Jared Leto wird in neuem Film zu Karl Lagerfeld

Schauspieler Jared Leto wird Karl Lagerfeld in einem Film über dessen Leben spielen, wie Letos Produktionsfirma Paradox in einem gemeinsamen Statement mit Lagerfelds gleichnamigen Unternehmen heute bekannt gab.

Letos Rolle wird dabei über die des verstorbenen Designers hinausgehen, denn der Schauspieler ist neben Emma Ludbrook auch als Produzent maßgeblich an dem Film beteiligt. Die genaue Handlung des Films ist derzeit noch nicht bekannt, doch drei von Karl Lagerfelds engsten Vertrauten, Pier Paolo Righi, Caroline Lebar und Sébastien Jondeau werden Leto und Ludbrook als ausführende Produzenten beiseite stehen, um „die wichtigsten Beziehungen in Karl Lagerfelds Leben“ auf der Leinwand zum Leben zu erwecken.

Gemeinsam blicken Righi, Lebar und Jondeau auf über 65 Jahre Erfahrung an der Seite des legendären Designers zurück. Pier Paolo Righi wurde 2011 zum Geschäftsführer von Karl Lagerfelds gleichnamiger Modemarke ernannt, während Caroline Lebar 35 Jahre gemeinsam mit dem Designer an dessen Pressestrategie für jegliche seiner Projekte arbeitete und seit fast 40 Jahren als Senior Vice President für den Bereich Bild & Kommunikation beim Modehaus Karl Lagerfeld aktiv ist. Sébastien Jondeau zählte als persönlicher Leibwächter und Assistenten des Designers jahrzehntelang zu einem seiner treuesten Wegbegleiter. Bis heute arbeitet Jondeau auch als Style Consultant und Berater für Lagerfelds Marke.

Sie seien „über die Jahre hinweg immer wieder von Hollywood-Produzenten auf einen Film über das Leben des Designers angesprochen worden“, so Righi in einer Mitteilung. Er fügte hinzu, dass sie erst „als sie Emma und Jared kennengelernt hatten, sicher waren, dass die Geschichte auf die künstlerische Art und Weise erzählt werden würde, wie Karl sie gerne gesehen hätte“.

Jared Leto, der bisher neben seiner Arbeit als Schauspieler und Sänger vor allem als enger Freund und Muse von Gucci Kreativdirektor Alessandro Michele bekannt war, beteuert, dass Lagerfeld schon immer eine seiner Inspirationsquellen war. „Er war ein wahres Universalgenie, ein Künstler, ein Innovator, eine Führungspersönlichkeit und, was am wichtigsten ist, ein freundlicher Mensch", berichtet Leto über seine Verbindung zu und Sichtweise auf Lagerfeld.

Bereits nach dem ersten Treffen mit Lagerfelds Team sei klar gewesen, dass alle an dem Film beteiligten Personen “eine gemeinsame Vision teilten” und daran interessiert waren, eine “respektvolle Hommage an Karl zu kreieren und gleichzeitig die künstlerischen Grenzen eines biografischen Films zu überschreiten”.

Der langanhaltende Einfluss Karl Lagerfelds auf die Modebranche

Die Nachricht, dass Lagerfelds Leben verfilmt werden soll, folgt nur wenige Tage nach der Verkündung der für Mai 2023 angesetzten Ausstellung des Costume Institute des New Yorker Metropolitan Museum of Art. Unter dem Namen „Karl Lagerfeld: A Line of Beauty“ wird diese ganz im Zeichen des Designers stehen. Die Versteigerung einer deutschen Privatsammlung mit Zeichnungen, Postern und Fotografien von Karl Lagerfeld während der Pariser Fashion Week unterstreicht ebenfalls noch einmal die anhaltende kulturelle und modische Bedeutung Karl Lagerfelds, auch drei Jahre nach seinem Tod 2019.

Nicht nur lobende Worte für Lagerfeld

Nicht jeder sieht die Glorifizierung Lagerfelds positiv an. Der Designer, der ohne Zweifel zu den bedeutendsten Modeschöpfern aller Zeiten zählt, war keineswegs nur für seine Kreationen, sondern auch für seine scharfe Zunge bekannt. Schauspielerin Jameela Jamil kritisierte die Wahl des Designers als Galionsfigur der Mode-Ausstellung des Metropolitan Museums auf Instagram. Sein Talent „sei unumstritten“, doch der Designer „nutze seine Plattform auch auf eine so ausgesprochen hasserfüllte Art, vor allem gegenüber Frauen“. In ihrem Post bezieht Jamil sich auf mehrere kontroverse Aussagen des Designers, in denen er sich seiner Zeit gegen das #MeToo-Movement, gegen Adoptionsrechte gleichgeschlechtlicher Paare und negativ über die Flüchtlingskrise äußerte.

Die Schauspielerin erinnerte außerdem auch an die teils despektierliche Art und Weise, in der Lagerfeld sich häufig über übergewichtige Menschen äußerte. „Man kann nicht für Gerechtigkeit in diesen Bereichen eintreten und dann der Feier in Ehren einer Person beiwohnen, der seine eigene öffentliche Verachtung für Randgruppen zur Schau stellte“, warnte Jamil, eine Aussage, die besonders im Angesicht der jährlichen Eröffnungsfeier der Ausstellung des Costume Institutes des Metropolitan Museum of Art, der sogenannten Met Gala, besonderen Anklang findet.