I.L.M. Summer Styles 2015 – „Die I.L.M ist eine Bank“
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Die I.L.M Summer Styles ging am Montag nach drei Messetagen mit einer Bilanz von 5.900 Besuchern zu Ende. Veranstalter und Geschäftsführer der Messe Offenbach, Arnd Hinrich Kappe, zeigt sich mit dem Ergebnis der Messe zufrieden: „Wir hatten mit 5.800 Besuchern gerechnet und sind dementsprechend positiv überrascht,“ so Kappe.
Hoher Anteil ausländischer Besucher
Dabei lag der Anteil ausländischer Besucher bei 25 Prozent, auch hier konnte also eine Steigerung zum Vorjahr um 2 Prozent verzeichnet werden. Auf die Frage, woher die ausländischen Besucher kamen, antwortet Kappe: „Aus China, Malaysia, Macau, aber auch viele Franzosen und Skandinavier waren da. Neu dazu gekommen sind Besucher aus Dubai, Bahrain und Saudi Arabien.“ Den Anstieg der internationalen Besucher führt Kappe auf Bemühungen seines Teams zurück: “Wir sind sehr aktiv im Ausland. Ich versuche ganz bewusst, mit der I.L.M im Ausland Präsenz zu zeigen. Wir waren in Shanghai auf der Chic mit einem Stand vertreten und bewerben dort die Messe Offenbach. Der Ort sagt den meisten zuerst nichts, aber die günstige Anbindung an den Frankfurter Flughafen und die Imagevideos von der I.L.M. überzeugen dann, die internationale Lederwarenmesse in Offenbach besuchen oder bei uns auszustellen.“
Ausstellerzuwachs und Orderbereitschaft
Auch bei den Ausstellern war dementsprechend ein Zuwachs zu verzeichnen. Mit 286 ausstellenden Marken kamen im Vergleich zum Vorjahr 14 Neue hinzu. Arnd Hinrich Kappe ist besonders stolz darauf, dass die I.L.M. keine Orientierungs-, oder Leitmesse, sondern eine Ordermesse ist. „Die Aussteller sagen mir, ‚die I.L.M ist eine Bank’. Messen kosten eine Menge Geld, deshalb brauchen die Aussteller eine verlässliche ‚Bank’, bei der sie darauf vertrauen können, dass sich die internationale Branche dort trifft und diese auch bereit ist, zu ordern. Hier sollen Geschäfte gemacht werden und dafür zu sorgen, ist mein Job.“
Rahmenprogramm und modische Trends
Auf die Frage hin, was der Programmhöhepunkt der Messe für ihn gewesen sei, nannte Arnd Hinrich Kappe den Workshop ‚Schaufenstergestaltung – Vier Jahreszeiten’ zu den Themen Visual Merchandising und verkaufsfördernde Maßnahmen – ein Programmpunkt, der auch in Zukunft weiter ausgebaut werden soll. „Ich komme selbst aus dem Einzelhandel und sehe das als ganz wichtigen Punkt für den traditionellen stationären Lederwareneinzelhandel. Die Warenpräsentation in den Schaufenstern ist oft noch verbesserungsfähig, viele sind einfach zu voll gepackt. Emotional Produkte in Szene zu setzen, ist in meinen Augen ein ganz zentraler Punkt, den die Branche verstehen muss.“ Auch die Modenschauen, so Kappe, seien ein Erfolg gewesen und sehr gut angekommen. Ein Trend, der sich für die Sommersaison 2016 in Sachen Lederwaren besonders abgezeichnet hatte, seien, so Kappe, „Fransen und leuchtende Farben“.
Traditionelle Lederwareneinzelhändler rückläufig
Eine weitere interessante Entwicklung findet Kappe innerhalb der Besucherstruktur der I.L.M. Summer Styles: „Es sind nicht mehr ausschließlich Lederwareneinzelhändler hier. Wir hatten enorm viele Schuhhändler zu Besuch und auch viele Textilläden. Diese Entwicklung freut uns, denn die reinen Lederwareneinzelhändler nehmen in ihrer Zahl leider in allen zentraleuropäischen Ländern ab. Das wird nun aber kompensiert durch eine Erweiterung unserer Kernkompetenz auf Textil- und Schuhhändler. Es wird auch immer mehr der Komplettlook verkauft. Die Tasche mit dem Outfit und mit Schuhen.“
Die Aussteller sind sich einig
Das Feedback der teilnehmenden Labels ist im Nachgang der I.L.M unisono positiv. Michael Schmitt vom Berliner Taschenlabel Gretchen zieht eine positive Bilanz: „Die Frequenz am Samstag und Sonntag war sehr hoch, der Montag ist immer etwas ruhiger. Wir haben aber auch in diesem Jahr wieder eine Steigerung der Order erreicht und sind mit der I.L.M. weiterhin sehr zufrieden.“ Sales Manager Lorenzo Ferri vom italienischen Lederwarenanbieter The Bridge: „Hier geht es um Substanz, nicht um Image. Die Kunden, die zu uns kommen, haben konkrete Kaufabsichten – das ist in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich.“ Ebenso sieht das Peter Schwarz von Aigner: „Wir treffen hier große, wichtige Händler, auch aus unseren Nachbarländern. Auf das, was wir in Offenbach schreiben, können wir nicht verzichten.“ Constanze Alef, Geschäftsführerin von FredsBruder, erklärt: „Für uns ist es die wichtigste Messe der Saison“ und auch Nina Schator von Picard schlägt mit ihrem Statement in die gleiche Kerbe: „Die Messe war viel besser als erwartet. Hier wird geordert und der Termin ist genau richtig.“