Kunststiftung greift Louis Vuitton wegen unrechtmäßiger Nutzung von Bildern an

Die US-amerikanische Joan Mitchell Foundation (JMF), eine Kunststiftung der 1992 verstorbenen US-amerikanischen Malerin Joan Mitchell, hat an die Taschen- und Koffersparte von Louis Vuitton (Louis Vuitton Malletier) eine Unterlassungserklärung gesendet. Darin fordert sie das Unternehmen auf, seine gedruckte und digitale Werbekampagne, in der mindestens drei Werke der Künstlerin unrechtmäßig reproduziert und für die Bewerbung seiner Produkte verwendet werden, unverzüglich zurückzuziehen.

Ende 2022 hatte sich Louis Vuitton an JMF gewandt und um die Erlaubnis gebeten, Werke von Mitchell in einer Werbekampagne zu verwenden. „Das JMF lehnte diese Anfrage schriftlich ab und berief sich dabei auf die seit langem geltende Politik, wonach Bilder von Werken der Künstlerin nur für Bildungszwecke verwendet werden dürfen“, begründet die Stiftung diesen Schritt. Die JMF habe die Werke der Künstlerin tatsächlich nie für die Verwendung in kommerziellen Kampagnen oder für die Werbung für andere Waren oder Dienstleistungen lizenziert. Louis Vuitton wiederholte daraufhin den Antrag, der mehrmals abgelehnt wurde.

Dennoch habe Louis Vuitton seine Kampagne gestartet, und mindestens drei Werke von Mitchell wurden ohne Genehmigung verwendet. Dabei handelt es sich um die Werke „La Grande Vallée XIV (For A Little While)“ (1983), „Quatuor II for Betsy Jolas“ (1976) und „Edrita Fried“ (1981). Alle drei Werke sind derzeit in der Fondation Louis Vuitton in Paris zu sehen. „Indem die Fondation Louis Vuitton zulässt, dass diese Werke zu diesem Zweck und auf diese Weise fotografiert werden, verstößt sie gegen ihre Vereinbarung mit der JMF“, heißt es weiter in einer Erklärung der JMF. „Es ist eine große Enttäuschung für die JMF, dass Louis Vuitton die Rechte einer Künstlerin derart missachtet und ihr Werk für finanziellen Gewinn ausbeutet.“

Werke der Künstlerin werden noch bis zum 27. Februar 2023 in der Fondation Louis Vuitton in Paris in der Ausstellung: „Monet – Mitchell. Dialogue and Retrospective“ gezeigt.