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10 Modeausstellungen vor der eigenen Haustür, die Sie begeistern werden

Von Karenita Haalck

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Kultur

Yves Saint Laurent Kleider aus Elke Dröschers Garderobe; Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg | Bild: Anne Schönharting

FashionUnited hat Ausstellungen rund um Mode, Design und Modefotografie zusammengetragen, um Kulturfreund:innen einen Überblick für das Jahr 2022 zu verschaffen. Von der Dokumentation persönlicher Geschichten, über Design-Rückblicke, bis hin zu Expositionen, die das unerschöpfliche Zahnrad der Mode – den Konsum – betrachten, hat die Museumsszene von 2022 einiges zu bieten.

Über Individualität und Persönlichkeiten

Sieben Frauen, sieben Profile, sieben persönliche Geschichten, die von Mode geprägt sind. Die Ausstellung „Dressed – 7 Frauen“ ermöglicht den Besuchenden in die Welten verschiedenster Frauen einzutauchen und mittels eines sehr persönlichen Einblicks ein Gespür dafür zu bekommen, wie Mode die Trägerinnen neben Konsumentinnen auch zu Performerinnen machte. Die im Zuge der Ausstellung vorgestellten Garderoben erzählen die vielfältigen Vitas der Protagonistinnen. Von Power-Dressing und Hamburgs Punkszene, über widersprüchliche Ästhetik bis zu den strengen Kleiderregeln der gehobenen Gesellschaft öffnet „Dressed – 7 Frauen“ die Kleiderschranktüren einzigartiger Frauen und versetzt die Besuchenden in den unmittelbaren Alltag, in dem Mode angewendet wird.

Die Ausstellung eröffnet am 25. Februar im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg und kann bis zum 28. August besucht werden.

Emanzipation im Fokus

Die Ausstellung "Here We Are! Frauen in Design" im Vitra Design Museum stellt einen Zusammenhang zwischen kreativem Schaffen und den Arbeitsbedingungen von Frauen her. In umfassender Manier lenkt die Ausstellung das Augenmerk auf die Spuren von Emanzipation und Zeitzeichen, die sich in den Kreationen von Designerinnen verstecken. Dabei ist die Ausstellung in vier Zeitabschnitte unterteilt, die vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart reichen und mittels Exponaten von über 80 Designerinnen die Entwicklung der letzten 120 Jahre zeigen.

Die Ausstellung ist bis zum 6. März im Vitra Design Museum in Weil am Rhein zu sehen.

Foto: Werbeanzeige für Liisi Beckmanns Karelia-Sessel, 1969 Mit freundlicher Genehmigung von Zanotta SpA - Italy

Wenn Kleidung spricht

Zahlreiche Modetheoretiker:innen berufen sich auf die Kommunikationskraft von Kleidung. Im wortwörtlichen Sinne widmet sich die Ausstellung „Die Sprache der Mode“ der Bedeutung von Text auf Modekreationen. Mit über 25 Exponaten, die vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart reichen, fokussiert sich die Ausstellung auf die vielfältige Rolle von Text als Stilmittel expressiven Designs. Ob ironische Schlagwörter, grafische Darstellung von Markennamen und Logos, politische Botschaften oder ästhetische Typografie – die zahlreichen Arten Text durch Mode auszuschöpfen, werden hier mittels Entwürfen von unter anderem Coco Chanel, Jean-Paul Gaultier, Tom Ford, Karl Lagerfeld und Martin Margiela dargelegt.

Die Ausstellung ist bis zum 31. Oktober in Hamburgs Museum für Kunst und Gewerbe zugänglich.

Ausstellungsansicht: Exponate von Margret Hildebrand, Edda Gimnes und Manuel Vadillo, sowie Jean-Charles de Castelbajac; Museum für Kunst und Gewerbe | Foto: Henning Rogge

Das Phänomen der Mode

Wie Mode-Theoretikerin Elizabeth Wilson einst sagte: „Mode ist in der Tat so vielgestaltig, dass ihre Essenz kaum zu fassen ist.“ Die Ausstellung „Fashion?! Was Mode zu Mode macht“ thematisiert die Vielschichtigkeit von Mode unter einem kritischen und unterhaltsamen Blickwinkel. Mit Entwürfen, die zwischen 1950 und heute entstanden sind, zeigt die Ausstellung dabei vor allem zeitgenössische Designer:innen und hinterfragt die Bedeutung von Kleidung, die Entstehung von Trends und die Omnipräsenz von Mode als gesellschaftliches Werkzeug.

Die Ausstellung kann bis zum 24. April im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart besucht werden.

Bedeutungswandel am Beispiel von Lederjacke, Jeans, Sneaker; Landesmuseum Württemberg | Bild: Hendrik Zwietasch

Der Spiegel der Gesellschaft

Auch wenn der Mode von wissenschaftlicher Seite her oftmals keine Seriosität zugesprochen wird, so ist sie doch ein unverzichtbarer Indikator für gesamtgesellschaftliche Strömungen. Die Ausstellung „Modebilder – Kunstkleider“ zeigt Mode-Fotografien, Zeichnungen und Malereien des 20. Jahrhunderts und untersucht die Bedeutung von Mode als Ausdruck von Kunst und als Spiegel der künstlerischen Gesellschaft. „Modebilder – Kunstkleider“ wirft Fragen zur Selbstinszenierung, dem Übergang zwischen Kleidung und Kostümen, als auch zur Mode als zeitgenössischen Kunst auf.

Die Ausstellung ist vom 11. Februar bis zum 6. Juni im Museum Berlinische Galerie in der Hauptstadt geöffnet.;

Berliner Mode, fotografiert auf dem Dach des RCA Building, New York 1958 | Bild: F.C. Gundlach; Reproduktion von Anja Elisabeth Witte

Das Lebenswerk von Helmut Newton

Helmut Newton hat mit seinen prägnanten Motiven eine neue Ära der Modefotografie eingeläutet. Seine Ablichtungen loteten regelmäßig gesellschaftlich-moralische Grenzen aus und schufen neue Sichtweisen auf Mode und Weiblichkeit. Die Ausstellung „Helmut Newton. Legacy“, die ursprünglich dem 100. Geburtstag des Fotografen gewidmet war, zeigt etwa 300 Werke – von bahnbrechenden Klassikern bis hin zu weniger bekannten Motiven. Sonderveröffentlichungen, Archivstücke und Zitate des Fotografen komplementieren das visuelle Vermächtnis des gebürtigen Berliners. Die Ausstellung ermöglicht es den Besuchenden, das Entstehen weltberühmter Fotografien Newtons und seinen unvergleichlichen Stil in umfassender Weise nachzuempfinden.

Die Ausstellung ist bis zum 15. Mai 2022 im Museum für Fotografie in Berlin zugänglich.

Thierry Mugler Fashion, US Vogue, Monte Carlo 1995 | Bild: Helmut Newton Foundation

Entschleunigung des Mode-Kreislaufs

Die Ausstellung “Slow Fashion gegen Verschwendung hässlicher Kleidung“ widmet sich dem Kreislauf textiler Erzeugnisse und untersucht deren Entstehung und Entsorgung. Schirmherrin der Ausstellung ist Vivienne Westwood, die im Jahr 2014 den Satz „Buy less, choose well, make it last“ zu einem Leitspruch der Nachhaltigkeitsbewegung innerhalb der Modebranche machte. Die Ausstellung stellt zudem die Forschungsergebnisse und damit verbundenen Designprojekte der Hochschule Hannover vor, die einen Ausblick auf Lösungsansätze für langlebige und ressourcenschonende Mode liefern.

Die Ausstellung ist bis zum 13. März im Museum August Kestner in Hannover geöffnet.

Designs von Laura Lombardo | Bild: Fanny Harlan

Zwischen Mode und Kunst

Der niederländische Fotograf Paul Kooiker hat sich nach zwanzig Jahren als Fotograf und Hochschullehrer der Modefotografie verschrieben. Sein Werk widmet sich dabei vorwiegend einer abstrakten Inszenierung des Körpers, bei der die physische Masse der Models verzerrt oder manipuliert wird. Kooiker bedient sich den Stilmitteln des Surrealismus, der Übertreibung und der Dramatik. Er erzeugt Bilder, die die Betrachter:innen nachwirkend zum interpretieren und hinterfragen anregen sollen. Die fotografische Sammlung des Folkwang Museums zeigt “Paul Kooikers Fotografien“ nun neben Arbeiten von Jürgen Teller, Hans Bellmer, Cindy Sherman und anderen renommierten Fotografen.

Die Ausstellung ist bis zum 6. Februar 2022 im Museum Folkwang in Essen zu sehen.

Paul Kooiker für Office Magazine | Foto: Paul Kooiker

Konsum – Möglichkeiten und Grenzen des endlosen Wachstums

Wenn auch nicht explizit auf Mode fokussiert, so ist die Ausstellung „Must-Have – Geschichte, Gegenwart, Zukunft des Konsums“ auch für Modeinteressierte einen Besuch wert. Die Ausstellung gibt einen umfassenden Einblick in die Dynamiken, die endlosen Konsum vorantreiben. Dabei ermöglicht ein Rückblick auf die vergangenen Dekaden ein ganzheitliches Verständnis darüber, wie Angebot und Nachfrage, sowie Industrialisierung und Verknappung einen Einfluss auf das menschliche Kaufverhalten haben.

Die Ausstellung kann bis zum 27. November im Industriemuseum LVR in Euskirchen, bei Bonn, besucht werden.

Turnschuhe aus den 80er Jahren | Bild: Jürgen Hoffmann

Dior: Im Zeichen der Zeit

Anlässliche neuer Dior-Modelle, die in die Sammlung aufgenommen wurden, hat das Kunstgewerbemuseum Berlin eine Sonderpräsentation kuratiert. Die Neuzugänge ermöglichen eine Zeitreise durch die Geschichte Diors und die der renommierten Designer:innen, die für das französische Modehaus kreiert haben. Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit der Macromedia Fachhochschule ins Leben gerufen. Lehrende und Studierende des Design-Zweigs untersuchten die Nuancen der einzelnen Kreativen Dazu schufen sie neue Konzepte und Kollektionen, die die Handschrift Diors aufgreifen. Die Studentenschaft des Kommunikationsdesign-Zweigs entwickelte dazu Strategien, die die Ausstellung auf den sozialen Medien repräsentiert. Fashion-Management Student:innen schufen zudem virtuelle Ausstellungsbereiche, die die Aktualität des Metaverse aufgreifen. Die Ausstellung “How to Dior - Christian Dior und seine Nachfolger*innen” hat bis zum 26. Juni 2022 im Kunstgewerbemuseum in Berlin geöffnet.

Ausstellungsansicht im Kunstgewerbemuseum | Bild: David von Becker
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