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5 Schlüsseltrends für den Herbst (und ein paar, auf die wir verzichten können)

Von Don-Alvin Adegeest

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Mode

London – Die Mode ist zyklisch und jede Saison ist eine Reflektion der Zeiten, in denen wir leben. Was auf dem Laufsteg landet ist nicht unbedingt das, was auch auf der Straße getragen wird. Deshalb sollte unsere persönliche Wahl sowohl unsere Lebensrealitäten als auch unsere Bekleidungswahl im Alltag wiederspiegeln.

Einen Monat nach den Herbst/Winter 2017/18-Schauen kristallisieren sich einige Ideen heraus, auch wenn wohl nicht alle davon auch als Trends von der Allgemeinheit angenommen werden dürften. Am auffälligsten war bei den H/W18-Kollektionen, dass es eine klare Silhouette gab, die von Exzentrik, Glamour und einem Hauch 70s-Feeling geprägt war. Im Folgenden besprechen wir fünf Schlüssel-Looks, die wichtig werden und ein paar, die wohl besser vermieden werden sollten.

Eccentric Romance

Dieser Trend ist die Aufforderung, sich schick zu machen. Aristokratische Anleihen, aufeinanderprallende Prints und romantische Materialien verliehen dem Trend eine romantisches Feeling. Es treffen raffiniert geschnittene, transparente Kleider und reiche Texturen aufeinander. Qualität steht im Fokus und romantische Einflüsse wie bei Chloé oder Simone Rocha sind beinahe königlich anziehend.

1940er-Silhouette

Die 1940er waren in der Mode revolutionär, nicht nur deshalb, weil Frauen eine praktische Garderobe eroberten, die mit Materialknappheit einherging. So wurde die neue Länge knieumspielend und die Taille schmal – und genau diese Silhouette ist nun zurück. Die Schultern treten dabei in den Vordergrund und Taschen sorgen für praktische Lösungen im Alltag. Die Kollektion von Bouchra Jarrar für Lanvin spielte sich bei dieser Tonart besonders virtuos hervor.

Der Herrenanzug

Ein klassischer Wollblazer zu einer lose sitzenden Hose, oder ein Jackett mit überschnittenen Schultern zu einer karierten, weich fließenden Hose. Menswear gab den Ton an und das Wissen der Savile Row dirigierte diesen Trend. Je klassischer in dieser Saison das Material, desto besser. Zum Beispiel mit Fischgrätenmuster, Glencheck oder Wollstoffen, aber zu femininen Styles verarbeitet. Sowohl Mulberry als auch Victoria Beckham zeigten großartige Menswear-inspirierte Designs.

Erwachsene Weiblichkeit

Dieser geschlechtsneutrale Trend konzentriert sich auf Tiefgründigkeit anstatt auf kurzlebige Styles. Eine minimalistische Ästhetik, die sich einfach konstruierter Kleidung voll verschreibt und nicht ‚Fashion!’ schreit, sondern erst auf den zweiten Blick ihre Wirkung entfaltet. Es handelt sich um ausgefeilte Silhouetten mit ebenso raffinierten Farbpaletten und Materialien: Ein butterweicher, bodenlanger Ledermantel von Céline, ein Zweiteiler bestehend aus Oberteil und Rock in cognacfarbener Wolle bei Jil Sander. Ein Look für erwachsene Frauen, ohne mutternhaft zu werden

Cocktail-Stunde

Mode und Glamour gehen hier Hand in Hand. Am besten so sexy wie bei Saint Laurent mit scharfen, modernen Linien und kombiniert mit Statement-Accessoires wie aussagekräftigen Ohrringen und vielen Pailletten oder (Kunst-)Pelz. Lange Stiefel werden ebenfalls zum Keylook für Herbst/Winter 2017/18. Mehr ist definitiv mehr zu dieser Cocktail-Stunde.

Und ein paar zum Vermeiden

Einer der wichtigsten Looks der Stunde ist sicherlich der von Gucci. Der 70s-Vibe, versetzt mit romantischen Einflüssen, hat eine neue Definition von Vintage-meets-Romance-Uniformen gezeugt. Aber: Es reicht auch wieder. Der Gucci-Effekt, der übrigens auch nur bei Gucci funktioniert und nicht bei seinen Nachahmern, lässt langsam nach. Was bleibt, ist Overkill.

Das Gleiche gilt für Balenciaga und den Vetements-Effekt. Demna Gvasalia hat seinen Fußabdruck für immer auf der Mode hinterlassen und seine Schulter-Silhouette wird uns noch lange erhalten bleiben, aber niemand sollte sich darin üben, sich als Onkel Fester von der Addams Family zu verkleiden.

Mode sollte nie zu ernst genommen werden. Zwar ist es eine gute Strategie, in einige besondere Trend-Teile zu investieren, aber eine Catwalk-Parodie steht niemandem. Wer die dicken Plattform-Schuhe von Marc Jacobs mag, sollte dafür auf die Flygirl-Ohrringe und die übergroßen Beanies verzichten. Wem der Pradamantel, teils aus karierter Wolle, teils mit Blumenprint und teils mit pinkem Fell gefällt, der sollte ihn vielleicht nicht mit einem Bandeau-Top und mehrfarbigen Schlangenlederstiefeln kombinieren. Designer treffen für ihre Schauen gerne ein übertriebenes Statement, das nicht zu wörtlich genommen werden sollte.

Fotocredits: Catwalkpictures

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