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„Picasso / Chanel“: Ausstellung in Madrid zeigt Verbindung zwischen Mode und Kunst

Von Regina Henkel

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Kultur

Chanel Abendkleid aus Seide, 1929-1930; © CHANEL. Pablo Picasso, Women by the Sea, 1922; © Succession Pablo Picasso, VEGAP, Madrid, 2022

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50. Todestag des spanischen Künstlers Pablo Picasso präsentiert das Thyssen-Bornemisza National Museum in Madrid ab dem 11. Oktober die Ausstellung „Picasso / Chanel“ und stellt dabei die Mode von Gabrielle Chanel ausgewählten Werken des berühmten spanischen Künstlers gegenüber.

Das Aufeinandertreffen ist nicht zufällig: Beide waren Zeitgenossen und arbeiteten tatsächlich zweimal zusammen, beide Male mit Jean Cocteau: bei Antigone (1922) und bei Serge Diaghilevs Le Train Bleu (1924) für seine Ballets Russes. Zudem gehörte die russische Ballerina Olga Khokhlova – Picassos erste Frau – zu den treuesten Kundinnen von Chanel. Die Ausstellung untersucht die Beziehung zwischen diesen beiden kreativen Genies des 20. Jahrhunderts und ist in vier Hauptabschnitte gegliedert, die in chronologischer Reihenfolge ungefähr das Jahrzehnt zwischen 1915 und 1925 abdecken.

Der Chanel-Stil und der Kubismus zeigen zahlreiche Parallelen, schon von Chanels ersten, innovativen Entwürfen an: ihre Verwendung einer geometrischen Formensprache, die Zurückhaltung der Farben und die kubistische Ästhetik der Collage, die sich in Kleidern mit geraden, kantigen Linien ausdrückt, ihre Vorliebe für Schwarz, Weiß und Beige und ihre Verwendung von preiswerten Stoffen mit strengen Strukturen.

Chanel Tageskleid 1925-26; © © Kunstgewerbemuseum – Staatliche Museen zu Berlin, SPK / Stephan Klonk
Pablo Picasso, Frauenkopf (Fernande), 1909-10. © Succession Pablo Picasso, VEGAP, Madrid, 2022

Neben Picassos Werken werden verschiedene Ensembles aus der Anfangszeit der Modeschöpferin gezeigt, von denen nur wenige Exemplare erhalten sind. Antigone, eine moderne Adaption des Stücks von Sophokles durch Cocteau, wurde 1922 in Paris uraufgeführt, mit Bühnenbildern und Masken von Picasso und Kostümen von Chanel, die beide vom klassischen Griechenland inspiriert waren, wie dieser Abschnitt zeigt.

Le Train Bleu (Der blaue Zug) ist der Titel des Balletts, das 1924 von Diaghilev mit einem Szenenbild von Cocteau kreiert wurde, inspiriert von Sport und Bademode. Zwei Frauen, die am Strand entlang rennen (Das Rennen), eine kleine Gouache, die Diaghilev im Atelier von Picasso fand, wurde in das Bild für das Titelblatt des Werks umgewandelt, und der Künstler nahm auch den Auftrag an, das Programmheft zu illustrieren. Chanel, selbst eine begeisterte Sportlerin, entwarf die Kostüme für die Tänzerinnen und Tänzer, die sich an den Sportoutfits orientierten, die sie für sich selbst und ihre Kunden entwarf.

Die Ausstellung eröffnet am 11. Oktober 2022 und geht bis zum 15. Januar 2023.

Chanel Abendkleid, 1927-28. © Draiflessen Collection, Mettingen. Photograph: Christin Losta  
Pablo Picasso, Musical Instruments on a Pedestral Table, 1914. © Christie’s France © Fondation Pierre Bergé – Yves Saint Laurent Paris © Succession Pablo Picasso, VEGAP, Madrid, 2022
Picasso / Chanel Ausstellung