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Influencer-Marketing: Das sind die Trends für 2026

Ohne Vertrauen, Tiefgang und Authentizität geht es nicht.
Kultur
Influencerin bei der Arbeit. Bild: Anna Nekrashevich / Pexels
Von Simone Preuss

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Der Kommunikationskanal des Influencer-Marketings zeigt sich erstaunlich widerstandsfähig inmitten einer Fülle von Anstrengungen, die oft die Zielgruppe verfehlen. Die Münchner Influencer Marketing Agentur Reachbird Solutions GmbH befragte 16 Branchenexpert:innen und stellte fünf Influencer-Marketing-Trends für 2026 für Marken zusammen, die in einem dynamischen Marktumfeld Orientierung suchen.

Beyond Artificial

Künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend im kreativen Bereich benutzt, auch im Influencer-Marketing. Inhalte werden effizienter und skalierbarer, „doch mit der wachsenden Perfektion steigt auch die Sehnsucht nach Echtheit. In einer Welt voller KI-generierter Inhalte werden Emotion, Haltung und Authentizität zum entscheidenden Differenzierungsmerkmal. Creator:innen, die Nähe zulassen und ihre Community wirklich einbeziehen, bleiben relevant und glaubwürdig“, rät der Bericht.

Deshalb steht 2026 ganz im Zeichen der Symbiose, dem Miteinander von Technologie und Menschlichkeit. „Wer KI als Werkzeug nutzt, ohne die eigene Stimme zu verlieren, schafft das Beste aus beiden Welten: Effizienz und Emotion, Daten und Vertrauen, Innovation und Identität“, ist die Empfehlung.

True Partnerships

In den letzten Jahren hat sich das Influencer-Marketing von einem kurzfristigen Kampagneninstrument zu strategischen, langfristigen Markenpartnerschaften entwickelt, die auf Vertrauen, Co-Creation und Geschichtenerzählen basieren und Glaubwürdigkeit, Effizienz und emotionale Markenbindung schaffen.

„Die digitale Community ist kritisch geworden. Follower:innen erkennen sofort, ob ein Produkt wirklich zum Influencer:in passt oder ob es sich um eine reine Werbekooperation handelt“, weiß Nicole Wieland, Digital & Media Managerin im Central & East Cluster beim Anbieter von Self-Care-Produkten Perrigo.

Für sie entsteht Authentizität dort, wo Influencer:innen Produkte nicht nur bewerben, sondern in ihren Alltag integrieren. Für Marken bedeutet das, ihre Influencer:innen und Markenbotschafter:innen sorgfältiger und strategischer auszusuchen als je zuvor. „Influencer:innen, die ihre Community über Jahre aufgebaut haben, genießen ein hohes Maß an Vertrauen“, so Wieland. Und dieses Vertrauen zahlt sich langfristig aus: durch Authentizität und Markenbindung.

Trustfluence

Auch dieser Trend punktet mit Vertrauen: In einem überfüllten Kommunikationsumfeld gewinnen die Marken an Vertrauen - was der Bericht als entscheidendes Differenzierungsmerkmal hervorhebt und die „härteste Währung im Marketing“ nennt - die glaubwürdig und authentisch sind und ihre Werte klar kommunizieren.

„Denn wo Algorithmen, Trends und Tools zunehmend die Taktung bestimmen, entsteht Bindung nur noch durch das, was sich nicht automatisieren lässt: Menschliche Nähe, Haltung und Konsistenz,“ fasst der Bericht zusammen.

Konkret heißt dies für Marken, weniger auf Reichweite und mehr auf die Tiefe ihrer Beziehungen zu einer Kundschaft zu setzen, die zur Community wird.

„Bei Decathlon Deutschland möchten wir 2026 unseren Trend setzen, dass Creator:innen für Decathlon nicht nur quantitative Zahlen liefern sollen, das heißt performanceorientierte Ziele wie Reichweiten, Views und Likes erreichen, sondern vor allem die qualitative Schnittstelle zwischen Sport, Marke und Mensch werden“, bestätigt Laura Horeth, die seit Dezember 2024 für den Bereich Influencer-Marketing bei Decathlon Deutschland verantwortlich ist.

Next Level Professionalism

Das Influencer-Marketing ist erwachsen geworden: Statt spontaner Kreativität geht es um die professionelle Markenführung, in der Authentizität, Strategie und Partnerschaft den langfristigen Erfolg bestimmen.

„Creator:innen sind heute nicht mehr nur Content-Produzent:innen, sondern Unternehmer:innen, die strategisch denken, verlässlich liefern und ihre eigene Marke aufbauen“, so der Bericht. Statt Reichweite bieten sie Tiefe und Professionalität samt Strategie, Verantwortungsbewusstsein und einem starken Team.

Purpose-driven Edutainment

Edutainment, die Verbindung von Wissen und Unterhaltung, macht Wissen zum Erlebnis und verwandelt die sozialen Medien in einen Raum für Lernen, Inspiration, Relevanz und Vertrauen. Auch hier geht der Trend zur Tiefe: weg von schnellen, kurzen Clips, hin zu echtem Storytelling.

„Influencer Marketing [bewegt sich] zunehmend in Richtung journalistischer und dokumentarischer Erzählweisen. Long-Form Content ermöglicht es, Markenbotschaften glaubwürdiger, emotionaler und mit größerem Tiefgang zu vermitteln. 2026 wird damit das Jahr, in dem Qualität, Storytelling und nachhaltige Aufmerksamkeit wieder stärker zählen als reine Reichweite – weg von schnellen Impressionen, hin zu echter Wirkung und Relevanz“ bestätigt York Altendorf, Co-Founder und Geschäftsführer der MedWork Media GmbH.

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