Barcelona Bridal Fashion Week: Fünf Highlights vom Laufsteg
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Ätherische Silhouetten, zarte Stoffe und eine Palette, die selten von Weiß oder Elfenbein abweicht. Eine scheinbare Einheitlichkeit, die für Profis der Hochzeitsbranche eine ständige erzählerische Herausforderung darstellt. Wenn sich scheinbar jede Kollektion in einer Abfolge von Tüll, Spitze und klassischen Schnitten wiederholt, ist es nicht leicht zu erkennen, was dem Gespräch etwas Neues verleiht.
Dennoch ist die Hochzeitsszene alles andere als statisch. Immer mehr Designer:innen integrieren unterschiedliche Perspektiven und zeitgenössische ästhetische Codes: von Neuinterpretationen der traditionellen romantischen Kleidung bis hin zu Kreationen, die Geschlecht, Silhouette und sogar Farbe in Frage stellen. Dieser Wandel ist nicht nur ästhetischer, sondern auch symbolischer Natur: Er spricht eine Generation an, die sich in ihrer Kleidung wiedererkennen möchte, sogar – und insbesondere – an ihrem Hochzeitstag.
Die wahre Herausforderung besteht daher nicht nur darin, herauszufinden, welche Kollektionen „das schönste Kleid“ präsentieren, sondern auch darin, herauszufinden, welche die Vielfalt der Menschen ansprechen, die heute heiraten, und diese in eine Kollektion zu verwandeln, die für sich spricht.
Skulpturaler Minimalismus von Isabel Sanchís
Die von Isabel Sanchis und Paula Maiques entworfene Kollektion „Bridal 2026“ stellt eine Braut heraus, die in keine Rolle schlüpft oder sich als etwas verkleidet, das sie nicht ist. Diese Kollektion entfernt sich vom Brautklischee und nähert sich der Welt der luxuriösen Konfektionskleidung für einen bedeutenden Anlass.
Die für das Haus so charakteristische Blumensprache erhält durch 3D-Blumen, die aus dem Stoff selbst zu sprießen scheinen, eine neue Dimension. Hinzu kommen Jacken-Rock- oder Hosen-Sets, schwarze Schleifen und Bänder, die ebenfalls nicht unbemerkt bleiben in einer Kollektion, bei der Minimalismus nicht ein Mangel an Verzierung ist, sondern die absolute Kontrolle des ästhetischen Diskurses.
Kleider mit symmetrischen Drapierungen, Perlenapplikationen oder Wickel-Silhouetten hingegen übertragen dieselbe Sprache in markantere Formen, jedoch immer mit einer Raffinesse, die sich vom Vorhersehbaren abhebt.
Wonà Concept Group & Eva Lendel
Die Kollektion beginnt mit einem von Eva Lendel verfassten Kapitel mit dem Titel „Weniger ist mehr“, einer minimalistischen Einführung mit geschliffenen Linien und strukturellen Details, die von raffinierter Nüchternheit zeugten. Von da an nimmt die Kollektion der Wonà Concept Group eine viel theatralischere Dimension an, mit einem provokanten, sinnlichen und fast performativen Look.
Kreationen mit sichtbaren Korsetts, dramatischen Schnitten und Transparenz schienen von der Bildsprache des Kabaretts inspiriert zu sein und erhalten dank der übergroßen Schleifen eine gewisse romantische Note. Auf dem Laufsteg setzte die Kollektion dank der kleinen Netzkopfbedeckungen, die jedem Look eine gewisse Theatralik verliehen, ebenfalls ein Statement.
„Paradoxe“ von Yolancris
Die Brautkollektion 2026 von Yolancris ist ein visuelles Statement, das die Konventionen der Brautmode in Frage stellt, ohne die Verbindung zur Tradition zu verlieren. Unter dem Namen „Paradoxe“ gelingt es der Kollektion, Traditionelles mit einem zeitgenössischen kreativen Antrieb zu verbinden.
Theatralische Silhouetten, übergroße Wickelcapes und ballonförmige Volumen koexistieren mit fast ätherischen Transparenzen und Dessous-Teilen, die irgendwo zwischen Zartheit und Radikalität, zwischen Romantik und Rebellion eine intimere Weiblichkeit flüstern.
Aus technischer Sicht ist die Kollektion ein wahres Beispiel für die Handwerkskunst, die die Marke und ihre Tradition auszeichnet. Vor allem aber macht sie deutlich, dass sie keine Angst davor hat, sichtbare Strukturen aufzuzeigen, die Haut freizulegen oder Volumen aufzubauen, die ans Skulpturale grenzen.
Endlosigkeit von Raquel López
„Infinitud“ von Raquel López ist eine bewusst zurückhaltende Kollektion, prägnanter als die meisten anderen, die eine ruhige und elegante Ästhetik verkörpert und eher durch Details als durch Übermaß begeistern will. Sie zeigt eine Braut, die zwar bescheiden ist, aber dennoch nicht auf die Bühnenkulisse verzichtet und das Brautkleid mit Zurückhaltung neu interpretiert.
Die Silhouetten sind schlicht, ja sogar bis zum Hals geschlossen, um dem zeremoniellen Kontext gerecht zu werden. Im Kontrast dazu steht der Rücken im Mittelpunkt, eingerahmt von leichten Schleiern, die sich verwandeln lassen, um mehr Haut zu zeigen. Diese modularen Teile ermöglichen je nach Blickwinkel, Anlass oder Absicht der Trägerin unterschiedliche Interpretationen.
Mit „Infinitud“ gewann Raquel López außerdem den Publikumspreis für die Modenschau mit den meisten Stimmen auf Instagram.
PEARLfection von Katy Corso
Die ukrainische Marke Katy Corso bekennt sich voll und ganz zur traditionelleren Bildsprache des Brautkleides. Strukturierte Korsetts, voluminöse Röcke, herzförmige Ausschnitte und funkelnde Applikationen sorgen für märchenhafte Silhouetten.
Inspiriert von der zeitlosen Schönheit von Perlen kombiniert „PEARLfection“ Retro-Elemente – strukturierte Korsetts, baskische Taillen und bestickte Stoffe – mit klaren Linien, die den zeitgenössischen ästhetischen Codes entsprechen.
Im Gegensatz zu den eher zurückhaltenderen Kreationen anderer Kollektionen zelebriert diese Kollektion Ornamentik, Spektakuläres und eine Weiblichkeit, die keine Angst vor Verschönerungen hat. In diesem Universum weiß die Braut, dass sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht und kleidet sich so, dass sie diese Rolle selbstbewusst einnimmt.
Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.es und wurde mithilfe von digitalen Tool übersetzt. Er wurde anschließend sorgfältig bearbeitet.