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Bulgari wird nicht an Baselworld teilnehmen

Von Simone Preuss

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Die italienische Luxusmarke Bulgari wird nicht an der Fachmesse der Schmuck- und Uhrenindustrie, Baselworld, teilnehmen, die vom 30. April bis 5. Mai 2020 in Basel stattfinden wird. Als Grund gab die Vorzeigemarke des französischen Luxuskonzerns LVMH das Coronavirus an, das derzeit die Welt in Atem hält und auch die Mode- und Luxusbranche beeinträchtigt.

Reiseaktivitäten seien mit Unsicherheiten verbunden, so das Unternehmen, und erinnerte an den Ausbruch von SARS im Jahr 2003, der sich ebenfalls auf die Teilnahme asiatischer Kunden auf Uhrenmessen ausgewirkt hatte. „Das bedeutet nicht, dass Bulgari die Baselworld endgültig verlässt“, kommentierte Bulgari-Chef Jean-Christophe Babin in einer Mitteilung vom Dienstag. Die Entscheidung für 2021 und weitere Jahre werde erst Ende Juni getroffen.

Kommentare in der Schweizer Presse reichen von „was für ein Verlust“ bist zu „reine Ausrede, weil sie die extrem teuren Flächen nicht mehr bezahlen wollen“. Mit letzterer Bemerkung könnten Leser nicht so falsch liegen, da Babin hinzufügte, die Hauptkriterien für die weitere Teilnahme an Uhrenmessen seien der Zeitplan und die Kosten. Diese seien derzeit nicht mit den kommerziellen Anforderungen und der Rentabilität der Investitionen vereinbar.

Babin wies auch darauf hin, dass Bulgari bereits seine wichtigsten Kunden in Dubai getroffen habe. Dort stellte das Luxusunternehmen vom 13. bis 15. Januar 2020 im Rahmen der LVMH Swiss Watch Exhibition seine wichtigsten neuen Produkte für 2020 vor.

Etliche Messen wurden bereits durch den Coronavirus beeinträchtigt - sowohl in China als auch außerhalb, etwa in Europa und den USA. Die Chic Shanghai und Shanghai Fashion Week etwa wurden verschoben, ebenso wie die Textilmessen Intertextile Shanghai, Apparel Fabrics, Yarn Expo und Intertextile Shanghai Home Textiles der Messe Frankfurt, während die Ispo Beijing und Kingpins Hongkong ganz abgesagt wurden. Selbst die Berliner Sourcing-Messe Asia Apparel Expo wurde auf Juni verschoben.

Während Modewochen und Modemessen in Europa und den USA ohne chinesische Besucher und Aussteller leerer wirken, stellt Bulgaris Entscheidung die erste Absage eines europäischen Ausstellers zur Teilnahme an einer europäischen Messe mit der Begründung der Coronavirus-Situation dar.

Für die Baselworld, die bereits mit schwindendem Interesse von Ausstellerseite zu kämpfen hat und diesem mit einem neuen Konzept Einhalt gebieten wollte, kommt die Absage von Bulgari ungelegen. Jetzt bleibt abzuwarten, ob sie ähnliche Entscheidungen von weiteren geplanten Teilnehmern nach sich ziehen wird.

„Wir bedauern die Entscheidung von Bulgari zutiefst“, sagte Baselworld-Direktor Michel Loris-Melikoff in einer Erklärung, betonte aber auch, dass er eng mit anderen Uhrenmarken der LVMH Group wie Tag Heuer, Hublot und Zenith zusammenarbeiten werde.

Foto: Bulgari

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