Takko: 'Wir verlangsamen unsere Expansion in Russland nicht'
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Der Textildiscounter Takko setzt seine Expansion auf dem russischen Markt fort und will bis Ende des Jahres fünf neue Geschäfte eröffnen. Und im nächsten Jahr geht's für die Einzelhandelskette in den Osten des Landes. Im Interview mit FashionUnited sprach Takko GUS-Geschäftsführer Konstantin Arkhipov über die Pläne des Unternehmens und seine oberste Priorität, nämlich die Steigerung des Bekanntheitsgrads der Marke in Russland.
FashionUnited: Die deutsche Marke Takko Fashion gibt es jetzt sein eineinhalb Jahren auf dem russischen Markt. Was hat sich in dieser Zeit verändert? Wie viele Geschäfte gibt es heute und wie werden sie betrieben?
Konstantin Arkhipov: Unser Netzwerk von Filialen wächst schnell. Derzeit betreiben wir 52 Geschäfte in Russland und haben nicht die Absicht, das Tempo unserer Expansion zu verlangsamen. Bis Ende des Jahres werden noch fünf weitere Geschäfte hinzukommen. Keine unserer Filialien ist ein Franchisebetrieb, sondern alle werden von Takko mit Sitz in Deutschland betrieben.
Was sind Ihre Pläne und Prioritäten für die Entwicklung der Marke auf dem russischen Markt?
Unser vorrangiges Ziel ist die Steigerung des Bekanntheitsgrad der Marke in Russland. Obwohl es in Europa rund 2000 Takko-Geschäfte gibt, sind sie noch nicht so bekannt wie, sagen wir mal, die unserer schwedischen und spanischen Konkurrenten. Einige Vermieter sehen unsere Läden jedoch bereits als Anziehungspunkte in ihren Einkaufszentren.
In welchen anderen Ländern wird Takko als nächstes expandieren?
Wir haben mit der Expansion in Russland noch eine Menge zu tun und lernen von ihr, so dass es verfrüht wäre, über die Pläne in anderen Ländern zu sprechen.
Der Rubel fällt. Was bedeutet das für Ihr Unternehmen?
Es ist kein Geheimnis, dass Discounter in Krisenzeiten besser dastehen, als andere Formate, so dass wir in Krisenzeiten eine wachsende Nachfrage nach unseren Beleidungsartikeln verzeichnen.
Zudem besteht unser Team aus erfahrenen Fachleuten mit Erfahrung bei anderen großen Einzelhandelsketten, die mehr als eine Krise erlebt haben, also fühlen wir uns relativ sicher.
Wurden die Expansionspläne angesichts der wirtschaftlichen Probleme des Landes angepasst?
Nein, wir haben unsere Expansionspläne für Takkon nicht verändert und halten uns weiterhin an die zugewiesenen Aufgaben. Im nächsten Jahr wollen wir das Einzelhandelsnetzwerk im Osten erweitern.
Wie schätzen Sie den russischen Markt für Modehändler im Moment ein? Einige Unternehmen fahren ihre Aktivitäten herunter, andere warten (wie zum Beispiel Anbieter von Massen- und Luxusartikeln). Was ist Ihre Strategie?
Es gibt verschiedene Gründe, warum für Einzelhändler Probleme auftreten können und diese müssen nicht unbedingt mit der Wirtschaftskrise zusammenhängen. Die Probleme können von einer ineffiziente Leitung bis zu Qualitätsproblemen der Ware reichen. Wie bereits gesagt, haben wir nicht vor, das Tempo unserer Expansion zu verlangsamen.
In welchen Regionen Russlands sollen neue Geschäfte eröffnet werden? Und was ist die Höhe der Investitionen, mit denen Sie rechnen?
Geplant ist, neue Filialen in der Region Archangelsk im Nordwesten, in Tatarstan im Südwesten und in Sibirien zu eröffnen. Darüber hinaus werden wir unsere Präsenz in den Regionen stärken, in denen bereits Geschäfte vorhanden sind und uns auf große Einkaufszentren mit gutem Kundenverkehr konzentrieren.
Über die Größe der Investitionen kann ich leider nichts sagen.
Haben Sie einen Rückgang der Verbraucherausgaben festgestellt? Hat sich der durchschnittliche Betrag, den Kunden in Ihren Filialen ausgeben, verringert?
Ein instabiler Rubel lässt Kunden vorsichtiger werden und informiertere Entscheidungen treffen, was Ihren Einkauf angeht. Die Menschen geben ungern Erspartes aus, was zu weniger Spontankäufen führt. Das wirkt sich natürlich auf die durchschnittlichen Ausgaben aus. Wir sehen einen leichten Umsatzrückgang, aber es gibt keinen Grund zur Panik.
Übersetzung und Bearbeitung: Simone Preuss
Fotos mit freundlicher Genehmigung von Takko