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Arte-Dokumentation geht dem Aufstieg von Amazon nach

Von DPA

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Kultur

Amazon ist der größte Online-Händler der Welt und ein führender Player im jungen Cloud-Geschäft. Eine Dokumentation bei Arte will das Phänomen durchleuchten - und hinterlässt das Gefühl einer diffusen Gefahr.

Die Macht von Amazon ist das Thema einer neuen Arte-Dokumentation. Sie setzt sich das Ziel, neben der Entstehungsgeschichte des weltgrößten Online-Händlers auch die wirtschaftlichen und sozialen Folgen zu erklären. Der Film verliert sich allerdings über weite Abschnitte zwischen vielen Schauplätzen und langen Expertenkommentaren. Zu sehen ist «Der unaufhaltsame Aufstieg von Amazon» am Dienstag (11. Dezember) um 20.15 Uhr.

Schon die ersten Minuten der Dokumentation machen klar, in welche Richtung es gehen wird: «Amazon drängt dem Einzelhandel, dem Versandgeschäft und der Arbeitswelt seine Regeln auf, verändert unsere Gesellschaft von Grund auf - und das völlig unkontrolliert», sagt die Sprecherstimme. Und: «Amazons Motor ist ständiges Wachstum, ein Ende ist nicht vorgesehen.»

Um das Phänomen Amazon zu erkunden, begleitet der Zuschauer Ausfahrer von Amazon-Lieferungen in den USA und in Großbritannien - wo man auch viel Zeit in einer strukturschwachen Region der Insel verbringt. Beides sind fremde Welten für deutsche Arbeitnehmer - Amazons hiesiger Dauerkonflikt mit der Gewerkschaft Verdi um einen Tarifvertrag in den Logistikzentren bleibt aber unerwähnt.

Viele Probleme werden nur in den Interview mit Experten angerissen, die Amazon entweder gut oder gefährlich finden. Damit werden sie nicht richtig herausgearbeitet. Welche Rolle spielt Amazon beim Niedergang des stationären Handels? Was ist mit den Vorwürfen, dass Amazon andere Händler, die seine Plattform nutzten, aus dem Geschäft drängte, indem der Konzern dank ihrer Erfahrungen selbst in gut laufende Produktkategorien einsteigen konnte? EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager, die dieser Frage nachgeht, kommt zwar auch zu Wort - aber nur mit allgemeinen Ausführungen.

So bleibt der Film reich an Meinung und Einzelbeispielen - und arm an Fakten, die sie untermauern würden. Auch wenn es man sie durchaus finden könnte. Er reiht sich damit ein in eine Riege jüngster Dokumentationen über die Technologie-Branche, deren Markenzeichen mit Weltherrschafts-Vorwürfe zu bedrohlicher Hintergrundmusik sind. (dpa)

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