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Uniqlo: durch Expansion zum 2020 Ziel?

Von Simone Preuss

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Fast Retailing, der japanische Modekonzern von Tadashi Yanai, hat sich bis 2020 ein ehrgeiziges Ziel gesetzt - das größte Modeunternehmen der Welt zu werden und bis 2020 5 Billionen Yen (rund 39 Milliarden Euro) einzubringen. Das Wachstum von Uniqlo, der Hauptmarke des Unternehmens, spielt dabei eine große Rolle, wenn Konkurrenten wie H&M, Zara & Co. überholt werden sollen. Um dies zu verwirklichen, muss Fast Retailing kräftig expandieren - FashionUnited hat die wichtigsten Entwicklungen der letzten Jahre nachgezeichnet, um zu sehen, ob Uniqlo sich seinem Ziel nähert. Wie realistisch es ist, können Sie auf einen Blick auch dieser Infografik entnehmen.

Spanien

Erst vor wenigen Tagen hat Uniqlo seine erste Filiale in Spanien eröffnet - in Barcelona. Diese wurde mit Spannung erwartet und der Flagshipstore an der Passeig de Gràcia 18 enttäuscht nicht und bietet auf vier Etagen alles, was das Herz von Uniqlo-Fans begehrt.

Indien

Indien, einer der großen Wachstumsmärkte zusammen mit China, ist Uniqlos Aufmerksamkeit nicht entgangen. Allerdings gestaltet sich die Suche nach qualitativ hochwertigen Einzelhandelsflächen schwieriger als gedacht, gerade auch, da Uniqlo mitrund 1.400 - 1.600 Quadratmetern pro Laden keine kleinen Flächen verlangt. Deshalb verzögert sich Uniqlos Markteintritt in Indien bis 2019.

Laut jüngster Meldungen soll der Mode-Einzelhändler aber endlich eine geeignete Ladenfläche in der DLF Place Mall in Saket, Neu Delhi gefunden haben. Uniqlo wird aller Voraussicht nach in die Verkäufsräume ziehen, die durch den Umzug von Jack & Jones, Vero Moda, Only und Mothercare frei werden. Nach Neu Delhi soll Mumbai folgen, so dass zum Diwali-Fest im nächsten Jahr oder spätestens Anfang 2019 die ersten indischen Uniqlo-Geschäfte erwartet werden können. Ob jemals die im Sommer 2014 angekündigten ehrgeizigen Pläne, bis zu 1.000 Geschäfte in Indien zu eröffnen, verwirklicht werden, ist fraglich. Damals hatte Uniqlo ankündigt, einen Teil seiner Produktion nach Indien verlagern zu wollen. „Wir wollen in Indien in den Einzelhandel investieren”, hatte es damals noch geheißen.

USA

In den USA ist Uniqlo seit seinem Markteintritt Ende 2006 inzwischen mit 45 Filialen vertreten (Stand: Juli 2017). Sollte US-Präsident Donald Trump jedoch im Rahmen der 'America First'-Initiative darauf bestehen, dass ausländische Firmen auch in den USA herstellen, wenn sie auf dem US-Markt bleiben wollen, dann könnte dies zu Uniqlos Rückzug aus den USA führen. Dies würde jedoch die 2020 Pläne von Fast Retailing durchkreuzen, denn der Konzern hatte 200 Filialen in den USA vorgesehen, die pro Jahr einen Umsatz von 10 Milliarden US-Dollar generieren sollen.

Deutschland

Am 24. März eröffnete Uniqlo an der Schlossstraße in Berlin sein viertes deutsches Geschäft. Diese interaktive Karte zeigt alle Standorte in Deutschland. Der erste deutsche Flagshipstore wurde am 11. April 2014 an der Tauentzienstraße in Berlin eröffnet. Uniqlo hatte zudem „Interesse“ daran bekundet, „Stores in allen gröβeren Städten in Deutschland zu eröffnen“ und bereits im Februar 2016 von weiteren Filialeröffnungen in deutschen Metropolen wie Hamburg, Frankfurt, München und Stuttgart gesprochen, doch blieben diese bis auf letztere bis jetzt aus.

Warum der Modekonzern vier Filialen in der Hauptstadt und nur eine im Rest Deutschlandd eröffnete, fragte sich sicher nicht nur FashionUnited. „Wir haben Berlin ausgewählt für den deutschen Markteintritt, da es sich um eine der führenden Modemetropolen Europas handelt. Der Berliner Konsument hat Interesse an und Wissen über Mode und weiß unser Angebot an qualitativ hochwertiger, vielseitiger Bekleidung mit gutem Preis-Leistungsverhältnis zu schätzen. Wir sahen weiteres Potential durch die Expansion in andere Gegenden der Stadt,“ kam die Antwort von Unternehmensseite.

Singapur

Diesen wichtigen Standort eroberte Uniqlo mit einem ersten weltweiten Flagshipstore im Herbst 2016. Das neue Geschäft ist mit 2.700 Quadratmetern das weltweit größte und befindet sich in Singapurs stark frequentierter Orchard Central Mall. Auf drei Etagen finden Kunden Uniqlos gesamtes Angebot an Herren-, Damen-, Kinder- und Babybekleidung.

China

Trotz Flaute in China gibt sich Uniqlo optimistisch für diesen wichtigen Wachstumsmarkt. Uniqlo-Geschäftsführer Tadashi Yanai sagte gegenüber chinesischen Journalisten, es gäbe noch „viele Möglichkeiten“ in China. Yanai besuchte das Land im Herbst 2015, um den weltweiten Launch einer neuen Produktreihe in Zusammenarbeit mit Walt Disney bekannt zu geben. Nach Japan ist China der größte Markt des Unternehmens, in den es im Jahr 2002 eintrat. Derzeit betreibt es hier 545 Uniqlo-Filialen (Stand: Juni 2017).

Australien/Pazifik

Im April 2014 öffnete das erste australische Uniqlo-Geschäft in Melbourne seine Pforten, gefolg von einer weiteren Filiale in Sydney. Der asiatisch-pazifische Raum bleibt eine wichtige Region für Uniqlo wie die frühen Geschäftseröffnungen in den folgenden Gebieten zeigen: Malaysia (2010), Taiwan (2010), Thailand (2011), Philippinen (2012), Indonesien (2013) und Australien (2014).

Außer den genannten Standorten ist Unqilo auch seit den frühen 2000er Jahren in Großbritannien vertreten, sowie seit 2011 in Südkorea, seit 2013 in Bangladesch, seit 2014 in Frankreich und seit 2016 in Belgien und Kanada.

Wie gesehen, sind ehrgeizige Wachstumsankündigungen und Geschäftseröffnungen mit Vorsicht zu genießen, da jeder Markt bestimmte Risiken birgt, die sich am besten mit einer langsamen und geplanten Expansion kontern lassen. Für H&M, Zara & Co. ist Uniqlo jedoch kein Konkurrent, der unterschätzt werden sollte.

Foto: Uniqlo
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