Fanartikel: Bekleidung beliebter als Flaggen
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Kurz vor Beginn der Fußballeuropameisterschaft in Frankreich rüsten sich Produzenten und Händler für das große Fanartikel-Geschäft. Dabei setzen nicht nur die klassischen Sportartikelunternehmen auf steigende Nachfrage nach Trikots, Schuhen und anderer Sportausrüstung, auch diverse Modeanbieter, Discounter und Merchandising-Firmen wollen von der Freigiebigkeit der Fans profitieren.
Entscheidend für die Geschäftsentwicklung der Händler sei jedoch, wie weit die deutsche Nationalmannschaft im Turnier komme, so der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth. Geht es nach den deutschen Verbrauchern, kommt sie mindestens ins Finale. 54 Prozent der Deutschen sind sogar davon überzeugt, dass Deutschland Europameister wird. Sollte dies tatsächlich passieren, winkt dem Handel ein ebenso sattes Geschäft wie im Sommer 2014, als die deutschen Fußballer in Brasilien den Weltmeistertitel gewannen. Sicher ist: je länger die Mannschaft im Turnier verbleibt, desto länger dauert die heiße Phase des Fanartikel-Geschäfts.
Genauso wichtig ist es jedoch, gut in die Sportsaison zu starten und bereits von der Vorfreude der Fans zu profitieren. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag des Einkaufsratgeberportals Sparwelt planen nämlich zehn Prozent der Deutschen bereits Monate vor der EM, Fanartikel zu kaufen. 65 Prozent von ihnen wollen dafür bis zu 25 Euro auszugeben. Die Zahl derjenigen, die sich spontan mit Fan-Utensilien eindecken, dürfte jedoch weit größer sein, wenn das Turnier beginnt.
Nur zehn Prozent wollen Fanartikel kaufen
Stärkster Umsatzmagnet bei Fanartikeln ist traditionell Bekleidung. Auch in diesem Jahr wollen 58 Prozent der Befragten in T-Shirts, Pullover oder Mützen investieren, um ihre favorisierte Mannschaft zu unterstützen. Jeder Zweite plant zudem eine Deutschlandfahne zu kaufen, jeder Dritte Deko fürs Auto. Fußbälle sind nur bei 23 Prozent der Fans gefragt, Fan-Schals bei 22 Prozent. 18 Prozent wollen in Dekomaterialien für die Wohnung investieren.
Wer zur Fußball-EM Fanartikel kaufen möchte, gibt dafür allerdings meist nicht mehr als 25 Euro aus. Jeder zweite Kaufwillige plant Ausgaben von zehn bis unter 25 Euro. Jeder Fünfte gibt sogar weniger als zehn Euro aus. Immerhin 19 Prozent lassen sich Fanartikel zwischen 25 und 50 Euro kosten.
Ganz von allein läuft das große Geschäft jedoch laut der Forsa-Umfrage nicht. So gab zum Zeitpunkt der Erhebung nur jeder zehnte Befragte an, zur EM überhaupt Fanartikel kaufen zu wollen oder darüber nachzudenken. Der Großteil der Verbraucher, nämlich 90 Prozent, plante keine Fanartikel zu kaufen. Aber: „Nach dem reißenden Absatz von Fanartikeln zur WM 2014 ist damit zu rechnen, dass sich viele Deutsche vom Fußball-Fieber anstecken lassen und sich spontan mit Fanartikeln eindecken, wenn die EM läuft", so Tim Seewöster von Sparwelt.
Foto: Adidas