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Naf Naf tritt in eine neue Ära ein

Von Celine Vautard

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Einzelhandel

Vor über einem Jahr wurde die französische Modemarke Naf Naf von der chinesischen Gruppe La Chapelle & Co übernommen und tritt nun in eine Phase intensiver Entwicklung ein. Ende des Jahres will sie ihren Hauptsitz verlegen, außerdem will sie, um sich zu modernisieren und internationaler aufzustellen, bis Ende April rund zehn Boutiquen in China und auf der ganzen Welt errichten.

Kann China der Wachstumstreiber für Naf Naf werden? Die im April 2018 mit La Chapelle getroffene Vereinbarung garantierte der Marke und ihren Mitarbeitern „die besten Voraussetzungen für eine Erholung und morgen die besten Wachstumsaussichten“, so eine Pressemitteilung von Patrick Puy, Präsident von Vivarte. Ein Jahr später ist die Moral innerhalb des Unternehmens, immer noch unter der Führung des CEO Luc Mory, hoch. „Die Marke befindet sich in einer neuen Phase der Entwicklung, die ihr eine wirklich internationale Dimension verleihen soll“, sagt Jean-Michel Vergain, internationaler Direktor der Marke. „Auch wenn sich die Kultur unseres Aktionärs sehr von der unseren unterscheidet, ist es eine große Chance, vom Know-how dieses großen Einzelhändlers zu profitieren.“[La Chapelle & Co verfügt über mehr als 9.300 Verkaufsstellen in China und etwa zehn Marken, Anm. d. Red.]

Ein Hauptquartier vor den Toren von Paris

Mit einem Fuß in Frankreich und einem anderen in Asien will das Unternehmen dynamischer denn je werden. „Unsere grundlegende Organisation wurde nicht verändert, aber wir sind dabei, das Unternehmen zu modernisieren“, betont Jean-Michel Vergain. So wird die Marke, die bisher in Épinay-sur-Seine ansässig war, bis Ende des Jahres näher an Paris heranrücken und einen neuen Standort im Rahmen eines größeren globalen Projekts integrieren. „Sieben Millionen Euro will La Chapelle investieren, um das Know-how der Teams und der internen Organisation zu nutzen“, fährt er fort. Personalwesen, Forschung und Entwicklung, Kundenservice, Supply Chain, alle Abteilungen des Unternehmens werden von diesen Veränderungen profitieren.“

Zum Ansturm auf China!

Das neue Kapitel, das die internationale Expansion der Marke beinhaltet, hat bereits begonnen. Während Frankreich und Europa mit vier Tochtergesellschaften (Spanien, Italien, Belgien und Schweiz) historisch starke und wichtige Märkte bleiben, soll die Expansion in andere Märkte das Wachstum antreiben. „Wir haben einen historischen Partner in Kolumbien, wo wir 96 Geschäfte haben. Letztes Jahr haben wir in Mexiko eröffnet, wo wir mit 45 Läden vertreten sind. Ende 2018 setzten wir mit der Eröffnung in Tunis einen Fuß in Afrika und Ende des ersten Quartals 2019 werden wir auf der Insel Reunion eröffnen. Im April nächsten Jahres wird schließlich ein erster Laden in Kanada in Montreal eröffnet“, zählt der Direktor auf. Aber gerade in China wird die Zukunft der Marke ausgehandelt.

Dort hat sich Naf Naf im Premium-Segment positioniert, dessen Verkaufspreise doppelt so hoch sind wie in Frankreich mit teilweise speziellen Kollektionen. „Die Reputation von Naf Naf in China wird Gegenstand großer Investitionen sein, um die Entwicklung von Boutiquen im ganzen Land zu unterstützen“, so Jean-Michel Vergain weiter. So werden bis Ende April etwa zehn Filialen zwischen Peking und Shanghai eingerichtet - ein ehrgeiziges Projekt. Das Unternehmen will dort innerhalb von fünf Jahren 500 Filialen erreichen, um einen lokalen Umsatz zwischen 150 und 200 Millionen Euro zu erzielen. Betrachtet man den aktuellen Umsatz des Unternehmens von rund 210 Millionen Euro, der zu 25 Prozent im Ausland (Groß-, Lizenz- und Einzelhandel) erwirtschaftet wird, dürfte der Export in den kommenden Jahren schnell neue Größenordnungen annehmen.

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.fr veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

Photos : ©Naf Naf boutique et collection SS19

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