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Klingt komisch, ist aber so: Aldi erhält Fairtrade Award

Von Reinhold Koehler

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Einzelhandel

Discounter wie Aldi, Lidl oder Netto galten bislang nicht gerade als Paradebeispiele für fairen Handel und gute Produktionsbedingungen. Der Preisdruck, den die Discounter auf ihre Lieferanten ausüben, soll vielmehr so hoch sein, dass kaum noch ein Produzent von den Erträgen leben kann - es sei denn, er produziert in immer größeren Massen.

Trotzdem wurde die Billig-Kette Aldi nun in Berlin mit dem Fair Trade Award im Bereich „Handel“ ausgezeichnet. Vergeben wurde der Preis von dem Verein TransFair aus Köln, der auch das „Fairtrade Deutschland“-Siegel vergibt. Der Verein begründet seine Wahl damit, dass es Aldi gelinge, „mit der kontinuierlichen Erweiterung des Fairtrade-Sortiments fair gehandelte Artikel einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und die Wirksamkeit von Fairtrade in den Produzentenländern weiter voran zu treiben.“ Nur wer am Regal die Wahl habe, sich für Fairtrade entscheiden zu können, könne an der Kasse „Politik mit dem Einkaufskorb betreiben", so Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender von TransFair.

Trotzdem hat das Unternehmen nur rund zehn fair gehandelte Produkte dauerhaft im Sortiment und verkauft diese unter der Eigenmarke „One World“. Angesichts des Gesamtangebots, das viele Hundert Produkte umfasst, ein winziger Bereich. Für TransFair scheint sich das Lizenznehmergeschäft mit dem Großkonzern jedoch durchaus zu lohnen, so dass man über eine Preisvergabe wohl nicht herumkam. Handelsunternehmen, die tatsächlich zu 100 Prozent fair gehandelte Produkte anbieten, dürften sich jedoch angesichts dieses gefühlten „Greenwashings“ eher als Verlierer fühlen.

Foto: obs/Aldi/TransFair e.V / Phuong Tran Minh

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