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Mehr als nur Mode: Ein Blick auf das kreative Werk der Fotografin Charlotte March

Von Karenita Haalck

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Kultur|In Bildern
Donyale Luna mit Schmuck für „twen“, 1966. Bild: Charlotte March, Deichtorhallen Hamburg/Sammlung Falckenberg

In den Deichtorhallen in Hamburg wird es eine Ausstellung zum kreativen Nachlass der Fotografin Charlotte March geben. In der Ausstellung werden rund 300 Werke gezeigt, die die Schaffensphasen der Künstlerin umfassend skizzieren – von ihren ersten Aufnahmen in den Fünfziger Jahren mit dokumentarischem Charakter bis zu Kampagnen, die von internationalen Modemarken in Auftrag gegeben wurden.

Suzan Bolkan in Erreuno, Vogue Italia, 1985. Bild: Charlotte March, Deichtorhallen Hamburg/Sammlung Falckenberg
Op-Art-Mode für „Quick“, Paris, 1964. Bild: Charlotte March, Deichtorhallen Hamburg/Sammlung Falckenberg

Die Hamburger Modefotografin inszenierte Mode und Models aus einem für ihre Zeit ungewöhnlich progressiven Blickwinkel – denn March zeigte die Frauen in ungewöhnlich alltäglichen Szenen, die ein modernes, ungebundenes Leben zeigten. Außerdem arbeitete March mit schwarzen Models – in den Fünfziger Jahren eine Seltenheit. 1977 brachte sie ein Buch mit dem Namen “Mann, oh Mann: Ein Vorschlag zur Emanzipation des attraktiven Mannes” heraus, deren Fotografien die weibliche Sicht auf den männlichen Körper zeigen – und Marchs fortschrittliche Ansichten auf Geschlechterrollen in der Gesellschaft zum Ausdruck brachten.

Donyale Luna für „twen“, 1966. Bild: Charlotte March, Deichtorhallen Hamburg/Sammlung Falckenberg
Live Necklace, Bernd Nolting, Titelfotografie für "Mann oh Mann! Ein Vorschlag zur Emanzipation des attraktiven Mannes", 1976. Bild: Charlotte March, Deichtorhallen Hamburg/ Sammlung Falckenberg

Zwischen Hochglanz und den Rändern der Gesellschaft

Die Ausstellung zeigt neben den bekannteren Mode- und Werbeaufnahmen auch viele Fotografien, die abseits des kommerziellen Trubels entstanden. Denn die Hamburgerin, die 1929 geboren wurde und 2005 verstarb, hatte mehr im Repertoire als Hochglanz-Aufnahmen für renommierte Modemagazine wie Elle, Vogue Italia, Vanity Fair, Harper's Bazaar und ‘Twin’ – sie machte ihr schöpferisches Debüt mit Aufnahmen, die Szenen aus dem Hamburger Stadtbild in der Nachkriegszeit zeigen. Viele dieser frühen Werke spiegelten die damaligen gesellschaftlichen Widersprüche in der hanseatischen Stadt wieder. Mit diesen ‘humanistischen Fotografien’ führt sie die Betrachter:innen an Orte und zu Menschen, die am Rand der Gesellschaft und der Stadt wandelten – Einblicke in den Alltag von Straßenhändler:innen und auch das Leben auf der Reeperbahn verewigte sie in ihren Schwarz-Weiß-Aufnahmen.

Fischmarkt, Hamburg, 1955. Bild: Charlotte March, Deichtorhallen Hamburg/Sammlung Falckenberg
Hamburg, 1955. Bild: Charlotte March, Deichtorhallen Hamburg/Sammlung Falckenberg

Die gesammelten Werke sind teil der Sammlung Falckenberg, die von Harald Falckenberg verwaltet wird und rund 30.000 Werke umfasst. Die Ausstellung wurde im Rahmen der achten Triennale der Fotografie in Hamburg kuratiert. Die Ausstellung “Charlotte March” öffnet am 20. Mai ihre Türen und ist bis zum 4. September zugänglich.

King’s Road, London, 1972. Bild: Charlotte March, Deichtorhallen Hamburg/Sammlung Falckenberg
Op-Art-Mode für „Quick“, Paris, 1964. Bild: Charlotte March, Deichtorhallen Hamburg/Sammlung Falckenberg

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