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Einkaufsstraße im Fokus: Das Geheimnis der Snellestraat in Den Bosch

Von Natasja Admiraal

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Die authentische Fassade von Revusd. Im Inneren findet man tragbare Kunstwerke in Form von exklusiven Ledertaschen, gefertigt aus seltenen Lederarten und mit Kunst veredelt. Bild: Revusd.

Wer zum ersten Mal durch Den Bosch schlendert, wird vielleicht schnell vom geschäftigen Markt oder dem Charme der Uilenburg angezogen. Doch wer wirklich auf Entdeckungsreise geht, findet gleich hinter der Vughterstraat eine kleine, charmante Gasse: die Snellestraat. Kein Ort der Eile, trotz des Namens, sondern eine gemütliche Flaniermeile voller Charakter und Herzlichkeit aus Den Bosch. Kleine, selbstständige Unternehmer:innen prägen hier das Straßenbild: Alle haben eine eigene Vision, aber gemeinsam bilden sie eine enge Gemeinschaft. FashionUnited sprach mit einigen etablierten und neu hinzugekommenen Modeunternehmer:innen darüber, wie sie der Straße Farbe verleihen.

Gemeinsam stark: Begrünung der Straße

Das Besondere an der Snellestraat ist die Balance zwischen Lebendigkeit und Intimität. Die Mischung aus Boutiquen, Cafés und Restaurants macht sie zu einer umfassenden Einkaufsstraße. Sie zieht immer mehr die Aufmerksamkeit von Presse und Publikum auf sich. Gleichzeitig strahlt die Straße etwas Heimeliges aus. Viele Ladenbesitzer:innen haben eine Bank mit Kissen vor der Tür.

Auch die Stimmung untereinander ist gut: Einzelhändler:innen verweisen Kund:innen an Kolleg:innen und tauschen Ideen über eine gemeinsame Straßen-App aus. „Wir sind nicht viele, also müssen wir es wirklich gemeinsam machen“, sagt Angela Bevers vom Concept Store Karakter, einem der etablierten Namen in der Straße. Initiativen wie der Weihnachtsmarkt entstehen oft aus diesem gemeinsamen Engagement. Manchmal mit Unterstützung der Gemeinde oder des Unternehmer:innenvereins Hartje ’s-Hertogenbosch. So wurde die Straße im letzten Jahr gemeinsam begrünt, mit blauen Regenpflanzen, die inzwischen üppig an den Fassaden wachsen.

Oak mag klein sein – vierzig Quadratmeter – doch das Sortiment von Marieke de Groot überrascht immer wieder. Ein Mini-Warenhaus mit skandinavischer Mode, Wohnaccessoires und Pflanzen. Bild: Oak

Ein Mini-Warenhaus, das Lust auf mehr macht

Ein fester Bestandteil zwischen den selbstständigen Modeboutiquen in der Snellestraat ist Oak. Inhaberin Marieke de Groot nennt ihren Laden, der in einem kleinen denkmalgeschützten Gebäude untergebracht ist, ein „Mini-Warenhaus“. Das Sortiment ist sorgfältig kuratiert: skandinavisch inspirierte Damenmode kombiniert mit Wohnaccessoires, Schmuck und Taschen. Die Wahl fester Marken wie Selected Femme, Nümph und Five Units zeugt von einer konsequenten Einkaufsstrategie.

„Ich wechsle nicht schnell. Wenn etwas funktioniert, investiere ich weiter darin“, erklärt De Groot. Dieser klar erkennbare Stil spricht ihre Zielgruppe an, die sowohl aus Tagesausflügler:innen als auch aus einem treuen Stammkund:innenkreis besteht. Dennoch bemerkt sie auch Veränderungen in der Straße. „Es sind einige kleine Fachgeschäfte verschwunden, dafür ist zum Beispiel My Jewellery gekommen. Zum Glück ist die Balance zwischen Boutiquen, Gastronomie und einzelnen Ketten immer noch gut.“

Von einer herzförmigen Installation bis hin zu Saisonfarben: Die sorgfältig gefalteten Origamis im Schaufenster von Oak sind zum visuellen Markenzeichen der Boutique geworden. Bild: Oak

Bevor sie Oak eröffnete, arbeitete De Groot jahrelang in der Modebranche als Account Managerin für verschiedene Marken. Eine gute Schule, nennt sie es. „Für mich war es ein Muss, in der Snellestraat anzufangen. Mit etwas Glück konnte ich dieses Ladenlokal beziehen.“ Ihre Modeerfahrung spiegelt sich in einem starken Gefühl für Markenwahrnehmung und Präsentation wider. „Manche Läden machen einen neugierig und fröhlich, wenn man sie betritt. Das wollte ich auch: dass die Kollektion stimmt, dass die Atmosphäre sofort anspricht.“

Oak hebt sich dabei visuell mit auffälligen Schaufenstern ab, in denen Origami im Mittelpunkt steht. Was als kreative Idee bei der Eröffnung begann, hat sich inzwischen zu einem Markenzeichen entwickelt. „Wir verbringen viel Zeit damit; ich mache alles selbst, zusammen mit meinem Freund und meiner Schwiegermutter.“ Zum zehnjährigen Jubiläum faltete sie unzählige Kraniche zu einem Herzen, ein visuelles Statement und ein Dankeschön an die Kund:innen. „Ich bin stolz darauf, dass ich diesen Laden schon seit zehn Jahren habe. Ich möchte nirgendwo anders in der Stadt sein.“

Mit seiner himbeerfarbenen Fassade sticht der Concept Store Karakter sofort ins Auge. Im Inneren findet man eine bunte Mischung aus Kleidung, Schmuck, Accessoires und Wohnartikeln, meist fair gehandelt. Bild: Karakter.

Fair-Trade-Produkte und Wärme aus Den Bosch

Weiter hinten in einem himbeerfarbenen Gebäude befindet sich Karakter, die Mode- und Lifestyle-Boutique von Angela Bevers und Marie-Louise Snelders. Die Unternehmerinnen lernten sich über gemeinsame Freunde kennen. Bevers: „Als eines Tages ein Ladenlokal in dieser Straße frei wurde, beschloss ich, Marie-Louise spontan anzurufen. Wir entwickelten dann gemeinsam das Konzept für eine Boutique mit nachhaltigen Produkten.“ Es erwies sich als Volltreffer. „Wir sind verschieden, aber ergänzen uns gut in Bezug auf Geschmack und Herangehensweise. Den Einkauf machen wir gemeinsam.“

Sie begannen 2011 in einem winzigen Ladenlokal weiter hinten in der Straße. Damals gab es hier nur wenige Geschäfte. Inzwischen ist es eine wirklich lebendige Straße geworden. Mit dem Umzug 2017 in das jetzige, größere Ladenlokal wuchs auch das Angebot. „Früher hatten wir vor allem Wohnaccessoires, Schmuck und Taschen, alles fair gehandelt. Die Kleidung ist jetzt größtenteils auch fair gehandelt. Man merkt, dass die Marken immer bewusster werden.“

Eine bunte Mischung aus Kleidung, Wohnaccessoires und einzigartigen Geschenken bei Karakter. Alles im Laden ist sorgfältig ausgewählt, von handgefertigten Zierkissen bis hin zu nachhaltiger Mode. Bild: Karakter.

Im Laden dreht sich alles um Erlebnis und persönliche Aufmerksamkeit. Es ist immer eine der beiden Inhaberinnen anwesend; die Einrichtung ist farbenfroh und an der Rückseite der Boutique befindet sich ein kleiner Stadtgarten. Der Kund:innenkreis von Karakter ist vielfältig: von bewussten Dreißigjährigen bis hin zu modebewussten Achtzigjährigen. „Wir sehen viele Stammkund:innen aus der Stadt, aber auch Tagesausflügler:innen finden uns. Manche kommen zweimal im Jahr extra in diese Straße. Auch Passant:innen, die nicht einkaufen, grüßen freundlich. Das ist typisch Brabanterisch und typisch für die Snellestraat“, so Bevers.

Der Kontakt zu den anderen Unternehmer:innen in der Straße ist gut. „Wir haben viel Kontakt mit Marieke von Oak und Stephanie und Lieke von Liefste Fashion. Sie sind auch Freundinnen, die gemeinsam unternehmerisch tätig sind, das schafft eine Verbindung.“ Liefste Fashion verkauft skandinavische und niederländische Marken wie Gestuz, Neo Noir, Second Female und Sissel Edelbo.

Ausdrucksstarke Linien und leuchtende Farben: Die Hand der Künstlerin Tabitha Boekweit ist in diesen einzigartigen Taschen von Revusd unverkennbar. Jedes Stück ist nummeriert und in limitierter Auflage erhältlich. Bild: Revusd

Neues Konzept, bei dem Kunst und Mode verschmelzen

Ein auffälliger Neuzugang in der Straße ist Revusd, ein Ladenkonzept, bei dem Mode und Kunst verschmelzen. Kreativer Kopf dahinter ist Ghislaine Artim, die nach zwanzig Jahren in der Modebranche beschloss, zu ihren Wurzeln zurückzukehren. „Ich bin hier aufgewachsen, ging in Vught zur Schule und verbrachte meine Jugend in Den Bosch“, erzählt sie. „Die Snellestraat war schon damals meine Lieblingsstraße. Als ich mit dieser Idee begann und einen Ort suchte – eine Kombination aus Galerie, Showroom, Geschäft und Arbeitsplatz – musste ich hier suchen. Und dann stellte sich heraus, dass genau ein Ladenlokal frei wurde. Wirklich pures Glück.“

Das Gebäude ist charakteristisch, mit einer alten Fassade und einer rauen Backstein-Innenwand. Revusd konzentriert sich auf Taschen als tragbare Kunstobjekte. „Die Leinwand ist die Tasche“, erklärt Artim. „Ich glaube an die Kraft der Kunst und möchte etwas schaffen, das die Menschen buchstäblich mit sich tragen können. Eine Tasche als Trägerin von Emotionen, von einer Geschichte.“

Beim Neuzugang Revusd sind die Taschen die Leinwand. Kunst, Handwerk und Mode vereinen sich hier in limitierten Designs. Bild: Revusd

Die Kollektion besteht aus drei Ebenen: Taschen ohne Kunst, Taschen mit Kunst, die in Zusammenarbeit mit Künstler:innen entworfen wurden, und Sammlerstücke, auf die Künstler:innen direkt ihre Werke aufbringen. Was eine Revusd-Tasche außerdem besonders macht, ist die Materialwahl. Alle Modelle werden aus ungenutzten, seltenen Lederresten von Luxusproduktionshäusern hergestellt. „Wir wählen hochwertige und einzigartige Lederarten aus. Indem wir nur mit diesen besonderen Fundstücken arbeiten, kreieren wir in kleinen Auflagen, oft von nur drei oder vier Taschen. Nichts wird produziert, alles existiert bereits. Das macht es nachhaltig und exklusiv.“

So gibt es derzeit fünf Farben in der Kollektion, darunter ein zartes Rosa. „Für Weihnachten haben wir ein besonderes Lederstück mit Perlmuttglanz gefunden, in Farbtönen, die man sonst nirgendwo findet.“ Dass sie sich gerade hier niedergelassen hat, fühlt sich für Artim genau richtig an. „Die Atmosphäre in dieser Straße ist sehr offen und persönlich. Bei der Eröffnung bekam ich von vielen Unternehmerkolleg:innen ein Geschenk, alle kamen kurz vorbei. Ein sehr herzliches Willkommen.“

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