Textilproduktion: Neue Protestwelle gegen Adidas
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Adidas habe „nicht einmal einen Euro für eine Arbeiterin übrig, die ein Deutschland-Trikot näht,“ so die Christliche Initiative Romero (CIR). Vielmehr müssten die NäherInnen unter oftmals miserablen Arbeitsbedingungen schuften und unzählige Überstunden in einer gesundheitsschädlichen Umgebung leisten, ohne mit dem erhaltenen Lohn ihre Grundbedürfnisse decken zu können.
Bereits über 4.500 Unterschriften gesammelt
Auf Initiative der CIR zeigen Adidas nun über 4.500 Menschen die dunkelgelbe Karte: Die Protestpostkarten „Play fair-pay fair“ der CIR, die seit der WM 2014 verteilt wurden, seien auf dem Weg zur Adidas Zentrale in Herzogenaurach, so die CIR – „mit einer klaren Forderung: Adidas soll existenzsichernde Löhne zahlen, die die Grundbedürfnisse der ArbeiterInnen und deren Familien decken“.
Außerdem solle das Unternehmen aufhören zu drohen, die Adidas-Reebok Produktion anderswo aufzubauen, wenn ein Produktionsland die gesetzlichen Mindestlöhne anheben sollte. Kirsten Clodius von der Christlichen Initiative Romero fordert: „Mit einer Hand verteilt die Adidas Group Sponsoring Millionen, mit der anderen speist sie die ArbeiterInnen in den Zulieferfabriken mit einem Hungerlohn ab. Es wird Zeit, dass Adidas den schönen Worten aus dem Firmenkodex Taten folgen lässt und existenzsichernde Löhne zahlt.“
Um weiter Druck aufzubauen, setzt die CIR die Aktion auch nach dem Versand der Postkarten fort und fordert die Verbraucher auf, sich auch in Zukunft daran zu beteiligen. Eine Reaktion von Adidas steht derzeit noch aus. Es ist jedoch davon auszugehen, dass der Konzern seiner bisherigen Linie treu bleibt und auf die Maßnahmen hinweist, die bereits eingeleitet worden sind, um Lohndumping in den Herstellungsländern zu vermeiden.
Foto: Christliche Initiative Romero