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Galeria Karstadt Kaufhof: 12 Filialen gerettet, 50 vor dem Aus

Von Barbara Russ

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Einzelhandel|INTERAKTIV

Mancherorts kann überraschend doch noch aufgeatmet werden, doch für viele Galeria Karstadt Kaufhof (GKK)-Filialen bedeutet das Katastrophenjahr 2020 das Ende. Insgesamt 50 Standorte schließen für immer die Türen, 12 konnten doch noch in letzter Sekunde gerettet werden.

Bereits am 1. April war Deutschlands letztes bundesweit vertretenes Warenhausunternehmen unter den Schutzschirm des Insolvenzrechtes geflüchtet. Begründet wurde dieser Schritt mit den durch die Coronakrise und den Lockdown bedingten Umsatzeinbrüchen, den allerorts Handelsunternehmen zu beklagen hatten und haben.

Rund 6000 der insgesamt 28000 Mitarbeiter, der bereits 2018 zu Galeria Karstadt Kaufhof fusionierten zwei größten deutschen Traditions-Warenhäuser Kaufhof und Karstadt, dürften dadurch jetzt ihre Arbeitsplätze verlieren. „Wir wissen, was dies für die betroffenen Mitarbeiter bedeutet. Aber dieser Schritt ist ohne Alternative, weil diese Filialen den Gesamtbestand des Unternehmens gefährden" sagte der GKK-Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz.

Außerdem sagten die Top-Manager von Galeria Karstadt Kaufhof, dass ihnen die Entscheidung nicht leicht gefallen sei. Sie sei aber notwendig gewesen, um das Gesamtunternehmen nicht zu gefährden. Die Gewerkschaft Verdi wirft der Leitung des angeschlagenen Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof hingegen vor, nicht genug für den Erhalt von Filialen getan zu haben. „Wir zweifeln daran, dass das Management alles unternommen hat, um möglichst viele Filialen zu retten", sagte der Leiter der Verdi-Bundesfachgruppe Handel, Orhan Akman, der Deutschen Presse-Agentur. Akman warf der Unternehmensleitung vor, sie lege die Kriterien für die Schließung von Häusern „nach wie vor nicht offen".

Insgesamt sind damit noch 121 von derzeit noch 172 Warenhäusern übrig, somit fallen die Filialschließungen etwas geringer aus als zunächst befürchtet. Ursprünglich war angekündigt worden, dass bis zu 80 Filialen geschlossen werden könnten. Diese Zahl war schon einmal auf 62 reduziert worden. Nun konnten noch 12 weitere gerettet werden, laut TextilWirtschaft wohl „wegen teils sehr weitreichender Zugeständnisse der Hauseigentümer bei den Mieten“. Sehen Sie hier, welche Filialen gerettet werden konnten.

Für insgesamt 50 Filialen der Warenhauskette gibt es nun definitiv keine Rettung mehr. In der folgenden Landkarte sehen Sie, welche das sind.

Die Schließung der Galeria Karstadt Kaufhof Filialen schürt in vielen Kommunen die Angst vor verödeten Innenstädten. Der Handelsverband Deutschland schreibt in seinem aktuellen Newsletter: „Das Einkaufen ist für die meisten Menschen der Hauptgrund, in die Innenstadt zu kommen. Doch viele Innenstädte sind in extremer Schieflage. Leerstände machen die Stadtzentren unattraktiv und lösen eine Spirale nach unten aus. Das ist auch für die Händler vor Ort ein großes Problem. Wenn die Kunden nicht mehr zum Bummeln kommen, stimmen die Umsätze nicht mehr“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der HDE schlägt deshalb die Einrichtung eines Innenstadtfonds in Höhe von 500 Millionen Euro vor.

Foto: Galeria Kaufhof Düsseldorf Königsallee

Galeria Karstadt Kaufhof
René Benko
Schließungen