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Performance Days München: Noch mehr nachhaltige Funktionsstoffe

Von Regina Henkel

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Messen

Zwei Tage lang stand die Messehalle C1 auf dem Münchner Messegelände im Zeichen der Funktionstextilien. Zum Auftakt der Saison Herbst/Winter 2021/22 präsentierten sich die Aussteller mit ihren Innovationen, die vor allem im Bereich der Nachhaltigkeit große Schritte nach vorne machen.

Fokus auf Nachhaltigkeit

Die Performance Days positionieren sich schon seit Jahren nicht nur als Messe für Funktionsmaterialien, sie fördern in dem Umfeld auch aktiv die Entwicklung nachhaltiger Materialien, indem sie ihnen ein öffentlichkeitswirksames Forum bieten, beispielsweise durch ein umfangreiches Tagungsprogramm und eine klare Schwerpunktsetzung. Diesmal entschied sich die Messe sogar dafür, im Forum Bereich der Messe, wo die Trends kuratiert präsentiert werden, überhaupt nur nachhaltige Stoffe auszustellen. „Wir verstehen unsere Entscheidung nicht als Hürde für unsere Aussteller, sondern als Motivation und wir haben vor allem den Hebel, in der gesamten Wertschöpfungskette etwas zu bewegen“, so Marketingchefin Lena Weimer.

3-Lagenmaterial komplett aus Polyester

Der Auswahl hat diese Einschränkung nicht geschadet. Vom Wollstoff aus Ökowolle und Alpaka ohne chemische Ausrüstung bis hin zum 3-Lagen-Stoff komplett aus recyceltem Polyester reicht die Palette. Der Eco Performance Award ging an die Schoeller Spinning Group für ein Alpaca / Merino Gewebe, das weder gefärbt noch chemisch behandelt wurde und komplett ohne Chemikalien auskommt. Allein die natürlichen Eigenschaften der fasern sorgen für die benötigte Funktion. Den Performance Award gewann der japanische Faserspezialist Teijin für ein 3-Lagenmaterial aus recyceltem Polyester, das auch recycelt werden kann. Das Besondere an dem Monomaterial: Hier sind nicht nur Oberstoff und Backing aus Polyester, sondern auch die Membrane.

Neue Pflanzenfasern

Auch neue Faserarten präsentierte die Messe, beispielsweise Fasern aus Brennnessel, Soja, Ingwer oder Abaca (Bananen Hanf). Pflanzen spielen auch beim japanischen Stoffhersteller Toyoshima eine Rolle. Unter dem Namen „Food Textile“ zeigte er eine pastellige Baumollserie, die mit Farben aus Nahrungsabfällen gefärbt wurden. In Japan gehört Converse zu den ersten Kooperationspartnern.

Neue Produktionsmethoden

Faserspezialist Primaloft präsentierte die neue P.u.r.e.-Serie, bei deren Herstellung der Ausstoß von CO2 um die Hälfte reduziert werden konnte. Möglich wurde das, indem bei der Produktion der Isolationswatte auf das Erhitzen der Fasern komplett verzichtet werden konnte. Diese Technik wird für die Primaloft Gold Serie angewandt und soll in den kommenden Jahren auf weitere Produktgruppen ausgeweitet werden. Auch wassersparende Färbeverfahren wie Spin-dye und Dope-dye setzen sich weiter durch und zeigen innovative Produkte, wie beispielsweise Reißverschlüsse, die nicht gefärbt wurden, sondern deren Farbpigmente bereits im Spinnprozess zugegeben wurden. Faserspezialist Tintex präsentierte zudem mit dem „EcoHeather“ Garn ein Garn, das aus Spinn-Abfällen aus Naturfasern wie Baumwolle, Wolle, Cashmere, Leinen, Seide oder Modal und Viskose hergestellt wird. Auch Denimhersteller Isko zeigte auf der Messe seine neuen Entwicklungen im Funktionsbereich. Unter dem Label Arquas präsentierte ein neuartiges, hochelastisches Gewebe, das über hervorragende Rücksprungqualitäten verfügt und durch Lasertechnik ganz neue Optiken wie gezackte Ränder oder Lochmuster ermöglicht .

Fotos: FashionUnited

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