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Handels-Endspurt: Freitag soll zum Milliarden-Tag werden

Von Reinhold Koehler

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Einzelhandel

Nach einem etwas holprigen Start in die Weihnachtssaison soll die in den vergangenen Tagen bereits spürbar angezogene Jahresendzeit-Rallye am kommenden Freitag in einem furiosen Finale enden: Deutschlands Einzelhandel träumt nämlich von einem Tag der Umsatzrekorde.

Rund eine Milliarde Euro will der Handel allein am kommenden Freitag, dem Tag vor Heiligabend einnehmen – und damit doch noch die angepeilte Bestleistung erreichen. Schließich sollte das Ergebnis aus dem vergangenen Jahr in jedem Fall überschritten werden. Erwartet wird, dass sich am 23. Dezember noch einmal über elf Millionen Kunden in die Einkaufsstraßen der Republik tummeln werden, um Last Minute Geschenke einzukaufen.

Bereits am vergangenen Samstag bescherten rund acht Millionen Kunden dem deutschen Einzelhandel 810 Millionen Euro Umsatz. Und auch der 24. Dezember selbst soll mit 792 Millionen Euro noch mal ordentlich die Kassen der Händler klingeln lassen. Das ergab eine internationale Untersuchung im Auftrag des Online-Dienstleisters RetailMeNot.

Wenn nur immer Weihnachten wär

Wirkliches Wachstum findet zwar nur noch im E-Commerce statt, mit einem Minus von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr kommt der stationäre Handel jedoch wohl noch einmal glimpflich davon. Zudem bleibt er mit einem Saison-Umsatz von knapp 60 Milliarden Euro noch immer mit Abstand der stärkste Handelszweig in Deutschland. Der Online-Handel wächst zwar mit 13,2 Prozent weiterhin zweistellig, erwirtschaftet mit einem Gesamtumsatz von 15,9 Milliarden Euro jedoch gerade mal etwas mehr als ein Viertel der Ladengeschäfte.

Da die Umsatzzahlen im stationären Handel nicht im selben Umfang zurückgehen wie die im E-Commerce ansteigen, scheint sich das klassische Filialgeschäft wohl doch noch ein wenig länger behaupten zu können als bislang angenommen. Zumindest im Weihnachtsgeschäft sind Fachgeschäfte, Boutiquen und Kaufhäuser noch immer Spitzenreiter. Außerhalb der saisonalen Highlights müssen jedoch neue Kaufanreize geschaffen werden, um die Online-Konkurrenz noch eine Weile auf Distanz halten zu können.

Allein darauf, im Weihnachtsgeschäft die Verluste des gesamten Jahren kompensieren zu können, ist ein riskantes Spiel. Bereits jetzt erwirtschaften die niedergelassenen Händler 20 Prozent ihres Jahresumsatzes in den letzten sechs Wochen vor Weihnachten. Der Online-Handel kann hingegen ständig neue Kommunikations- und Kaufanlässe schaffen und feiert mit Sonderaktionen wie dem Black Friday, dem Cyber Monday oder gleich einer ganzen Caber Week weltweit Erfolge. So legten die Online-Aktionstage zwischen Black Friday und Cyber Monday in diesem Jahr in Deutschland noch einmal deutlich zu: Mit 18,3 Prozent Wachstum gegenüber 2015 wurden nach Expertenschätzung dieses Jahr 1,1 Milliarden Euro Online-Umsatz erzielt.

Foto: Harald Wanetschka / pixelio.de

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