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Neue Doku-Reihe beleuchtet soziale Kämpfe in der Bekleidungsindustrie Kambodschas

Von Simone Preuss

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Kultur

Das Dokumentarfilmprojekt „Mode. Macht. Menschen.“ („The Conscience of Clothing“) der Rosa-Luxemburg-Stiftung setzt sich in acht Episoden mit den sozialen Ungerechtigkeiten der Textil- und Bekleidungsindustrie in Kambodscha auseinander: Fast ein Fünftel der mehr als 15 Millionen starken Bevölkerung arbeiten in der Branche und produzieren durch Niedrigstlöhne und mangelhafte Arbeitsbedingungen Bekleidung zu Spottpreisen für den europäischen Markt. Fashion-Blogger Willy Iffland und Journalistin Helen Fares dokumentieren ihre Begegnungen mit den Menschen, die dort arbeiten.

„Die Rosa-Luxemburg-Stiftung setzt sich mit sozialer Ungerechtigkeit auseinander und sucht nach Instrumenten, diese zu beenden. Im Fall der Textilindustrie besteht eine schreiende Ungerechtigkeit zwischen denjenigen, die Kleidung produzieren und denjenigen, die sie tragen. Was wir zu Schnäppchenpreisen kaufen können, wird unter prekären Arbeitsbedingungen produziert. Unser Konsumverhalten verstetigt dies. Deshalb müssen wir aus diesem Fast-Fashion-Kreislauf aussteigen“, erklärt Daniela Trochowski, Geschäftsführerin der Rosa-Luxemburg-Stiftung, in einer Pressemitteilung.

Ab 11. November wird der Dokumentarfilm episodenweise auf dem Youtube-Kanal der Rosa-Luxemburg-Stiftung veröffentlicht. Dabei wird deutlich, wie die Textilindustrie in Kambodscha mit ihrer ausschließlichen Ausrichtung auf den Export in den globalen Norden die Entwicklung eines Landes und den Lebensstandard seiner Bevölkerung beeinflusst.

„Die acht Folgen geben sehr private Einblicke, die Mode-Produzenten und -Konsumenten näher zusammenbringen sollen. ‘Mode.Macht.Menschen.’ will kein erdrückender Film über Armut und Elend sein. Willy und Helen treffen auf Arbeiter, Fabrikbesitzer und Gewerkschaftsaktivisten, die sich für faire Löhne, Meinungs- und Versammlungsfreiheit und sichere Arbeitsbedingungen einsetzen. Dabei baut der Film auch Brücken zu Zeitgeist-Themen wie Egoismus und Konsum im aktuellen Kapitalismus, aber auch zu Feminismus und Nachhaltigkeit“, ergänzt Regisseur Patrick Kohl.

Eine Preview von „Mode. Macht. Menschen.“ findet am 8. Oktober 2020 um 20.00 Uhr im Filmtheater am Friedrichshain in Berlin statt. Anschließend stehen Regisseur Patrick Kohl und die Geschäftsführerin der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Daniela Trochowski, für Fragen und ein Gespräch zur Verfügung. Eine Voranmeldung ist erwünscht.

Bild: mode-macht-menschen.com

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