• Home
  • Nachrichten
  • Einzelhandel
  • Weihnachtsgeschäft: Man kauft wieder stationär – nur keine Mode

Weihnachtsgeschäft: Man kauft wieder stationär – nur keine Mode

Von Reinhold Koehler

Wird geladen...

Scroll down to read more

Einzelhandel

Der stationäre Handel scheint wieder angesagt zu sein – zumindest im kommenden Weihnachtsgeschäft. Glaubt man einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Deloitte, sollen die klassischen Ladengeschäfte in diesem Jahr die großen Gewinner im Saisongeschäft zu werden. Die „Deloitte Christmas Survey“ zeigt, dass ganze zwei Drittel der deutschen Verbraucher planen, ihre Geschenke hauptsächlich vor Ort zu kaufen.

Am häufigsten wollen sie dabei laut Deloitte zu Büchern, Kosmetik und edlen Süßwaren greifen, aber auch Gutscheine und Bargeld finden sich weit oben auf der Liste. Dabei hat sich deutlich über ein Drittel der Konsumenten vorgenommen, die Präsente bereits im November zu besorgen. Erstaunlicherweise spielen spezielle Verkaufstage, wie der Black Friday, für deutsche Käufer so gut wie keine Rolle. Nur knapp über zwei Prozent der Befragten planen nämlich, an einem dieser Tage ihre Geschenke zu kaufen.

Anfang Dezember wollen sich gut 25 Prozent auf den Weg machen. Dieser führt sie vor allem in lokale Fachgeschäfte, aber auch Kaufhäuser können sich auf viele Kunden freuen. Gerade der Fachhandel kann hier seine Stärken ausspielen, denn die meisten Käufer schätzen die hohe Beratungskompetenz, den unkomplizierten Umtausch sowie das einfache Bezahlen – auch wenn das Onlineshopping weiterhin beliebt bleibt.

Frauen werden zu Mode-Banausen

„Der Einzelhandel wurde bereits mehrmals abgeschrieben, bleibt aber dennoch Einkaufsziel Nummer eins bei den Verbrauchern. Die Vorteile des Online-Einkaufs werden von den Menschen aber immer mehr geschätzt. Es bestehen jedoch teilweise noch Bedenken wegen des Datenschutzes und sicherer Bezahlmethoden", so Karsten Hollasch, Partner und Leiter Consumer Business bei Deloitte. Generell seien die Deutschen bereit, in diesem Jahr durchschnittlich rund 484 Euro für Weihnachtsgeschenke auszugeben – 20 Euro mehr als 2016.

Profitieren dürften vom Weihnachts-Boom jedoch vor allem Buchhändler, Süßwarenhersteller und Technik-Shops. Auch Reisebüros, Kosmetik- und Schmuckanbieter können sich wohl auf gute Geschäfte freuen. Die Modebranche wird hingegen einmal mehr das Nachsehen haben und hat sogar im Vergleich zum bereits schwachen Vorjahr weiter an Relevanz eingebüßt.

Besonders verwunderlich: Noch nicht einmal auf den Wunschzetteln der Frauen schaffen es Textilien und Schuhe in die Top 10. 2016 belegte das Segment immerhin noch Rang 9 auf der weiblichen Beliebheits-Skala für Weihnachtsgeschenke. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Nachfrage nach neuer Mode unter den Wert von 18 Prozent gesunken ist.

Der Textilbranche zumindest ein wenig Hoffnung machen hingegen plötzlich die Männer. Glatte 18 Prozent von ihnen wünschen sich in diesem Jahr Bekleidung oder Schuhe unterm Weihnachtsbaum, was der Herrenmode erstmals eine Top-10-Platzierung einbringt.

Foto: BettinaF / pixelio.de

BTE
Deloitte
Hdeeinzelhandel
Weihnachtsgeschäft