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Textil-zu-Textil-Recycling: Reju kooperiert mit Antex in Europa und Utexa in Zentralamerika

Von Simone Preuss

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Viele Marken setzen weiterhin auf synthetische Stoffe wie Polyester. Bild: FashionUnited

Das Textil-zu-Textil-Regenerationsunternehmen Reju gab heute bekannt, dass es Partnerschaften mit Antex und Utexa, Herstellern von Multifilamentgarnen mit Produktionsstandorten in Europa und Amerika, eingegangen ist. Die Unternehmen werden Rejus proprietäres Material, Reju Polyester, für die kommerzielle Anwendung in Multifilamentgarnen für Textilanwendungen validieren.

Die in Antex' Werk in Girona, Spanien, und in Utexas Werk in Choloma, Honduras, produzierten Garne sollen bis Oktober dieses Jahres von Rejus Markenpartnern für die Entwicklung von Kleidungsstücken und die Analyse von Nearshoring-Lieferketten verwendet werden.

„Diese Partnerschaften beschleunigen die Entwicklung hochwertiger, nachhaltiger Garne, die der wachsenden Nachfrage nach umweltfreundlichen, regional bezogenen Textillösungen gerecht werden“, kommentiert Reju-CEO Patrik Frisk in einer Pressemitteilung.

„Indem wir die bewährten Produktionskapazitäten von Utexa und Antex mit Reju Polyester kombinieren, werden wir einen bedeutenden Wandel in der Textilindustrie vorantreiben und die Fähigkeit demonstrieren, hochwertige Garne und Stoffe auf den Kontinenten zu produzieren, auf denen sich unsere Regenerations-Hubs befinden. Die Zusammenarbeit mit diesen Spinnereien ermöglicht es uns, Produkte zu liefern, die nicht nur den Erwartungen bewusster Verbraucher:innen entsprechen, sondern auch zu einer nachhaltigeren Zukunft für den Planeten beitragen“, fügt Frisk hinzu.

Den Berg an Polyesterabfällen aus Alttextilien bewältigen

Reju verwendet die VolCat-Technologie von IBM Research, die den selektiven Abbau von Polymeren ermöglicht und sich mit schwer zu recycelnden Polyesterkleidungsstücken befasst. Während einige die Verwendung von Polyester in Frage stellen mögen, ist es eine Tatsache, dass wir heute einem Berg von Polyesterabfällen gegenüberstehen.

„Polyester-Textilabfälle sind eine der größten Herausforderungen für die Nachhaltigkeit unserer Gesellschaft. Es ist die weltweit am häufigsten verwendete Art von Kunstfaser. Nach Angaben der Textile Exchange aus dem Jahr 2022 werden jährlich über 60 Millionen Tonnen Polyesterfasern produziert, doch weniger als 1 Prozent der weltweiten Textilabfälle werden laut Daten der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2012 zu neuen Fasern für Kleidung recycelt“, sagte Frisk in einem früheren Interview mit FashionUnited.

Rejus Regenerationsprozess liefert zu 100 Prozent aus Alttextilien recyceltes Polyester mit einem etwa 50 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck als neu produziertes Polyester. Es ist außerdem von höchster Qualität für Textilanwendungen und vermeidet so den thermischen Abbau, Verunreinigungen und Co-Monomere, die oft mit thermomechanischen Recyclingprozessen verbunden sind.

Aufbau lokaler Kreislaufsysteme für Textilien

Die neuen Partnerschaften sind Teil von Rejus Strategie, das regionale Problem der Alttextilabfälle anzugehen. Durch die Konzentration auf Herausforderungen vor Ort und die Identifizierung von Partner:innen in der Region fördern die Kooperationen eine Nearshoring-Lieferkettenoption, die die Flexibilität und die Markteinführungszeit für Marken verbessern kann.

So werden die neuen Partnerschaften auch dazu beitragen, ein neues zirkuläres Textilsystem aufzubauen, das die Sammlung von Textilabfällen sowie den Aufbau und die Skalierung der Sortier- und Aufbereitungsinfrastruktur für das Recycling ermöglicht. Dies wird die Einführung von Systemen der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) in den Regionen ermöglichen. Die Partnerschaften bieten auch Möglichkeiten zur Diversifizierung.

„Rejus zirkuläres Polyester passt perfekt zu unserem Engagement für nachhaltige Innovation, Geschwindigkeit und Effizienz in Textillieferketten. Als globaler Hersteller von Multifilamentgarnen sind wir stolz darauf, dazu beizutragen, dieses Material der nächsten Generation zum Leben zu erwecken und Leistung, Qualität und Umweltverantwortung im industriellen Maßstab zu liefern“, sagt Marta Molist, Innovations- und Nachhaltigkeitsdirektorin bei Antex, einer 1969 gegründeten spanischen Textilgruppe mit Produktionsstätten in Spanien, Brasilien, Mexiko und Polen.

„Die Zusammenarbeit mit Reju bestärkt unsere Mission, die Innovation und Geschwindigkeit im Textilbereich in Amerika voranzutreiben. Wir freuen uns darauf, das volle Potenzial von Reju Polyester zu erforschen und einen neuen Industriestandard für nachhaltige Garne zu setzen“, erklärt Utexa-Präsident Jon Pavlansky. Das in Honduras ansässige Unternehmen bedient die CAFTA-Region und Amerika.

Reju ist jüngst erst eine Partnerschaft mit Nouvelles Fibres Textiles (NFT) eingegangen, einem französischen Pionier in der Rückgewinnung von Alttextilien, um ein vollständiges Kreislaufsystem für Textilabfälle in Frankreich aufzubauen. Ebenso mit Rematrix, einer Organisation für Herstellerverantwortung (PRO) aus Vicenza in Italien, um eine konforme und nachhaltige Versorgung mit Alttextilien sicherzustellen.

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