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Heidi Horten Collection „Look“ in Wien widmet sich Kunst und Mode

Von Simone Preuss

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Kultur
Bild: Heidi Horten Collection

Die Heidi Horten Collection zeigt Werke der spektakulären Kunstsammlung von Mäzenin und leidenschaftlicher Sammlerin Heidi Goëss-Horten, die im Juni dieses Jahres kurz nach der Museumseröffnung im 82. Lebensjahr verstarb.

Die erste Themenausstellung des Museums „Look“ widmet sich dem Bild der Frau und dem Blick auf Frauen und ist auch als Hommage an die Stifterin gedacht. Das Wechselspiel der Perspektiven widmet sich der Gegenüberstellung von Kunst und Mode, Image und Images.

“Look” Bild: Heidi Horten Collection

In thematisch gegliederten „Kapiteln“ zeigt die Ausstellung dieses Spannungsverhältnis und benutzt dazu ein Spektrum der gezeigten Kunst, das vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart reicht: „Von glamourösen Diven, modernen Frauen der Avantgarde, kontemplativen Porträts und psychologisierenden Weiblichkeitsdarstellungen über Accessoires mit Fetischcharakter und Aktbildnissen bis hin zu feministischen Gegenpositionen“, so eine Beschreibung der Ausstellung.

Die gezeigten Werke gehörten zum direkten Lebensumfeld der Sammlerin und zeigen ihre sehr persönliche Auswahl und spiegeln so in gewisser Weise Seiten ihrer starken und selbstbewussten Persönlichkeit wider. „Look“ ist keine „Modeausstellung“, dennoch gehen Kunst und Mode auch durch das Mitwirken des Modedesigners Arthur Arbesser eine neue Beziehung – einen intimen Dialog – ein.“

„Das gegenseitige Betrachten, Inspirieren, Ablehnen und Verehren ist Teil des Diskurses um das Thema Mode und Kunst. Bilder von Frauen, wie sie sich zeigen, wie sie gesehen werden, was man mit ihnen verbindet und welche Gegenbilder, auch von Künstlerinnen, geschaffen werden, spiegeln gesellschaftliche Vorstellungen und Normen. Dagegen bietet die Mode ein Experimentierfeld, um Rollen aufzubrechen oder auch zu stabilisieren. Erkennbar wird das in der Ausstellung an den Couture- Kleidern von Heidi Horten selbst und an den Werken, mit denen sie sich umgeben hat, die zu ihrer direkten, sehr privaten Lebenswelt gehörten“, kommentiert Christiane Kuhlmann, Kuratorin der Ausstellung.

Christian Dior, Modell 59 / 1981. Foto: Manuel Carreon Lopez / Heidi Horten Collection

Im ersten Kapitel geht es um Stars und Glamour in der Kunst und zu sehen sind Porträts von Ikonen wie Liz Tailor, Farah Diba, Jacky Kennedy und Marilyn Monroe. Weitere Kapitel widmen sich dem Aufbruch in die Moderne, der Entwicklung des Porträts und dem objektifizierenden männlichen Blick.

„Die präsentierten Bilder von Frauen, wie sie sich zeigen und wie sie gesehen werden und welche Gegenbilder von Künstlerinnen geschaffen wurden, spiegeln gesellschaftliche Vorstellungen und Normen. Dagegen bietet die Mode ein Experimentierfeld, um Rollen aufzubrechen oder auch zu stabilisieren. Seit dem 19. Jahrhundert wird Mode als Paradigma der modernen Kultur verstanden und ist das beherrschende Modell für das Hier und Jetzt, für Zeitgeist, Gesellschaft und deren Wandel. Kleidung ist textiles Medium der Kommunikation, sie verbirgt und legt gleichermaßen offen, dient der Selbstdarstellung, ebenso wie dem Schutz und der Verhüllung des Körpers“, erklärt ein Begleittext zur Ausstellung.

Diese zeigt 22 Haute-Couture-Kleider von Christian Dior, Hubert de Givenchy, Yves Saint Laurent, Jean Patou und Jean-Louis Scherrer, die sich Heidi Horten exklusiv schneidern ließ. Daneben gibt es Originalzeichnungen mit Stoffmustern von Modeentwürfen, die sich die Mäzenin von den Couturiers oder ihren Ateliers aus Paris schicken ließ. Bestellscheine und Korrespondenz mit den Modemachern zeigen, wie Hortens Vorstellungen bei der Anfertigung der Kleider berücksichtigt wurden.

Wie Horten in ihren Kleidern gewirkt haben könnte, welche Ausstrahlung sie hatte oder welche Haltung in solchen Kleidern angenommen werden musste, zeigt die auf die Museumswand projizierte Videoarbeit, die der Designer Arthur Arbesser und die Videokünstlerin Rosa Lisa di Natale entwickelt haben.

Die Ausstellung ist vom 21. Oktober 2022 bis zum 16. April 2023 geöffnet.

“Look” Bilder: Heidi Horten Collection
Ausstellung
Heidi Horten