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Zalando: Eine bewegte Geschichte neuen Handels

Von Barbara Russ

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Einzelhandel

Kaum zu glauben: Bereits auf mehr als elf bewegte Jahre kann der Berliner Online-Händler Zalando zurückblicken. Die Highlights aus diesen Jahren haben wir hier für Sie zusammengestellt.

2008: Zalando wird gegründet

Berlin, 2008: Eine Zeit, in der 'Online Fashion Shopping' noch kein Thema ist und die Finanzkrise nicht fern. Dennoch lancieren Robert Gentz und David Schneider ihre Geschäftsidee: einen Onlineshop, der Schuhe verkauft. Sie bieten von Anfang an kostenlose Lieferungen und kostenlose Retouren. Das Team arbeitet anfangs von seiner Wohngemeinschaft in der Berliner Torstraße aus, diese dient sowohl als Büro als auch als Lager. Robert und Davids Handys sind die Kundenservice-Hotlines, und die beiden Gründungsmitglieder bringen die Pakete noch selbst zur Post.

2009: Erste Fernsehwerbungen

Um die Plattform Zalando einem breiteren Publikum vorzustellen, geht die erste große Fernsehwerbung live: "Schrei der Glück!" lautet das Motto, das sich im deutschen Gedächtnis einbrennt. Dafür erhält die Kampagne in den Niederlanden zweimal hintereinander die Auszeichnung für "die nervigste Werbung".

Februar 2010: Das Sortiment wird ausgebaut

Zalando verkauft zuerst nur Schuhe, doch ab Februar 2010 erweitert Zalando sein Sortiment, um die ganze Welt der Mode einzubeziehen. Von kleinen lokalen Marken bis hin zu internationalen Brands baut der Onlinehändler sein Angebot aus.

Ab 2010: Voll auf Expansionskurs

So lernt das Unternehmen, dass geografisch nahe gelegene Länder Welten voneinander entfernt sein können. Das Unternehmen etabliert Service und Kommunikation, die an die lokalen Bedürfnissen angepasst werden. Die Stores werden in ihrer eigenen Sprache eröffnet.

In Europa bietet Zalando mehr mehr als 20 verschiedene Zahlungsmethoden, die an die lokalen Bedürfnisse des jeweiligen Marktes angepasst sind, Kundenbetreuung in der jeweiligen Muttersprache und Lieferung mit vertrauenswürdigen lokalen Logistikunternehmen. Zalando expandiert nach Frankreich, in die Niederlande, Italien, Großbritannien und in die Schweiz. Es ist erst der Anfang des Rollouts in die 17 europäischen Märkte, die es auch heute noch bedient.

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2011: Technologie ist der Schlüssel

Durch diese weiteren Märkte steigt die Anzahl der Zalando-Kunden. Um einen guten Kundenservice anbieten zu können, bemüht sich das Unternehmen, ein nahtloses Einkaufserlebnis zu ermöglichen. Dabei spielen Innovation und Technologie eine große Rolle. Zalando stellt Tech-Experten aus der ganzen Welt ein, um dafür zu sorgen, dass der Einkaufsprozess reibungslos ablaufen kann.

2012: Lancierung der App

Als logische Entwicklung dieser technologischen Expansion bringt Zalando seine erste Smartphone-App in Deutschland auf den Markt. Fünf Monate intensiver Entwicklung und Tests tragen Früchte: Nach nur drei Monaten im App Store von Apple und sieben Monaten im Google Play Store erreicht die App über eine Million Downloads. Mit einem Style-Shaker, einem Barcode-Scanner und dem Zalando-Magazin in der App sollen die physischen und digitalen Barrieren zwischen der Plattform und dem Kunden abgebaut werden.

2013: Eröffnung des ersten Outlets

Zalando hat in der Köpenicker Straße in Berlin ein stationäres Outlet eröffnet. Auf rund 1.000 Quadratmetern, verteilt auf drei Ebenen, können registrierte Mitglieder aus 500 verschiedenen Marken und den Bereichen Mode, Schuhe und Accessoires wählen. Das Warenangebot setzt sich aus einem Teil B-Ware und weiteren Artikeln mit Vergünstigungen zwischen 30 und 70 Prozent zusammen.

2014: Börsengang

Im Jahr 2014 bietet Zalando seine Aktie erstmals der Öffentlichkeit an und geht an die Börse. Mittlerweile ist das Unternehmen weiter gewachsen und hat sich zu einem Unternehmen entwickelt, das über 7.600 Mitarbeiter aus verschiedenen Nationen beschäftigt. Geleitet wird das Unternehmen weiterhin von den Gründern Robert und David sowie Rubin Ritter, der zwei Jahre nach der Gründung von Zalando in die Geschäftsführung eingetreten ist.

Plattformgedanke wird ausgebaut

Zalando will zur größten Online-Mode-Destination Europas werden. Der Wechsel hin zu einem plattformbasierten Geschäftsmodell setzt auf die drei Säulen Kunden, Infrastruktur und Partner. Zalando investiert kräftig in jedes dieser Projekte.

Die Websites von Zalando ziehen 2014 mehr als 1.363.849 Millionen Besucher an - davon 43 Prozent von mobilen Geräten im dritten Quartal -, was zu 14,1 Millionen aktiven Kunden am Ende des Quartals führt.

Partnerschaften stärken Glaubwürdigkeit als Modeplayer

Um in die nächste Phase des Brandings einzutreten und die Glaubwürdigkeit als Modeplayer weiter zu unterstreichen, geht Zalando eine Reihe von innovativen Partnerschaften ein. Topshop, Ivy Park, Tommy Hilfiger und Calvin Klein werden dafür an Bord geholt. In der preisgekrönten "Wherever You Are"-Kampagne mit Topshop versucht das Supermodel Cara Delevingne, die Städte auszusprechen, in denen Zalando-Kunden ihre Bestellungen geliefert bekommen - und zwar auf lokaler Ebene.

Um die Modeausrichtung noch weiter zu betonen, arbeitet Zalando mit der italienischen Luxusmarke Marni zusammen, um vier der Lieblingsschuhmarken seiner Kunden neu zu interpretieren.

2015: Messe Bread&Butter wird zu Konsumfestival by Zalando

Bereits im Dezember 2015 geht das Unternehmen in die Verhandlungen, die Messe Bread&Butter zu erwerben - mit der Idee, diese zu einem verbraucherorientierten Mode-Event auszubauen. Ein halbes Jahr später wurde die erste Ausgabe der B&&B by Zalando realisiert. Während der ersten beiden Ausgaben der dreitägigen Offline-Veranstaltung sind Künstler wie A$AP Rocky, M.I.A. und FKA twigs, und ikonenhafte Desigener wie Dame Vivienne Westwood oder Models wie Adwoa Aboah auf den Bühnen des Festivals zu sehen. Die Veranstaltung 2017 erhielt 1,45 Milliarden Impressionen und eine Reichweite von 35,4 Millionen via Livestream in den sozialen Medien.

2016-2019: Der Zalando Campus in Berlin wird gebaut

Die Fertigstellung des neuen Teils des Zalando Campus' in Berlin schreitet mit großen Schritten voran. Ein Jahr nach dem zehnjährigen Bestehen des Unternehmens, also 2019 soll das Bauprojekt fertiggestellt sein, das im September 2016 begonnen wurde und nach seiner Fertigstellung 5.000 Angestellte beherbergen soll.

2019: Beauty als neue Kategorie

Zalando erweitert sein Angebot um die Kategorie Beauty. Um für seine Kunden relevant zu bleiben, sieht Zalando, dass Kosmetik der Schlüssel ist. Die Online-Plattform bietet ein Stilerlebnis, das durch einen Offline-Konzeptstore ergänzt wird: die Beauty Station in Berlin Mitte.

Neben der Beautysparte baut Zalando auch seine Modeauswahl von fast 2.000 Marken weiter aus. Auch Nachhaltigkeit wird zum Thema. Zalando hat derzeit 6.000 nachhaltige Produkte verschiedener Marken online. Um dies sichtbarer zu machen, hat sich Zalando mit dem niederländischen Designerduo Viktor&Rolf zusammengetan. Die Modekünstler überarbeiteten den Überbestand von Zalando zu einer Kapselkollektion.

Zalando koorperiert mit Karstadt

Ab Juni 2019 verkaufen die ersten Karstadt-Filialen ihre Produkte über den deutschen Onlinehändler Zalando. Die Zusammenarbeit der beiden Wettbewerber steht für den Umbruch und das Umdenken im Einzelhandel, wo die Grenzen zwischen online und offline fallen. "Die klassische Rolle des Einzelhandels für alle, die nicht im Lebensmittelbereich tätig sind, gibt es im Grunde genommen nicht mehr", sagte Stephan Fanderl, Geschäftsführer von Galeria Karstadt Kaufhof vergangene Woche. Die ersten acht Warenhäuser Karstadt in Berlin werden bis Ende Juni an die Plattform von Zalando angeschlossen, sagte Carsten Keller,Vice President Direct to Consumer bei Zalando, in einem Interview beim World Retail Congress am vergangenen Mittwoch. Damit werden Artikel aus den Bereichen Bekleidung, Schuhe und Accessoires von Karstadt auf der Webseite von Zalando angeboten. Die Vorbehalte zwischen dem mehr als 100 Jahre alten Warenhausriesen und dem zehn Jahre alten Onlinehändler scheinen plötzlich verschwunden.

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