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Schuhhandel: Ketten boomen, Fachgeschäfte leiden

Von Reinhold Koehler

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Einzelhandel

Die Geschäfte liefen für den Schuheinzelhandel im vergangenen Jahr im Großen und Ganzen gar nicht so schlecht, wie es viele Experten vorausgesagt hatten. So bescheinigt etwa das Statistische Bundesamt (Destatis) dem stationären „Einzelhandel mit vorwiegend Schuhen“ für 2016 ein Umsatzplus von 3,3 Prozent. Der Schuhhandel selbst sieht die Lage jedoch weitaus weniger rosig. Der Handelsverband Schuhe (BDSE), der Dachverband der deutschen Schuhhändler, reagierte unlängst auf die Zahlen von Destatis mit Unverständnis. Angesichts der aktuell brisanten Lage der Branche seien die Zahlen „kaum nachzuvollziehen“, so der Verband.

Wirklich gut gehe es nämlich nur den großen Ketten, der kleine Traditions-Schuhladen an der Ecke habe es hingegen immer schwerer, sich auf dem Markt zu behaupten und sein Bestehen zu sichern. Schließlich sei der Umsatz im Schuhfachhandel 2016 bei den meisten Unternehmen rückläufig gewesen.

Schuhe auch im Onlinehandel kein Umsatzgigant

So haben haben nach BDSE-Berechnungen gerade mittelständische Unternehmen im Durchschnitt den Vorjahres-Umsatz um rund zwei Prozent verfehlt, wohingegen so manche Schuhkette, nicht zuletzt auf Grund ausgeprägter Flächenexpansion, sogar zulegen konnte. Die Deichmann-Gruppe beispielsweise erzielte in Deutschland ein Umsatzwachstum von 5,9 Prozent, flächenbereinigt blieb immerhin ein Zuwachs von 3,2 Prozent.

Zwar trage ein Konzern wie Deichmann überproportional zum Gesamtumsatz der Branche bei, was jedoch nicht kaschieren könne, dass es vielen Händlern schlecht gehe, so der Verband. Die Destatis-Zahlen zeigten daher kein repräsentatives Bild des Schuhfachhandels im Allgemeinen.

Für den „Versand- und Internethandel mit vorwiegend Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren“ weist die Statistik-Behörde ebenfalls ein Umsatzplus von 3,2 Prozent aus. Spezielle Zahlen für den Versand- und Internethandel mit Schuhen erhebt das Amt nur im Rahmen seiner Umsatzsteuer-Statistik, die jedoch erst mit erheblichem zeitlichem Abstand veröffentlicht wird. Allerdings berichten andere Marktforschungsquellen ebenfalls von einem nur mittleren einstelligen Umsatzwachstum im Online-Schuhabsatz für das Jahr 2016.

Foto: w.r.wagner / pixelio.de

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