Die "Bibel der Modeillustration" bringt einen Hauch von Farbe und Zeichenzauber in die Welt
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Die Fible, die Bibel der Modeillustration, wurde soeben in ihrer dritten Ausgabe von Fida, den Fashion Illustration and Design Awards, einer 2019 gegründeten, auf die Modebranche ausgerichteten Organisation, veröffentlicht. Ziel des Buches ist es, das Beste der zeitgenössischen Modeillustration in einem Bildband zusammenzufassen. Es ist die Idee des Künstlers Patrick Morgan, der seit über 20 Jahren im Bereich Design und Luxusmode tätig ist und für Marken wie Tom Ford, YSL, LVMH, Christian Dior, Fendi und Schiaparelli arbeitet sowie regelmäßig in der Financial Times, dem Guardian, dem New Yorker und dem Observer zu sehen ist.
In einem Gespräch mit FashionUnited verriet er, dass er sogar vom James-Bond-Franchise angeheuert wurde. Dabei beschrieb er die Herausforderungen bei der Veröffentlichung eines hochwertigen Modeillustrationsbuchs in einer zunehmend online geprägten Welt und warum er glaubt, dass gedruckte Modekunst aktueller denn je ist.
Wie ist die Idee der Fible entstanden?
Die Fible wurde aus dem Bedürfnis heraus geschaffen, Modeillustrator:innen eine Plattform zu bieten, um ihre Arbeit zu präsentieren, neue Ideen zu fördern und Kreativität und Visionen in den Vordergrund zu stellen. Die Fible bietet auch neuen Talenten die Möglichkeit, sich mit früheren Legenden und aktuellen Vorreiter:innen zu umgeben.
Wer gestaltet das Layout und was ist die Inspiration?
Ich entwerfe die Fibel, deren Herstellung und Gestaltung etwa neun Monate dauert, die aber von Jahr zu Jahr anspruchsvoller wird. Die Inspiration kommt vom Spielen und Arbeiten außerhalb des typischen Referenzraums. Beim Entwerfen von Schriften ist es eine sehr freie und spielerische Erfahrung: handgezeichnete Schriften, unverfälscht und dynamisch. Wenn ich über Layouts nachdenke, schaue ich mir viele Designbücher an, von Margiela-Büchern bis hin zu Magazinen wie The Face oder Dazed und ein wenig Wallpaper.
Ich mache mir die Philosophie von dem US-amerikanischen Grafiker David Carson zu eigen und zerreiße einfach das Regelwerk und lasse es fliegen. Als Kind habe ich mich sehr für Skater-Magazine wie Lowdown und Thrasher interessiert, habe frühe Bücher der Streetwear Marke Mambo gekauft, Schriftarten gemalt und unorthodoxe Methoden für Grafikdesign verwendet. Ich bin Grafiker und Künstler, und so habe ich auch auf dem College gearbeitet und es geliebt. Die Fible spiegelt meine Vorliebe dafür wider, all diese Dinge zusammenzufügen, um sie zu feiern und großartige Arbeit zu leisten.
Sie sind seit Jahren als Illustrator tätig. Was raten Sie aufstrebenden Illustrator:innen, die in Ihre Fußstapfen treten wollen?
Die Arbeit als Illustrator oder Illustratorin ist eine große Herausforderung, aber auch fantastisch. Man muss sich auf das Unbekannte einlassen, seinen Leidenschaften folgen und einfach weitermachen. Es ist besser, mit einer Arbeit Erfolg zu haben, die man liebt, als etwas zu schaffen, das sich nicht wie die eigene anfühlt, auch wenn das manchmal schwer sein kann. Man liegt vielleicht nicht immer im Trend und muss vielleicht zwei Jobs machen, um zu überleben, aber wenn man liebt, was man tut, wird es am Ende gut sein. Die Arbeit mit Marken ist großartig, kann aber auch einschränkend sein. Versuchen Sie also immer, Ihrer Vision treu zu bleiben, aber gleichzeitig formbar und offen für neue Ideen zu sein. Einige Kreativdirektoren können wirklich eine großartige Seite Ihrer Praxis zum Vorschein bringen. Und lassen Sie Ihr Ego immer vor der Tür.
Wir sind uns alle der Herausforderungen im Bereich der Mode-Printmedien bewusst, aber können Sie uns einige Hürden bei der Veröffentlichung eines hochwertigen Modebuchs in limitierter Auflage wie dem Fible nennen?
Ein Buch zu gestalten ist sehr schwierig, denn Papier und Druck sind so teuer. Wenn ich das Gefühl habe, dass es zu einfach, nicht frisch oder unkreativ ist, sagt mir Diane, meine Frau und Mitbegründerin von Fida, die mir nie etwas durchgehen lässt, sofort und ohne Umschweife Bescheid, und dann geht es zurück zum Zeichenbrett. Das passiert ständig. Mit der Fible wollte ich wirklich ein Gespräch in Gang bringen und hoffentlich andere dazu inspirieren, sich dieser Bewegung anzuschließen, die jetzt eine Bewegung ist.
Für wen ist der Fible gedacht?
Die Fibel richtet sich an alle Kreativen, aber ich möchte, dass sie in die Hände von Entscheidungsträger:innen gelangt, die die Illustration für Kampagnen und große Projekte wieder auf die kommerzielle Landkarte bringen. Außerdem soll sie diesen Moment dokumentieren und aufzeigen, wie Modeillustration als Praxis die Berufswelt bereichern kann. Ich freue mich auch persönlich darüber, wie es neue und etablierte Talente inspiriert und zeigt, was man mit ein wenig harter Arbeit und Ausdauer auf jedem Niveau schaffen kann.
Wie wählen Sie die Kunstwerke aus?
Die Auswahl von Kunstwerken ist immer eine Frage des Budgets, was eine umfangreiche Bearbeitung erfordert. Ich möchte, dass jeder in der Fida-Gemeinschaft einen Platz in dem Buch bekommt. Ich gebe das Buch gemeinsam mit Diane heraus, die es mehrmals liest und überprüft und sich freut, wenn es in den Druck geht.
Diese Fibel dokumentiert hochkarätige Partnerschaften zwischen Fida-Künstler:innen und Marken wie Bulgari, Alberta Ferretti, Halston, Rodo, Lacoste. Aber gibt es eine Zusammenarbeit, die Sie besonders zufrieden oder stolz gemacht hat?
Von all denen, die ich überzeugen konnte, mitzumachen, sind Hiroshi Tanabe und Howard Tangye zwei Illustratoren, die ich sehr schätze, und es hat fast drei Jahre gedauert, sie an Bord zu holen. Jetzt sind sie in Fible III zu sehen. Das Team von Tom Ford hat auch ein Exemplar, was mich sehr freut.
Sie haben gerade Triptychon, den dritten Teil der Serie, veröffentlicht. Was haben Sie für das nächste Fible geplant?
Ich denke ständig über die Fible nach, aber um die Dinge einfach zu halten, handeln wir das ganze Jahr über Projekte mit Marken aus und stellen diese Projekte vor. Ich würde mich freuen, wenn die Fible ein Magazin in meinem örtlichen WHSmiths im Vereinigten Königreich oder bei Barnes & Noble in den USA wäre – das würde mich zum Lächeln bringen. Im Moment wäre es der perfekte Ort, die Fible in Harvey Nichols, Harrods oder Selfridges zu platzieren, um unseren kleinen Hauch von Farbe und Zeichenzauber in die Welt zu bringen.
Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.com