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ISPO Munich 2018: positive Stimmung und digitaler Nachholbedarf

Von Regina Henkel

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Messen |INTERAKTIV

Es war in allen Messehallen zu spüren: Die Stimmung in der Sportbranche ist derzeit gut. Kein Wunder: Der frühe Winter hat dem wichtigen Wintergeschäft gute Umsatzzahlen beschert.

Ski ist nicht tot

Die offiziellen Zahlen (2.801 Aussteller und über 84.000 Besucher aus 120 Ländern) und die vollen Gänge sprechen eine klare Sprache: Die ISPO Munich, die heute nach vier Tagen zu Ende geht, kann ein positives Fazit ziehen. Die guten Wetterbedingungen vor Weihnachten haben frühe Abverkäufe gesichert, das beflügelt vor allem die Skibranche, die in den letzten Jahren immer wieder mangelnden Schnee zu beklagen hatte. Hans Taubenberger von der Premium Skibrand Toni Sailer: „Die letzten Jahre hieß es, Skifahren sei tot – aber genau das Gegenteil ist der Fall! Es macht richtig Spaß auf der Messe.“

Mehr modische Styles

Farbenfroh zeigten sich die Kollektionen der 2.801 Aussteller in vielen Segmenten – wenn auch eher clean und wertig als verspielt und bunt. Statt Colorblocking an Jacken oder Hosen werden eher einfarbige Teile in verschiedenen Farben kombiniert. Die Bandbreite ist enorm – von kräftigem Lime über erdige Braun- und Bordeaux-Töne bis hin zu Nude und Rosé. Auch monochrome Outfits in gedeckteren Tönen wie Dunkelgrün, Braun oder Grau gehörten zu den Favoriten in der Präsentation. Wenn überhaupt mit Mustern gearbeitet wurde, dann oft mit Camouflage-Mustern, die vom Baselayer bis hin zum Parka für einen urbanen Look sorgen.

Das Angebot an urbanen Styles wuchs vor allem im Bereich der Outdoor und Skibrands Brands beachtlich. Damit wollen die Marken nicht nur unabhängiger werden vom Wetter, sondern auch den gestiegenen Ansprüchen der Kunden gerecht werden. Jack Wolfskin, Schöffel, Haglöfs, Arc’Teryx und viele weitere zeigen immer mehr modisch inspirierten Kollektionen, so z.B. A-linienförmige Damen Mäntel bei Arc’Teryx und Kari Traa, dicke Daunenmäntel bei Jack Wolfskin, Teddy-Fleece bei Columbia, Prana und ebenso in der neuen Fire & Ice Kollektion aus dem Hause Bogner. Seit etwa einem Jahr arbeitet die Marke an einem umfangreichen Fresh-up und präsentierte auf der Messe mit Bogner und Fire & Ice zwei klar positionierte Kollektionen, die sich wieder deutlicher voneinander unterschieden als in den letzten Jahren.

Die Annäherung an die Mode fand auch auf technischer Seite statt. So launchte Gore-Tex auf der Messe ‚Gore Infinium‘, das durch ein weißes Label in Diamantform gekennzeichnet wird. Es soll künftig all diejenigen Artikel markieren, die technisch, aber nicht wasserdicht sind und somit nicht die umfangreichen bisherigen Anforderungen von Gore erfüllen müssen. Das soll viel Spielraum für mehr Kreativität eröffnen, da sich viele Mode- und Sportbrands zwar für die Membran interessieren, aber nicht die volle Wasserdichtigkeit (z.B. durch wasserdichte Reißverschlüsse) erfüllen wollen wie z.B. bei einer alpinen Jacke.

Digitalisierung der Sportbranche

Für viel Gesprächsstoff auf der Messe sorgte das Thema Digitalisierung. Zahlreiche Vorträge, Diskussionsrunden und Info-Stände hatte die Messe dem Thema gewidmet und will die Branche so bei der digitalen Transformation unterstützen. Auch adidas-Vorstand Roland Auschel kam extra auf die Messe um in einem Vortrag seine Vision zur Digitalisierung vorzustellen. „Wir sind zurück auf der ISPO Munich, um unsere Verbundenheit mit dem Fachhandel zu zeigen. Offen und transparent“, so Auschel. Für ihn sei der stationäre Fachhandel ein Teil der Lösung und nicht Teil des Problems Digitalisierung.

Das Thema wird auch weiterhin im Fokus der Messe bleiben. So will die Messe eine Kooperation mit Alibaba starten. Alibaba beabsichtigt, die ISPO bei der Digitalisierung, vor allem im chinesischen Markt zu unterstützen. Die mehr als 4.000 internationalen ISPO-Kunden können durch die geplante Kooperation mehr über den chinesischen Markt und die Zusammenarbeit mit Alibabas B2C-Plattform Tmall lernen und ihr E-Commerce-Geschäft nach China ausweiten. Zudem will die ISPO im Juni dieses Jahres erstmals einen eigenen Summit zur Digitalisierung veranstalten.

Fokus auf den Endverbraucher

Erstmals haben die Organisatoren der ISPO Munich auch den Endverbraucher ins Messegeschehen mit einbezogen, allerdings nur außerhalb der Messehallen. So wurden um Rahmen der ISPO Munich Sports Week gemeinsam mit Münchner Händlern erstmals Events veranstaltet wie z.B. der Munich Night Run, das Sunrise Yoga bei Sport Scheck, die Globetrotter Adventure Night und das Sport Schuster Biathlon Camp veranstaltet.

Die interaktive Landkarte von FashionUnited bietet einen Überblick zu den wichtigsten europäischen Modemessen für deutsche Händler. Klicken Sie auf 'Start Exploring' und nutzen Sie den Pfeil um von Messe zu Messe zu wandern.

Fotos: Die Messestände und Kollektionen von Bergans of Norway, Peak Performance, Arc’Teryx, Jack Wolfskin, Gore-Tex Infinium, Adidas / Regina Henkel

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