Primark-Eröffnung in Münster: Aktionsbündnis plant Proteste
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Der Textildiscounter Primark bleibt in Deutschland weiter unter Druck. Dabei wird die Kritik an schlechten Produktionsbedingungen sowie niedrigen Umwelt- und Sozialstandards immer lauter. Der irische Konzern steht schließlich beispielhaft für den Fast Fashion-Trend in der Modeindustrie, bei dem neue Kollektionen in immer kürzer werdenden Abständen auf den Markt gebracht werden. Nach Ansicht vieler Umwelt- und Menschenrechtsaktivisten leiden darunter nicht nur die Arbeiter, die unter menschenunwürdigen Bedingungen zu Dumpinglöhnen arbeiten. Durch das Wegwerf-Konzept wird Mode auch zu einer immer stärkeren Umweltbelastung. Dabei sollen Textilien schon jetzt auf Platz zwei der weltweit größten Umweltverschmutzer liegen, gleich nach der Erdölindustrie.
Ein Bündnis verschiedener Vereine, Gruppen und Einzelpersonen will daher zur Eröffnung einer neuen Primark-Filiale in Münster am 30. November gegen den Konzern protestieren und über die Konsequenzen der schnelllebigen Mode aufklären. Geplant seien unter anderem ein „Markt der Möglichkeiten“ mit einer Kleidertauschparty sowie verschiedene weiteren Aktionen und Informationen rund um das Thema nachhaltige Mode.
„Je mehr Kollektionen von Marktführern wie Primark auf den Markt geworfen werden, desto schneller sind die aktuellen Trends auch wieder out. In der Fast Fashion Logik kann somit nicht nachhaltig und ressourcenschonend produziert werden. Die Kleidung wird quasi zum Wegwerfen produziert, da sie nur eine kurze Modesaison halten muss“, so Kirsten Clodius von der Christlichen Initiative Romero (CIR) für das Bündnis. Primark verspreche seinen Kunden zudem unschlagbar billige Preise. „Diese Entwertung der Kleidung führt in unseren Augen zu einer sich verschärfenden Wegwerfmentalität bei den oft sehr jungen Verbrauchern.“
Zu dem Aktionsbündnis, das sich unter dem Motto „Fair Fashion statt Fast Fashion“ zusammengefunden hat, zählen neben der Christliche Initiative Romero e.V. (CIR) auch die BUND Jugend Münster, sie SOS Kinderdörfer sowie Kirchen, Vereine und örtliche Händler.
Foto: Primark