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Studie: Outo Initiative untersucht Rassismus in der deutschen Outdoor-Kultur

Von Regina Henkel

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Kultur
Wen sprechen solche Outdoorbilder an? Und wen schließt das aus? Credits: Mammut

Die Initiative Opening Up the Outdoors (OUTO) hat am 1. Oktober im Münchener Sporthaus Schuster die Studie „Ungehindert dazugehören“ vorgestellt. Es ist die erste datengestützte Untersuchung, die die Erfahrungen von Menschen anderer Hautfarbe als der weißen Mehrheitsbevölkerung in der deutschen Outdoor-Kultur dokumentiert.

Die von der Agentur Clout LTD in Zusammenarbeit mit OUTO durchgeführte Studie beleuchtet, wie Diskriminierung und Ausschluss die Teilhabe von Menschen in Outdoor-Räumen prägen – und zeigt zugleich Wege zu mehr Inklusion und Zugehörigkeit auf. Sie macht deutlich: Für viele People of Color in Deutschland ist Diskriminierung Alltag, und selbst die Natur bietet oft keinen sicheren Rückzugsort. So berichten 65 Prozent der Befragten, im Alltag aufgrund ihrer sichtbaren Identität diskriminiert zu werden. Genauso viele haben auch schon Diskriminierung in Outdoor-Umgebungen erlebt, angefangen bei verbalen Übergriffen bis zu subtilen Formen des Ausschlusses. „Dadurch wird ihnen das Gefühl von Sicherheit, Zugehörigkeit und Zugang verwehrt, das für andere selbstverständlich ist – und ihr grundlegendes Menschenrecht, die Vorteile der Natur zu genießen, untergraben“, so die Studie.

Die Studie zeigt zudem, dass es Unterschiede in der Erwartungshaltung an Outdoorerlebnisse gibt, die nur bestimmte Gruppen anspricht und andere ausschließt. So erleben 66 Prozent der Befragten Outdoor-Kultur als unnahbar durch unausgesprochene Erwartungen an Wissen, Erfahrung, „die richtige Ausrüstung“ und an die Orte, an denen Outdoor-Aktivitäten typischerweise stattfinden. Diese sollen beispielsweise idealerweise abgelegen, unwegsam und fordernd sein. Dieses Wissen und diese Wünsche treffen aber nicht auf alle zu. Auch das dominante Narrativ vom „Bezwingen der Natur“ spreche viele nicht an oder schrecke sogar ab, weil sie in der Natur eher einen Ort der Heilung, Begegnung und kollektiver Freude sehen.

Die Studie kommt daher zu dem Fazit: „Wenn Outdoor von der Branche als exklusiv, abgelegen und ausrüstungsintensiv inszeniert wird, verstärken sich logistische und finanzielle Hürden für alle.“ Daher nennt die Studie auch Wege für mehr Inklusion. Dazu gehören mehr Unterstützung für unterschiedliche Communities, Teilhabe neu definieren und Schulungsangebote schaffen, die unterschiedliche Communities besser berücksichtigen.

Keme Nzerem, Gründer und Vorsitzender von OUTO: „Unsere Mission ist einfach: Barrieren abbauen, Inklusion fördern und Außenbereiche schaffen, in denen sich jeder wirklich zugehörig fühlt.“

OUTO wurde 2021 gegründet und ist ein Kollektiv, das sich für Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion im Outdoor-Bereich einsetzt. OUTO ist Teil der ‚It’s Great Out There Coalition‘, einer gemeinnützigen Initiative auf europäischer Ebene, die 2017 von der Outdoor-Branche ins Leben gerufen wurde.

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