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„Sculpting the Senses“: Die Heimkehr von Iris van Herpens bahnbrechender Mode

Die Kunsthalle Rotterdam zeigt erstmals in den Niederlanden eine umfassende Werkschau der Modeschöpferin, die Mode, Kunst, Wissenschaft und Natur miteinander verwebt.
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„Iris van Herpen: Sculpting the Senses“ in der Kunsthalle Rotterdam. Bild: FashionUnited / Caitlyn Terra
Von Caitlyn Terra

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Die Entwürfe von Iris van Herpen sind nach Hause gekommen. So heißt es während der Pressevorschau zur Ausstellung „Iris van Herpen: Sculpting the Senses“ in der Kunsthalle Rotterdam. Die niederländische Designerin ist international als Pionierin für ihre Arbeit anerkannt, die Mode, Technologie, Kunst und Wissenschaft verbindet. Eine Retrospektive ihres Schaffens in den Niederlanden gab es bisher jedoch nicht. Bis jetzt.

Mode- und Kunstliebhaber:innen haben zweifellos schon Bilder von Van Herpens Arbeiten gesehen. Dennoch ist es schwierig, den Entwürfen mit Standbildern gerecht zu werden. Die Ausstellung ermöglicht es Besucher:innen, die Werke aus der Nähe zu betrachten und ihre Inspirationsquellen zu erforschen. Einige Musterstücke dürfen sogar berührt werden. Es fühlt sich an wie ein intimer Einblick in den Geist einer der avantgardistischsten Modeschöpfer:innen der Gegenwart. Und das berührt.

Eine Ausstellung nach Themen

Wer eine chronologische Retrospektive erwartet, muss seine Erwartungen anpassen. Die Ausstellung ist nicht nach Jahren oder Kollektionen, sondern nach Themen gegliedert. Zusätzlich wurde ein „Kuriositätenkabinett“ eingerichtet, eine der großen Inspirationsquellen der Designerin; zudem wurde ihr Atelier nachgebildet.

Jeder Entwurf von Van Herpen ist einzigartig. Die für die Ausstellung ausgewählten Stücke bedeuten jeweils eine Verfeinerung oder Veränderung in ihrer Arbeitsweise, wie die Designerin auf Nachfrage erklärt. Obwohl „Sculpting the Senses“ vor zwei Jahren im Pariser Museum „Musée des Arts Décoratifs“ debütierte, wurden der Werkschau viele neue Entwürfe hinzugefügt. Insgesamt sind Dutzende von Kreationen zu sehen.

Einer von Van Herpens älteren Entwürfen, das „Cathedral Dress“ aus dem Jahr 2012. Bild: FashionUnited / Caitlyn Terra

Indem neue Entwürfe neben Kreationen aus frühen Kollektionen platziert werden, wird Van Herpens Entwicklung als Designerin deutlich sichtbar. Ihren ersten 3D-gedruckten Entwurf fertigte sie 2009 an und präsentierte ihn 2010 auf der Amsterdam Fashion Week. Sie entwickelte ihn gemeinsam mit dem Architekten Daniel Widrig. Damals war der 3D-Druck in der Mode noch unüblich, weshalb sie sich an eine andere Kunstdisziplin wandte, die bereits Erfahrung damit hatte, erzählt sie bei der Führung.

In den Anfängen des 3D-Drucks war die Materialauswahl begrenzt und die Ergebnisse oft hart und kokonartig. Im Laufe der Jahre hat sich die Technologie weiterentwickelt, sodass nun auch weichere Formen möglich sind. Sie erklärt auch, dass in ihren Anfangsjahren ein deutlicher Unterschied zwischen technologisch gefertigten und handgearbeiteten Entwürfen bestand. Heute sind die beiden Medien vermischt und fließen oft in einem einzigen Design zusammen.

Jüngster Triumph: „Living Look“

Van Herpen ist nicht nur für ihre Naturreferenzen bekannt, sondern auch für ihre Zusammenarbeit mit Natur und Wissenschaft. Eines der absoluten Highlights der Ausstellung ist das Algenkleid, das in Van Herpens jüngster Couture-Show gezeigt wurde. Der „Living Look“ besteht aus 125 Millionen leuchtenden Algen.

Der Entwurf besteht aus maßgefertigten Formen und einem speziell entwickelten Nährgel. Dadurch bleiben die Algen ein lebendiges Ökosystem und können sich sogar vermehren. „Dieses Kleid kann theoretisch älter werden als ich“, erzählt Van Herpen.

Der Look wird sicher in einem verschlossenen Glaskasten aufbewahrt. Darin wird das notwendige Biosystem mit der richtigen Luftfeuchtigkeit, Temperatur und einem passenden Tag-Nacht-Rhythmus simuliert. „Sie brauchen etwa acht Stunden Schlaf, genau wie ein Mensch“, sagt die Designerin beinahe zärtlich. Die spezielle Algenart, die von Natur aus im Meer vorkommt, erzeugt Licht, wenn sie „angegriffen“ wird. Praktisch bedeutet das, dass Licht freigesetzt wird, wenn die Alge berührt wird. Während der Couture-Show von Van Herpen wurde dies durch die Körperwärme und Bewegung der Trägerin veranschaulicht.

„Iris van Herpen: Sculpting the Senses“ in der Kunsthalle Rotterdam. Bild: FashionUnited / Caitlyn Terra

Die Favoriten: Kuriositätenkabinett und Atelier

Obwohl das Algenkleid ein Höhepunkt der Ausstellung ist, ist Van Herpens persönlicher Favorit das Kuriositätenkabinett. Sie hegt eine Vorliebe für diese Kabinette, die vor allem vom 16. bis zum 18. Jahrhundert beliebt waren und besondere Objekte und Kunstwerke zeigten. Das Kuriositätenkabinett in der Ausstellung ist eine Sammlung von Büchern, Accessoires, Miniatur-Designstudien und Videos von Kollektionspräsentationen. „Hier komme ich zur Ruhe.“

Die Besucher:innen werden nicht nur mit Van Herpens bahnbrechendsten Entwürfen verwöhnt, sie betreten auch ihr Atelier. In einem rechteckigen Raum sind an den beiden längsten Wänden zahlreiche Stoffproben ausgestellt. „Für jede Kollektion habe ich eine Kiste mit Experimenten, die ich für die Ausstellung durchgesehen habe. Das macht großen Spaß und manchmal dachte ich bei alten Proben, dass ich jetzt wüsste, wie sie funktionieren würden“, erzählt sie begeistert.

„Iris van Herpen: Sculpting the Senses“ in der Kunsthalle Rotterdam. Bild: FashionUnited / Caitlyn Terra
Die Musterstücke, die berührt werden dürfen. Bild: FashionUnited / Caitlyn Terra

Auf dem Tisch in der Mitte liegen einige Musterstücke, die die Besucher:innen berühren dürfen. Während die meisten Ausstellungen eine strikte „Do not touch“-Regel haben, wird hier den besonders Neugierigen Raum gegeben. Etwas weiter entfernt stehen Mikroskope, mit denen man buchstäblich an Van Herpens Inspirationsquellen heranzoomen kann.

Eine sinnliche Erfahrung

Um das Eintauchen in die Welt der Designerin zu vervollständigen, wurden für jeden Raum eigene Soundscapes geschaffen. Diese stammen von dem Künstler Salvador Breed, der auch Van Herpens Partner ist. „Wenn ich Musik höre, sehe ich Muster“, erklärt sie. Die Designerin erlebt Synästhesie, ein neurologisches Phänomen, bei dem die Wahrnehmung eines Sinnes unwillkürlich eine andere Sinneserfahrung auslöst. Dies ist eines der vielen Elemente, die die Besucher:innen entdecken und die Van Herpen zu der Designerin machen, die sie heute ist.

In der Kunsthalle wird deutlich, dass Van Herpen kein statisches Gesamtwerk geschaffen hat. Stattdessen befindet sie sich auf einer kontinuierlichen Suche nach neuen Formen und Techniken. Die Ausstellung fühlt sich daher nicht nur wie eine Heimkehr an, sondern auch wie ein Ausgangspunkt für eine Zukunft, in der Mode, Kunst, Wissenschaft und Natur immer enger miteinander verwoben werden.

„Iris van Herpen: Sculpting the Senses“ ist noch bis zum 1. März 2026 in der Kunsthalle Rotterdam zu sehen.

Dieser Artikel wurde mithilfe von digitalen Tools übersetzt.

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