Neues Flagship in Brüssel: Ami Paris lockt mit 'Nachbarschaftsmarketing'
Die französische Premium-Marke Ami Paris hat ihren ersten Flagship-Store in Brüssel und damit auch in Belgien eröffnet. Damit steigt die Gesamtzahl der Verkaufsstellen auf 124.
Seit zwölf Jahren wird Ami Paris von dem Duo, bestehend aus dem Kreativdirektor Alexandre Mattiussi und CEO Nicolas Santi-Weil geleitet. Nach Eröffnungen in Weltmetropolen wie Los Angeles, Peking, Hongkong und Tokio setzt die Marke nun auf Brüssel. Die Neueröffnung ist Teil einer Strategie, die das eigene Vertriebsnetz gegenüber dem Großhandel bevorzugt. Laut dem Fachmagazin WWD hat die Marke im Jahr 2024 ihr Netzwerk um mehr als 100 Wholesale-Konten reduziert.
Der Store am Place du Grand Sablon 5 befindet sich in einem ehemaligen Antiquitätengeschäft. Er erstreckt sich über 190 Quadratmeter und ist in zwei Bereiche unterteilt: Einer ist den Herren- und Damenkollektionen gewidmet, der andere den Accessoires. Das Konzept greift den Stil der Ami Paris Boutiquen auf, der als „intim, zeitlos und romantisch“ beschrieben wird, um den charakteristischen Pariser Geist der Marke widerzuspiegeln.
In einer Pressemitteilung erklärt die Marke, dass die Materialien sorgfältig ausgewählt wurden, um an den Flagship-Store im Pariser Marais-Viertel, die größte Boutique der Marke, zu erinnern. Die Einrichtung zeichnet sich durch sanfte Beigetöne, gezielte Akzente aus Eichenholz und Spiegel aus.
Lokale und erlebnisorientierte Aktionen
Zur Feier der Eröffnung investierte die Marke in ein Geschmackserlebnis. Dafür kooperierte sie mit der nahegelegenen, lokalen Chocolaterie Elizabeth. Vom 2. bis 8. Dezember werden neun Pralinen angeboten, die von der Ästhetik der Marke inspiriert sind. Gleichzeitig wird die Boutique von Elizabeth im Stil von Ami Paris dekoriert.
Auch lokale Cafés der Stadt sind Teil der Aktion. Dazu gehören das Costermans Café, das Café Capital, das Café du Sablon und das Café Janson. Sie servieren Kaffee mit Pralinen im Ami Paris Branding. In einigen davon sind Einladungen in die neue Boutique mit besonderen Geschenken versteckt.
Diese Art der lokalen Partnerschaft ist für die Marke nicht neu. Bereits die Eröffnung ihres Flagship-Stores im Marais wurde von einer Reihe von Aktionen mit lokalen Geschäften des Pariser Viertels begleitet. Darunter waren ein Café-Bistro, eine Bäckerei, ein Blumenladen und ein Obst- und Gemüsehändler. Dieses ‘Nachbarschaftsmarketing’ ermöglicht es der Marke, sich in das lokale Gefüge und das tägliche Leben des Viertels zu integrieren. Anstatt darauf zu warten, dass die Kund:innen zu ihr kommen, geht die Marke dorthin, wo sich ihre Zielgruppe bereits aufhält. Dies stärkt das freundliche und zugängliche Markenimage, das Ami pflegt.
2023 überstieg der Umsatz von Ami Paris laut WWD die Marke von 300 Millionen Euro. Das französische Unternehmen wird vom chinesischen Fonds HongShan Capital Group, ehemals Sequoia China, unterstützt, könnte aber bald aus dessen Portfolio ausscheiden. Der Rückzug der Mehrheitsbeteiligung des chinesischen Konzerns sei jedoch keine „Dringlichkeit“, wie Nicolas Santi-Weil, CEO von Ami Paris, im vergangenen Mai in einer E-Mail an FashionUnited erklärte.
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