rolle mehr - es ist 2018", sagte Kim Jones gegenüber AFP vor seinem triumphalen Debüt bei Dior Homme, wo er Kleidung aus transparentem Organza und Tüllhemden, die mit kleinen, zarten weißen Federn bestickt waren, zeigte. Blumen und floraler Toile de Jouy blühten den Besuchern der Show zusammen mit einer langen Reihe anderer Stücke. "Aber es ist immer noch Herrenmode", beharrte er.

Loewe machte sich einen Spaß daraus, die Wiedergeburt des Mannes durch die Mode zu verkünden, und eröffnete seine Präsentation mit einem nackten jungen Mann, der auf einem Stuhl saß und virtuos auf seiner Trompete spielte.

Pink Power

Unter diesen Umständen avancierte Pink - einst die "Farbe der Jungen", bevor es in den 1940er Jahren durch Hellblau verdrängt wurde - zum bestimmenden Farbton der Saison. Von Diors zweireihigen Anzügen und Trenchcoats in Blassrosa über Thom Brownes Vichy-Karo-Mantel in einem an Kaugummi und Hummer erinnernden Rose bis hin zum zeitlosen Altrosa bei Hermes hinterließ die Farbe überall ihren pudrigen Hauch.

Kim Jones sagte bei Louis Vuitton, es sei an der Zeit, die alten Vorurteile zu begraben. "In LA tragen die Kids auf der Straße die ganze Zeit rosa. Dort sagt keiner mehr: ‘Oh, es ist pink, ich will das nicht tragen’, fügte er hinzu.

Der Brite Paul Smith stimmte zu und sandte sonntags Jacken aus, die ans Violette grenzten, während die Kollektion von Lanvin auch mit floralen und seidigen Pinktönen flirtete.

Das puristische, zurückhaltende Modehaus Valentino hat die Farbe sogar für ihr Logo verwendet und Raf Simons feierte seinen gender-bending New Romantic Glamour in fuchsiafarbenen Satin-Mänteln und Schals.

Sogar Rapper können weinen

”Ich habe schwarze Geschichte miterlebt" attestiert Rihanna ihren 63,5 Millionen Instagram-Followern, nachdem sie am Donnerstag Virgil Ablohs Debüt bei Louis Vuitton gesehen hatte. Damit steht ein Schwarzer endlich an der Spitze der größten Luxusmarke der Welt. "Stolz auf dich, Bruder", fügte sie unter einem Bild des Paares hinzu, das sich umarmte.

Aber sie hätte ebenso von der langen, anhaltenden Umarmung und den Tränen sprechen können, die Abloh und sein Freund und Mentor Kanye West nach seiner Show im Palais Royal vergossen hatten.

Über die Kleidung hinaus dominierte das Leben der Celebrities die Modewoche in den sozialen Medien. Der Rapper wollte schon immer für ein großes Modehaus in Paris entwerfen, aber es war Abloh, sein Schützling, der zuerst da war. Man hätte verletzten Stolz und eine lange Stille von Ye erwartet, doch der Anblick der beiden die sich dramatisch - und so öffentlich - umarmten, ließ viele Lippen zittern. Auch die Anwesenheit von Wests Frau Kim Kardashian in Paris war Thema in den Medien. Sie kehrte angeblich zum ersten Mal in die französische Hauptstadt zurück, seit sie im Jahr 2016 dort von Räubern gefesselt und ausgeraubt wurde.

Die Straße wird zum Boulevard

Die Star-Power der Pariser Schauen wurde früher nach der Anzahl der Hollywood-Stars in der ersten Reihe beurteilt. Da Streetwear heute in fast jeder Kollektion zu finden ist, sind es jetzt die Rapper, mit denen die Labels jetzt zu locken versuchen.

Außer Kanye West - der seine eigene Yeezy-Linie zusammen mit Adidas herausbringt, wurden auch Kid Cudi, Playboi Carti und Steve Lacy bei den Shows gesichtet. ASAP Rocky schien immer präsent zu sein, um Dior, Vuitton, Raf Simons und Rick Owens zu sehen und bei der Show als Model zu fungieren, deren Inspiration sich auf einen anderen Rapper, Tommy Cash, stützte. Der Soundtrack war eine instrumentale Version des verrückten postsowjetischen estnischen Stars "Pussy Money Weed", und Cash war auch selbst als Model in Owens Show präsent. (AFP)

Foto 1: SS19 Dior Homme & SS19 Louis Vuitton, Catwalkpictures

Foto 2: SS19 Maison Margiela, Catwalkpictures

Foto 3 & 4: SS19 Dior Homme, Catwalkpictures

Foto 5: SS19 Thom Brown, Catwalkpictures

Foto 6: SS19 Paul Smith, Catwalkpictures

Foto 7 & 8: SS19 Louis Vuitton, Catwalkpictures

Dior
Dior Homme
Fashion Week
Louis Vuitton
Maison Margiela
Menswear
Paris Fashion Week
Pariser Modewoche
Thom Brown