E-Commerce: SammyDress greift EU-Versender an
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Der chinesische E-Commerce-Anbieter SammyDress, der sich auf das Versandgeschäft mit westlichen Industrienationen spezialisiert hat, will den europäischen Modehandel aufmischen. Das Unternehmen, dass vor allem Textilien und Accessoires vertreibt, kann seine Produkte meist sehr viel günstiger anbieten als die ausländische Konkurrenz. Dabei nutzt SammyDress die Nähe zu den Produzenten, um große Mengen zu kleinen Preisen einzukaufen.
Ein Nachteil, den die Kunden aus Übersee bislang in Kauf nehmen mussten, war die Lieferzeit. Diese konnte schon mal einige Wochen betragen. Kein Wunder also, dass sich das Unternehmen bislang nicht im großen Stil in Europa oder den USA etablieren konnte, schließlich kommt es den westlichen Kunden bei ihrer Bestellung auf Schnelligkeit, Service und gute Produktqualität an.
Um auf diesen Märkten erfolgreich zu sein und die lokale Konkurrenz anzugreifen, will SammyDress nun bei seinen Schwachstellen nachbessern und sowohl ein neues Qualitätsmanagement einführen als auch die Lieferzeit signifikant verkürzen. Dabei will SammyDress nicht auf den bereits verfügbaren Express-Versand setzen, der für eine regelmäßige Lieferkette viel zu teuer wäre. Vielmehr soll ein eigenes Modell gestartet werden, um die Kunden im Ausland zeitnah und verlässlich beliefern zu können.
Lieferanten müssen Proben bereitstellen
„Um das Logistikproblem zu beheben, führt SammyDress einen direkten Prioritätsversand ein,“ so das Unternehmen. Dieser soll es den Kunden künftig ermöglichen, Produkte genauso schnell wie über den Expressweg zu empfangen, dafür aber nur die Preise des Postwegs zu bezahlen. Welche Lieferfristen das neue Versandmodell jedoch tatsächlich vorsehen, ist nicht bekannt.
Um zudem gleichbleibend gute Produktqualität bieten zu können, verlangt das Unternehmen von seinen Lieferanten künftig die Einreichung von Produktproben. „Das Modeteam bei SammyDress überprüft dann die Proben auf Qualität, Mängel, handwerkliche Ausführung, usw,“ heißt es. So soll sichergestellt werden, dass keine Ware mehr an Kunden verkauft wird, deren Qualität zu beanstanden ist.
Verbessert werden soll auch der Service, der den Kunden im Ausland so wichtig ist. „Falls das Produkt Mängel aufweist, wird SammyDress das Produkt zurücksenden oder austauschen,“ lässt das Unternehmen wissen. Akzeptiert werden sollen in Zukunft Warenrücksendungen innerhalb der ersten 30 Tage nach Empfang des Produkts.
Insgesamt dürften die angekündigten Verbesserungen durchaus eine Chance für SammyDress sein, auch auf dem europäischen Markt Fuß zu fassen. Um den Platzhirschen wie Asos, Zalando oder Otto hierzulande ernsthaft Konkurrenz zu machen, reichen die Maßnahmen jedoch sicherlich bei weitem nicht aus. Dafür ist das Unternehmen nach wie vor zu ungreifbar, zu weit weg, zu anonym.
Foto: SammyDress