Konsumenten misstrauisch gegenüber In-App Shopping über Social Media
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New York - Während soziale Netzwerke wie Instagram und Snapchat hart daran gearbeitet haben, zu Shoppingplattformen zu werden, scheinen die Verbraucher nicht so begeistert von "buy now buttons" zu sein, wie man es erwartet hatte, so das Ergebnis einer neuen Studie der Beratungsgesellschaft für digitalen Handel Sumo Heavy Industries. Die Studie befragte 1046 Amerikaner im Alter von 18 Jahren oder mehr, um die Auswirkungen von Social Media auf das Verbraucherverhalten zu erforschen und herauszufinden, wie Menschen während ihres Online-Shoppings mit verschiedenen sozialen Kanälen interagieren. Es stellte sich heraus, dass 82 Prozent der Befragten noch keine Funktionen genutzt haben, die es ihnen ermöglichen, Produkte direkt über Social Media zu kaufen.
Da Kauf-Buttons eine eher neuere Ergänzung der sozialen Netzwerke sind, ließe sich annehmen, dass die meisten Verbraucher immer noch nichts von deren Existenz wissen. Die Studie ergab jedoch, dass nichts weiter von der Wahrheit entfernt sein könnte, da nur 20 Prozent der Gutachter angaben, dass sie nicht wussten, dass sie Artikel direkt über Social Media kaufen können. Tatsächlich ist es eine Frage des Vertrauens: 71 Prozent der Befragten gaben an, die Tasten nicht zu benutzen, weil sie sich um die Sicherheit sorgen, 65 Prozent von ihnen sorgen sich vor allem um den Datenschutz. Ein weiteres wichtiges Anliegen ist der mangelnde Kundenservice: 36 Prozent der Befragten nutzen deshalb keine In-App-Shopping-Funktionen.
Aber auch wenn der Kauf über Social Media nicht so gut zu funktionieren scheint, sind diese immer noch ein wichtiger Treiber für Kaufentscheidungen: Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) gab an, Produkte oder Dienstleistungen gekauft zu haben, die sie im vergangenen Jahr dank sozialer Medien entdeckt hatten.
Der Einfluss von Facebook nimmt ab
Die Studie ergab auch, dass Facebook zwar nach wie vor das am weitesten verbreitete soziale Netzwerk in den Vereinigten Staaten ist, aber einen Rückgang der Nutzung verzeichnet, da die Verbraucher immer weniger Vertrauen in Mark Zuckerbergs Plattform und deren Datenpraktiken haben. 67 Prozent der Befragten gaben an, Facebook regelmäßig zu nutzen, verglichen mit 79 Prozent im Jahr 2016, als Sumo Heavy seine erste Umfrage zu diesem Thema durchführte. Der Einfluss der Plattform auf die Kaufentscheidung wurde auf 38 Prozent geschätzt.
Viele Benutzer wandern zu Instagram ab - vielleicht ohne zu wissen, dass das bildbasierte soziale Netzwerk ebenfalls Facebook gehört. Die Nutzung von Instagram stieg von 29 Prozent im Jahr 2016 auf 38 Prozent im Jahr 2018 und ist damit die am zweithäufigsten genutzte Plattform in den USA. Auch der Einfluss von Instagram hat sich von 10 Prozent vor zwei Jahren auf 22 Prozent in diesem Jahr verdoppelt. Und auch Snapchat verbesserte sich: Die Nutzung hat sich fast verdoppelt und sein Einfluss hat sich seit 2016 auf 7 Prozent verdreifacht, ist aber im Vergleich zu Facebook und Instagram immer noch gering. Schließlich wies die Umfrage von Sumo Heavy darauf hin, dass Chatbots von amerikanischen Verbrauchern gut angenommen werden: 37 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, mit Messaging-Bots interagiert zu haben, 72 Prozent von ihnen hielten die Erfahrung für "hilfreich und informativ". Nur 16 Prozent gaben an, dass ihr Gespräch mit dem Chatbot "wenig bis gar keine Hilfe" bot.
Photo: Pixabay