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Smart Shopping: Verbraucher bleiben skeptisch

Von Reinhold Koehler

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Einzelhandel

Der stationäre Modehandel will die große Affinität seiner Kunden zum eigenen Smartphone und die steigende Bereitschaft zur mobilen Einkaufstour für sich nutzen und bietet immer öfter Services an, die digitale Informationen und Rabatte direkt auf die Handys der Store-Kunden bringen. Eine Entwicklung, die auch beim Verbraucher anzukommen scheint. So sollen 72 Prozent der deutschen Smartphone-Nutzer hohes Interesse an der Nutzung ihrer mobilen Geräte beim Einkaufsbummel durch Läden, Kaufhäuser und Einkaufszentren bekunden, wie eine Studie des Online-Marktforschungsinstituts Fittkau & Maaß Consulting im Auftrag der Messe Internet World zeigt. Trotz der generellen Bereitschaft, das Angebot der Händler anzunehmen, bestehen jedoch auch Bedenken hinsichtlich Datensicherheit und befürchteter Belästigung.

Skepsis besteht vor allem hinsichtlich einer verstärkten Vereinnahmung des persönlichen Smartphones beim Einkaufsbummel. So sehen fast zwei Drittel der Smartphone-User Risiken in der Datensicherheit, 31 Prozent gaben sogar an, ein ungutes Gefühl des Überwachtwerdens zu haben. 41 Prozent empfinden es als sehr lästig, während des Einkaufens Werbenachrichten auf ihr Smartphone zu erhalten. „Wie der stationäre Handel Smartphones zur Kundenansprache einbinden wird, ist für viele Verbraucher noch nicht wirklich vorstellbar", erklärt Nicole Rüdlin, Leiterin der Internet World Messe und Auftraggeberin der Studie, die Vorbehalte der Konsumenten. „Trotzdem zeigen bereits jetzt schon enorm viele Smartphone-User eine hohe Akzeptanz und großes Interesse an den zu erwartenden mobilen Services.“ Die Herausforderung für den Handel werde sein, hier das richtige Maß zwischen gewollter Information und unerwünschter Belästigung zu finden, so Rüdlin weiter.

Rabattinformationen am beliebtesten

Den größten Vorteil bei der Nutzung des Smartphones beim Einkaufen im Ladengeschäft sehen Verbraucher derzeit in der erwarteten Kostenersparnis. Rabattaktionen und Sonderangebote erreichen den Kunden direkt vor Ort und sind daher von höchster Relevanz. Gefragt, wofür Verbraucher das Smartphone beim Einkaufen gerne nutzen würden, entschieden sich mit rund 47 Prozent die meisten Befragten für Infos zu Rabattaktionen und Sonderangeboten.

Der Vorteil gegenüber dem klassischen Online-Shopping ist, dass die beliebten rabattierten Teile gleich vor Ort zu kaufen und mitzunehmen sind und keine Lieferzeiten anfallen. Auch die von immer mehr Online-Stores aufgerufenen Versandkosten fallen beim Direkteinkauf weg. Gelingt es dem stationären Modehandel, die Online- und Offline-Welt sinnvoll zu verknüpfen und den Verbraucher nicht mit unnötiger Werbung zu nerven, könnte dies eines der wichtigsten Modelle zum Überleben der lokalen Einzelhandelskultur werden. Gelingt dies jedoch nicht, wird der Modehandel in Zukunft wohl hauptsächlich mit Marken-Showrooms in den Innenstädten vertreten sein. Eingekauft wird dann aber im Internet.

Foto: Joachim Kirchner / pixelio.de

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