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“Mrs. Harris und ein Kleid von Dior” – Reise in die Vergangenheit

Von DPA

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Kultur

Foto: Dior

Behagliche Kinofilme dürften in den aktuellen Krisenzeiten besonders willkommen sein. Zum Beispiel “Mrs. Harris und ein Kleid von Dior”: Eine Komödie über eine freundliche ältere Dame (Lesley Manville), die ein besonderes Faible für Mode hat. Der Film kommt nun in die deutschen Kinos und ist eine nette Berieselung, die mit Lesley Manville und Isabelle Huppert zwei tolle Darstellerinnen bietet.

Ada Harris (Manville) lebt im London der 50er Jahre, ist verwitwet und hält sich als Haushaltshilfe über Wasser. Obwohl ihre Lebensumstände nicht ganz einfach sind, bezirzt sie ihre Umgebung mit ihrer positiven Ausstrahlung.

Im Haus einer ihrer Arbeitgeberinnen entdeckt sie eines Tages ein lila funkelndes, atemberaubendes Kleid von Dior. Und das ist sozusagen Liebe auf den ersten Blick: Harris ist überzeugt, dass sie auch ein solches Kleidungsstück braucht. Sie sucht nach neuen Verdienstmöglichkeiten, gewinnt eine kleine Summe und spart eisern, bis sie sich eine Reise nach Paris leisten kann - um sich dort ein Kleid der französischen Luxusmarke zu kaufen.

Ein Couture-Traum mit Hindernissen

Naturgemäß sind die Angestellten, darunter Claudine Colbert (Huppert), erst einmal irritiert, als die rüstige Rentnerin nicht gerade elegant gekleidet bei Dior aufläuft und verlangt, ein Kleid zu kaufen. Als sie ihre Geldscheine sehen, lassen sie sich doch überzeugen – begeistert sind dennoch nicht alle.

Ada erfährt: Im Hause Dior werden Kundinnen die Haute-Couture-Kleider noch auf den Leib geschneidert. Sie muss also länger bleiben als geplant, und das Ganze läuft nicht ohne diverse Irritationen und Komplikationen ab. Nicht nur Adas eigenes Leben wird auf den Kopf gestellt, sondern auch das ihrer neuen Umgebung.

“Mrs. Harris und ein Kleid von Dior” ist eine niedliche Geschichte, die Modefans Spaß machen dürfte. Stellenweise vermittelt der Film aber auch sehr traditionelle Rollenmuster. So ist Ada die Kümmerin, die im Hintergrund dafür sorgt, dass es allen gut geht - und das ganz stolz auf ihr Wesen als Frau bezieht. In der biestigen Claudine findet sie nach dem Motto “So sind wir Frauen halt” in dem Moment eine Verbündete, als sie merkt, dass auch die Französin sich um viel mehr kümmert, als es auf den ersten Blick erscheint.

“Mrs. Harris und ein Kleid von Dior” ist damit in mehrfacher Hinsicht eine Reise in die Vergangenheit. Das Buch, auf dem die Verfilmung basiert, ist schon einige Jahrzehnte alt. Und inhaltlich ist die Geschichte leider nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit. (dpa)

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