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Under Armour: Schwäche in Nordamerika sorgt für enttäuschende Quartalszahlen

Von Jan Schroder

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Der US-amerikanische Sportartikelhersteller Under Armour Inc. hat die Erwartungen im dritten Quartal 2017 erneut verfehlt. Aufgrund der weiter schwindenden Nachfrage in Nordamerika musste das Unternehmen am Dienstag sogar einen Umsatzrückgang melden. Zudem schrumpfte der Gewinn nicht zuletzt aufgrund von Restrukturierungskosten auf weniger als die Hälfte des Vorjahresniveaus. Daher korrigierte das Management die Jahresprognosen nach unten.

Jahrelang war Under Armour der Überflieger in der Sportartikelbranche gewesen und hatte mit hohen zweistelligen Zuwächsen geglänzt. Doch diese Zeiten sind schon seit einer Weile vorbei. Im Ende September abgeschlossenen dritten Quartal musste das Unternehmen nun erstmals rückläufige Erlöse hinnehmen und enttäuschte damit die Analysten, die zumindest ein kleines Plus erwartet hatten. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sank der Konzernumsatz um 4,5 Prozent auf 1,41 Milliarden US-Dollar (1,21 Milliarden Euro). Bereinigt um Wechselkursveränderungen schrumpften die Erlöse sogar um 4,9 Prozent.

Schuld an den unbefriedigenden Zahlen war die schwache Nachfrage in Nordamerika: Dort ging der Umsatz um 12,1 Prozent (währungsbereinigt -12,3 Prozent) auf 1,08 Milliarden US-Dollar zurück.

Im Ausland erzielt Under Armour weiterhin kräftige Zuwächse

Die Probleme auf dem mit Abstand wichtigsten Markt des Unternehmens konnten auch kräftige Zuwächse im Ausland nicht kompensieren. So stiegen die Erlöse in der Region EMEA, die Europa, den Nahen Osten und Afrika umfasst, um 21,7 Prozent (währungsbereinigt +19,8 Prozent) auf 127,9 Millionen US-Dollar, im asiatisch-pazifischen Raum 51,9 Prozent (währungsbereinigt +53,0 Prozent) auf 130,3 Millionen US-Dollar und in Lateinamerika um 32,8 Prozent (währungsbereinigt +27,4 Prozent) auf 46,9 Millionen US-Dollar. In der Connected-Fitness-Sparte wuchs der weltweite Umsatz um 15,9 Prozent auf 23,4 Millionen US-Dollar.

„Während das internationale Geschäft uns weiterhin dem Ziel näher bringt, eine globale Marke aufzubauen, sorgten geschäftliche Herausforderungen und eine geringere Nachfrage in Nordamerika dafür, dass der Umsatz im dritten Quartal unter unseren Erwartungen blieb“, räumte Konzernchef Kevin Plank ein.

Der Gewinn brach sogar regelrecht ein: Neben dem Umsatzrückgang und einer aufgrund von Preisnachlässen niedrigeren Bruttomarge belasteten Restrukturierungskosten und Wertberichtigungen im Gesamtvolumen von 85 Millionen US-Dollar das Ergebnis. So stürzte das operative Ergebnis um 68,8 Prozent auf 62,2 Millionen US-Dollar ab. Der Quartalsüberschuss schrumpfte von 128,2 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum auf 54,2 Millionen US-Dollar (-57,7 Prozent). Der Gewinn pro Aktie ging von 0,29 auf 0,12 US-Dollar zurück.

Nach den schwachen Zahlen wurden die Umsatz- und Gewinnprognosen erneut deutlich gesenkt

Angesichts der enttäuschenden Zahlen senkte das Unternehmen seine Jahresprognosen ein weiteres Mal: Für 2017 rechnet das Management aufgrund der anhaltend schwachen Nachfrage in der Heimat und interner Umstrukturierungen nun nur noch mit einem Umsatzwachstum im „niedrigen einstelligen Prozentbereich“. Zuvor war ein Plus von neun bis elf Prozent erwartet worden.

Noch gravierender war die Korrektur bei den Aussichten für den operativen Gewinn: Hatte der Zielkorridor zuvor bei 160 bis 180 Millionen US-Dollar gelegen, rechnet das Management jetzt nur noch mit null bis zehn Millionen US-Dollar. Schuld sind hohe Kosten im Rahmen des laufenden Restrukturierungsprogramms und notwendige Wertberichtigungen in der Connected-Fitness-Sparte. Die entsprechenden Gesamtbelastungen bezifferte das Unternehmen auf etwa 140 bis 150 Millionen US-Dollar vor Steuern.

Under Armour, 3. Quartal 2017
Umsatz 1,41 Milliarden $
Nettogewinn 54,2 Millionen $

Foto: Under Armour Facebook-Page
Under Armour