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Sollte die Wiederwahl Trumps der Modebranche Sorgen bereiten?

Von FashionUnited

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Der ehemalige und künftige US-Präsident Donald Trump spricht während einer Wahlveranstaltung im West Palm Beach Convention Center in West Palm Beach, Florida, am 6. November 2024 Credits: Jim Watson / AFP

Donald Trump ist wieder US-Präsident. Verbände und Expert:innen befürchten negative Folgen durch seine Wiederwahl für Europas Wirtschaft. Vor allem seine Wahlversprechen zu höheren Zöllen auf Importe bereiten Modeunternehmen Sorgen.

Auf einen Blick
  • Trumps Wiederwahl als US-Präsident löst bei europäischen Wirtschaftsverbänden und Experten Besorgnis aus.
  • Geplante hohe Zölle auf Importe könnten europäische Wirtschaft gefährden, darunter auch die Modeindustrie.
  • Expert:innen prognostizieren negative Folgen für das Wirtschaftswachstum in Europa und steigende Preise für Verbraucher:innen in den USA aufgrund der Zollpolitik.

Der Wiedereinzug von Trump in das Weiße Haus scheint so gut wie sicher, mehr als 270 Stimmen der Wahlleute hat er sich laut Prognosen bis jetzt gesichert.

Angesichts des Wahlsiegs von Trump warnen Volkswirt:innen vor Unsicherheiten in der Handelspolitik. Der kommende US-Präsident ist für seine protektionistische Haltung bekannt und hat im Wahlkampf Zölle zwischen zehn bis 20 Prozent auf alle Importe aus dem Ausland angekündigt. Waren aus China sollen sogar Aufschläge von 60 bis 100 Prozent bekommen.

Bedenken

Noch ist unklar, inwieweit der künftige Präsident seine Androhungen in Amtshandlungen umsetzen wird. Aber deutsche Handelsverbände äußerten bereits am Mittwoch ihre Bedenken.

„Die Bedeutung der globalisierten Handelsordnung, wie wir sie von früher kennen und wie sie Deutschland stark gemacht hat, wird nach dem Wahlausgang weiter an Bedeutung verlieren”, sagte Gero Furchheim, Präsident des Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland, in einer Mitteilung am Mittwoch. „Die Frage ist nur, wie radikal und schnell sich der Umbruch fortsetzt.”

Auch an der Börse spiegelte sich Anspannung. Aktien exportabhängiger deutscher Autokonzerne wie VW und Daimler verloren, aber auch Papiere von Bekleidungsunternehmen wie Adidas oder Puma. Die Adidas-Aktie gab um 3,9 Prozent nach, Konkurrent Puma gab um 1,1 Prozent.

Prognosen

Einige Ökonom:innen rechnen damit, dass Trump zunächst schlagzeilenträchtige Zölle verhängen wird. Aber auch selektive Zölle seitens der USA könnten sich bereits auf die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland und Europa auswirken. Sollten sie eintreten, würde die Berenberg Bank ihre Wachstumsprognose für 2025 für Deutschland um etwa 0,2 Prozentpunkte und für andere europäische Länder um etwa 0,1 Prozentpunkte senken.

Wenn Trump tatsächlich einen Zoll von zehn Prozent auf alle Importe aus Europa erheben sollte, könnte der Schaden demnach noch größer ausfallen, so die Einschätzung der Volkswirte Holger Schmieding und Felix Schmidt.

Dirk Chlench von der Landesbank Baden-Württemberg geht zwar davon aus, dass sich die EU „dem Vernehmen nach mit neuen Instrumenten und Verfahren“ auf Provokationen aus Washington vorbereitet hat. „Dennoch dürften sich negative Folgen für die Exporte und die Investitionen innerhalb der EU nicht vermeiden lassen. Eine anhaltende Stagnation, vielleicht sogar ein Rückfall in die Rezession, ist wahrscheinlich.“

Bis zu 24 Milliarden US-Dollar

Vor dem Wahlabend hat der US-Handelsverband National Retail Federation die Auswirkungen der von Trump angedrohten Zölle für Verbraucher:innen berechnet. Mit höheren Zöllen werden Waren für US-Amerikaner:innen im Durchschnitt auch teurer. Diese könnten laut einer Studie zwischen 46 bis 78 Milliarden US-Dollar (42,9 bis 72,7 Milliarden Euro) an Kaufkraft verlieren, wenn die von Trump angedrohten Zölle tatsächlich umgesetzt werden.

Außerdem untersuchte der Verband auch den Effekt auf verschiedene sechs Produktsparten, wie Spielzeug, Möbel oder Bekleidung und Schuhe. Konsument:innen müssten demnach 13,9 bis 24 Milliarden US-Dollar mehr für Mode ausgeben und 6,4 bis 10,7 Milliarden US-Dollar mehr für Schuhe. (FashionUnited/dpa)

Große Worte

Auch in der Vergangenheit drohte Trump bereits mit Zöllen. Beispielsweise wollte der US-Präsident in seiner vorherigen Amtszeit Zölle auf französische Produkte wie Kosmetik, Handtaschen und andere Luxusgütern einführen. Diese waren als Vergeltungsschlag zu Steuern im EU-Gesetz über digitale Dienste angedacht, aber wurden letztlich nie eingeführt. Allerdings führten die Drohungen zeitweilig zum Einsacken des Aktienkurses von LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton.

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