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5 Trends, die die Hochzeitsmodenbranche verändern

Von Vivian Hendriksz

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Mode

So manch einer mag vielleicht denken, dass traditionelle Hochzeiten der Vergangenheit angehören, doch weit gefehlt. Die Branche mit den Eheschließungen boomt. Immer mehr junge Paare weltweit geben sich das Ja-Wort und für eine Instagram-reife Hochzeit auch ein kleines Vermögen aus. Weil nicht alle jungen Paare den Gegenwert einer Luxuskarosserie parat haben, gibt es den Massenmarkt mit Hochzeitsartikeln. Im vergangenen Jahr sprangen einige Fast-Fashionketten wie Asos, H&M oder Whistles neu auf den Hochzeitszug auf. FashionUnited hat sich den Millienial-getriebenen Markt für Hochzeitsbekleidung genauer angesehen.

Der Massenmarkt für Hochzeitsbekleidung wird günstiger

Manch einer mag sich fragen, ob die Verbraucher wirklich auf der Suche nach Mass-Market Hochzeitskleidern sind. Wollen Bräute an ihrem ‚großen Tag’ wirklich günstig angezogen sein? Der durchschnittlichen Kosten einer Hochzeit in UK liegen bei 27.000 Pfund und 1.385 Pfund gehen davon durchschnittlich für ein Brautkleid drauf. In London liegt der Mittelwert sogar noch ein bisschen höher, nämlich bei 1.677 Pfund, so die Webseite Bridebook. Wer sich das nicht leisten kann - oder will - der kann sich bei den günstigen Alternativen umsehen.

Natürlich hat der Eintritt der günstigen Fast-Fashion-Anbieter auch die Hochzeits-Branche aufgerüttelt. Immer mehr der großen Ketten bringen eigene Wedding-Kollektionen auf den Markt. Der durchschnittliche Preis von Massenmarkt-Brautmoden, so zeigen neuere Erhebungen, sinkt dadurch. Neuerdings haben auch Topshop, Lipsy und &Other Stories eine eigene Brautmodenkollektion herausgebracht. Der durchschnittliche Preis eines Hochzeitskleides lag Anfang 2016 laut Edited bei 338,57 Pfund (etwa 437 US-Dollars). Dieser Durchschnittspreis sank um geschlagene 33 Prozent und liegt im ersten Quartal 2017 bei nur noch 226,61 Pfund (etwa 292 US-Dollar).

Aber nicht nur der Massen-Brautmodenmarkt ist von dieser Entwicklung in Mitleidenschaft gezogen: Auch die Kleider für Brautjungfern und Abendmoden werden günstiger. So kann die Braut, wenn sie ihr Outfit traditionelle dreimal wechseln möchte, auch hier sparen. „Heutzutage bauen Paare ihre Hochzeit so auf, dass sie auf den Sozialen Medien gut rüberkommt. Dabei geht es mehr um das Gesamtkonzept, als um das Kleid“, so Katie Smith, Senior Fashion & Retail Market Analyst bei Edited.

Brautmoden werden wandlungsfähiger

Nachdem sich immer mehr Bräute für ein günstiges Brautkleid entscheiden, zeigt sich noch ein weiterer Trend: Braut, Bräutigam und Hochzeitsgäste suchen nach vielseitigerer Mode. Das liegt zum Teil daran, dass Millennials eher nach Erfahrungen und Erlebnissen suchen, als nach Statussymbolen und materiellen Objekten. Anstatt also sehr viel für ein Kleid auszugeben, suchen sie Hochzeitskleidung, die sie noch einmal tragen können. So liegen Hochzeitstops, Röcke und Hosen im Trend, der sich aller Voraussicht nach fortsetzen wird. Auch Designer wie Carolina Herrera, Oscar de la Renta oder Viktor & Rolf setzen auf Zwei- oder Dreiteiler bei Hochzeitsoutfits für ihre SS18 Kollektionen.

Herrera zeigte beispielsweise Culottes und Spitzenoberteile als Teil ihrer Spring/Summer 2018-Kollektion: „Ich glaube an Zweiteiler für Hochzeiten“, so Herrera. „Für mich ist das eine moderne Art, die Braut anzuziehen. Auch bei dem Mass-Market-Label Lipsy setzt man auf mehrfach tragbare Kleider. „Ich erwarte mehr abnehmbare Röcke in diesem Jahr zu sehen“, so Ann Oleinik von Ann & Kam Photography gegenüber dem Magazin Brides. „Die Braut kann dadurch einen simplen und einen ballkleidartigen Look für viel weniger Geld haben, als wenn sie zwei Kleider kaufen würde.“

Immer mehr Frauen kaufen ihre Kleider online

Getrieben von der Konkurrenz der Fast-Fashion-Retailer, bieten auch immer mehr klassische Hochzeitsmodehändler ihre Produkte im Omni-Channel an. Sowohl die Luxury Pure-Player, als auch High-End-Händler ebenso wie kleine Brautmodenhändler oder Maßschneider müssen sich dem Shift zum digitalen Einkauf stellen, wenn sie relevant bleiben wollen.

Auch wenn der Online-Kauf eines Brautkleides nicht jeder Braut zusagen mag, so wird er doch immer normaler. Neuesten Daten zufolge sind die Verkäufe von Brautkleidern im ersten Quartal 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent gestiegen. Bräute, die online auf Kleiderjagd gehen, suchen außerdem nach einem guten Preis. Der März soll für Schnäppchenjäger der beste Monat sein, Kleider werden vor Beginn der neuen Saison schon mal bis zu 70 Prozent reduziert.

Think Pink - Bräute trauen sich an Farbe heran

In der Vergangenheit waren Bräute sehr selektiv, was die Farbe des Brautkleides anging: Weiß, Creme oder Elfenbeinfarben war das höchste der Gefühle. In diesem Jahr jedoch sind auch Kleider mit einem leichten Rosaton angesagt, passend zur Farbe der Laufstege. 'Millennial Pink' ist die Farbe der Saison Spring/Summer 2017, eine zartere Variante des Farbtones ‚Rose Quartz‘, der Pantone-Farbe des Jahres. Designer wie Marchesa oder Christian Siriano haben diese Farbe in ihre Palette aufgenommen und auch Topshop und &Other Stories bieten zartes Pink oder Pfirsich an. In Sachen Schnitt ist das Brautkleid ebenfalls im Trend: Schulterfrei, im Bardot-Stil und 90er Jahre-Silhouette sind Schlüsseltrends des Jahres.

High Street Retailer erfüllen alle Wünsche rund um die Hochzeit

Einer der wohl interessantesten Aspekte des Hochzeitsrevivals ist die Erweiterung des Produktsortiments: Neben Kleidern bieten die Händler auch Hochzeitsdessous, Accessoires und Schuhe - sogar Bademode und Nachtwäsche wird offenbar gefragt. Tatsächlich machen Brautkleider laut Erhebungen von Edited nur etwa 21 Prozent des Hochzeits-Merchandises aus.

Im ersten Quartal 2016 konzentrierten sich noch 44 Prozent des Angebots auf das zentrale Stück: das Kleid. 22 Prozent waren im vergangenen Jahr Accessoires, 9 Prozent Lingerie, 8 Prozent Nachtwäsche und 7 Prozent Schuhe. In diesem Jahr haben sich die Zahlen zugunsten der anderen Produkte verschoben: Accessoires 36 Prozent; Schuhe 10 Prozent; Nachtwäsche 7,5 Prozent und Lingerie 6 Prozent. „Die Massenmarkt-Anbieter haben Kapital daraus geschlagen, dass es eine breite Verteilung von Hochzeitstypen gibt. Sie bieten nicht nur jedem Kunden ein bezahlbares Hochzeitskleid, sondern auch die dazu passenden Accessoires“, so Smith.

Der Monat Mai steht bei FashionUnited ganz im Zeichen von Brautmoden.

Homepage photo: Pexels

Photo 1: Topshop debut bridal range, via website

Photo 2: Left to right - Carolina Herrera SS18 via webite, Needle & Thread SS17 via Net-a-Porter

Photo 3: Left to right - Topshop bridal via website - Marchesa Bridal SS17 via website

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