Sexyer und nachhaltiger: Bodyfashion Days bieten einen Einblick in die Zukunft der Unterwäsche
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Zwei Etagen, Dutzende von Marken und begeisterte Gesichter schmücken die BodyFashion Days im Cube Centre in der niederländischen Stadt Almere. Die Veranstaltung zeigt, dass die Produktkategorie Unterwäsche in den Niederlanden immer noch eine wichtige Rolle spielt. Was auf der Messe sofort auffällt, ist die Mischung aus etablierten Marken der Branche wie Primadonna und Newcomer:innen wie die niederländische Lingeriemarke Annadiva
Ebenfalls beachtlich ist, dass viele Marken, ob jung oder alt, sich für Nachhaltigkeit und Zusammenarbeit einsetzen. „Wenn wir zusammenarbeiten, können wir am meisten erreichen“, so ein Mitarbeiter der Wäschemarke Hanro.
FashionUnited besuchte die Veranstaltung am Montag, den 26. August. Wie sehen die neuen Kollektionen für das nächste Jahr aus und welche Veränderungen gibt es in der Branche?
Unterwäschemarken auf den Bodyfashion Days auf der Suche nach Trends
Die belgische Lingerie-Gruppe Van de Velde mit Marken wie Marie Jo, Primadonna und Sarda sticht auf der Bodyfashion hervor. Vor allem Sarda hebt sich mit seinem kürzlich erfolgten Rebranding ab und reagiert mit seiner neuen Kollektion für das nächste Jahr auf aktuelle Farb- und Designtrends, wie zum Beispiel einen leuchtend gelben Triangel-Bikini und Shapewear in Hauttönen. Dieser Trend ist auch bei anderen Marken zu beobachten, wie etwa bei Hanro, das für 2025 ebenfalls Shapewear in Hauttönen präsentiert.
Eine Mitarbeiterin am Stand von Van de Velde betont, dass die Produkte auch außerhalb des Schlafzimmers getragen werden können. Sie demonstriert dies selbst, indem sie schwarze Shapewear sichtbar unter einem Blazer trägt, was zeigt, dass Unterwäsche zunehmend als Oberbekleidung getragen wird.
Die Marke Primadonna, die es seit mehr als 100 Jahren gibt, setzt weiterhin auf Innovation, ohne Kompromisse bei Passform und Qualität einzugehen. Für die neue Kollektion führt die Marke romantische Shapewear ein, wie zum Beispiel einen roten Body mit „x“-Muster, der ebenso stilvoll ist und auch als Oberbekleidung getragen werden kann. Dies zeigt, wie sich die Marke kontinuierlich weiterentwickelt.
Eine Marke, die sich auch weiterhin stark von anderen abhebt, ist Roidal. Für das nächste Jahr setzt die Lingeriemarke vor allem auf leuchtende Farben und den Trend zu Kristallen in der Bademode. Die Marke wird sich am Stand zusammen mit der Schwestermarke Tessy Beachwear präsentieren, die ebenfalls auf Farben setzt, aber im Gegensatz zu Roidal vor allem die Jugend ansprechen will.
Bodyfashion Days begrüßen Newcomer:innen
„Eine Frau ist am schönsten, wenn sie sich wohlfühlt“, lautet das Motto von Marielle van der Loo, die Annadiva 2021 gründete. In diesem Jahr präsentiert sich die Marke zum ersten Mal dem Handel.
Van der Loo betont, dass modische Designs auch für große Größen erhältlich sein sollten. Sie selbst bestellte BHs online in England, weil es dort modische Unterwäsche für große Größen gab. Das sollte auch in den Niederlanden zur Norm werden, und so gründete sie ihre eigene Lingeriemarke. Mit ihrem Hintergrund als Modedesignerin zeigt sie Designs, die auch für Frauen mit größeren Körbchengrößen bequem sein sollten. Sie zeigt ein trägerloses Bikinioberteil mit einem u-förmigen Metallring, ein Design, das früher hauptsächlich für kleinere Größen hergestellt wurde.
Nachtwäsche hat zu kämpfen
Auf der Bodyfashion steht Nachtwäsche neben glitzernden Dessous und Bademode im Vordergrund. Nach Aussage einer Mitarbeiterin von Charlie Choe hat es die Nachtwäsche schwer. „Die Leute geben ihr Geld lieber für einen guten BH aus als für Nachtwäsche“, erklärt sie. Trotz dieser Herausforderung konzentriert sich Charlie Choe weiterhin darauf, hochwertige Nachtwäsche zu erschwinglichen Preisen anzubieten.
Die Wäscheindustrie und die Nachhaltigkeit
Neben dem veränderten Kaufverhalten der Kund:innen beschäftigt sich die Wäscheindustrie zunehmend mit dem Thema Nachhaltigkeit, so ein Mitarbeiter von Hanro.
Die Marke bietet Premium-Unterwäsche mit dem Label „Made in Europe“ an. Die Produkte, die von weicher Nachtwäsche über BHs bis hin zu Unterwäsche reichen, werden in der eigenen Schneiderei in Portugal hergestellt und entsprechen dem Öko-Tex-Standard. Obwohl 80 Prozent der verwendeten Stoffe aus eigenen Textilfabriken in Österreich stammen, erwartet der Mitarbeiter, dass die Zusammenarbeit mit nachhaltigen Unternehmen in Zukunft immer wichtiger wird.
„Wie jede andere Branche wird auch die Wäschebranche nachhaltiger werden müssen“, sagt er. Ein Tipp, um volle Nachhaltigkeit zu erreichen, ist die Zusammenarbeit mit nachhaltigen Partner:innen.
Insgesamt scheint die Unterwäsche bei den Bodyfashion Days in Almere gut vertreten zu sein. Die Marken, die sich angemeldet haben, blicken positiv auf die Zukunft der Unterwäsche. Ja, es wird Herausforderungen geben, aber diese Herausforderungen bieten auch Chancen für neue Ideen, wie zum Beispiel innovative Kooperationen.
Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.nl